SKT Hinterer Tajakopf (2408 m) - Hinauf zum Igelskopf... oder auch nicht.


Publiziert von Bergfex78 , 16. Januar 2015 um 19:42. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette
Tour Datum:13 Januar 2015
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:45
Aufstieg: 1580 m
Abstieg: 1580 m
Strecke:17 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:A95 - Garmisch - Ehrwald - Talstation Ehrwalder Alm
Unterkunftmöglichkeiten:Diverse in Ehrwald
Kartennummer:Alpenvereinskarte Nr. 4/2 Wetterstein Mitte

Wir schreiben den 13.01.2015, und es herrscht akuter Schneemangel.

Ähnlich wie im letzten Jahr macht es uns der Winter auch dieses Mal nicht ganz leicht. Nachdem eigentlich ein Besuch im Lechtal auf der Tauberspitze geplant war, wurde die Fahrt dorthin eher zu einer Suche nach Schnee. Bevor wir aber eine Rundtour durch die Berge machen um die Schneelage zu sondieren, fahren wir kurzerhand nach Ehrwald. Dort waren doch noch diese schönen, nordseitigen Kare südlich des Skigebiets...
Bereits im letzten Winter war ein Besuch auf dem Igelskopf geplant. Der Nebel war zu dieser Zeit aber anderer Meinung und vereitelte das Vorhaben kurz vor Erreichen des darunter liegenden Brendlkars. Also auf ein Neues!

Von der Talstation der Ehrwalder Alm über den Skitourenpfad zur Alm und weiter über die Ganghofer Loipe nach Süden. Nach dem Verlassen der Loipe (Wegweiser) und einem folgenden, kleinen Waldspaziergang geht's über eine markante Schneise zu einer recht steilen, bewaldeten Rippe, die in offenes Gelände unterhalb des Brendlkars führt. Es folgen einige Übungseinheiten zum Thema Spitzkehren, und dann ist auch schon das Kar erreicht.
Geprägt durch die Stürme der letzten Tage ist der Schnee in der Westflanke des Igelskopfes sehr hartleibig und lässt eine Besteigung und Abfahrt immer weniger atttraktiv werden. Wir entscheiden uns daher für das Abrutschen in's Kar und eine Fortführung der Tour Richtung Tajatörl. Irgendwo hatte ich mal gelesen oder gehört, dass der Anstieg zum Hinteren Tajakopf 'easy going' sei. Ohne Schnee sicherlich...

Beim Anstieg durch das Kar zeigte sich ein ähnliches Bild wie schon beim Anstieg zum Igelskopf... abschnittsweise pickelharter Schnee. Wohl dem, der die Kanten gut geschärft hat :-(. Nach einigem Auf und Ab im Kar war das Tajatörl dann aber letztlich doch erreicht und erstmals konnten wir Sonne tanken, die uns im bisherigen Aufstieg verwehrt blieb. Skidepot.

Nach einer kleinen Stärkung bei zeitweise frischer Brise wollten wir natürlich noch auf den Gipfel. Vom Törl schaut das nicht übermäßig schlimm aus, wenngleich 'unkompliziert' etwas anderes ist. Allerdings wurde schnell klar, dass der Anstieg durchaus steil und teilweise recht exponiert verläuft. Ohne Schnee sicher einfach, bekam die Tour nun doch ein wenig alpinen Charakter. Gut so :-). Das Gipfelkreuz war mit ausreichender Vorsicht dennoch bald erreicht und die Aussicht von dort wunderschön.

Nachdem die Zeit schon recht fortgeschritten war, machten wir uns wieder mit Bedacht an den steilen Abstieg zum Skidepot und schnallten die Latten an die Füße. Die Abfahrt in's Brendlkar war wie erwartet recht ruppig und teilweise eishart, aber im Kar selbst ließen sich die vereisten Passagen meist im Plattenpuler umgehen. Der Vorteil, wenn unterschiedliche Schneebedingungen unmittelbar nebeneinander liegen. Die Abfahrt vom Kar hinunter in das bewaldete Gebiet bei der Loipe bot dann allerdings nochmal schönen, wenn auch schweren Pulver als Highlight. Über die Loipe ging's mit Gegenanstieg zurück in's Skigebiet und genüsslich über die Piste zur Talstation.

Fazit:
Eine tolle Tour auf einen ungeplanten Gipfel, der sich aber als super Alternative herausstellte. Landschaftlich bereits wunderschön, wäre diese Tour mit reichlich Pulver ein Traum. Der etwas alpine Gipfelanstieg bringt zusätzlich Würze in die Sache, wenngleich man natürlich gut aufpassen muss, wo man seine Füße im Schnee hinsetzt. Überlaufen dürfte diese Tour wohl nicht sein.

Risiko:
Heute sehr gering; eher Abrutschgefahr auf der vereisten Schneeoberfläche. Je nach Schneebedingungen können der Aufstieg über die Rippe in's Brendlkar und die Einzugsgebiete der zu passierenden Hänge lawinengefährdet sein. Der Gipfelanstieg erfordert sicheres Steigen im steilen Schnee- und Felsgelände.

Mit auf Tour: Angela

Tourengänger: Yeti69, Bergfex78


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Kommentare (1)


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Andy84 hat gesagt:
Gesendet am 18. Januar 2015 um 14:27
schöne Tour mit gewohnt tollen Fotos von euch.
Freut mich mal wieder was von dir zu lesen Andi.

LG Andy


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