Zinken Nordgrat ("D'r Olt und d'r Jüng")


Publiziert von simba , 12. Juli 2015 um 22:59.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:11 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: VI- (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 

Mit einem kurzen Tag im Gepäck und inspiriert durch den Bericht von Pete85 sind wir den Nordgrat des Zinken geklettert. In der grasig-schrofigen Nordflanke des Zinken-Sorgschrofen-Massivs eine kleine "Kletterperle", die man dort nie vermuten würde.

Zustieg (T5) (sehr ausführlich, weil Tour aus Allgäu-Ammergau-Führer von Panico "getilgt" und nicht einfach zu finden...)

Von Jungholz beliebig zur Älpele-Alpe. Bei dieser den Hang die Höhe haltend bis zum Wald queren. Im Wald weiter die Höhe haltend in leichtem Auf und Ab queren auf zugewachsenen Pfaden, bis man oberhalb einer Wildfütterung zu einem Stacheldrahtzaun mit Grenzsteinen kommt. Hier nach links steil ansteigen entlang des Zauns an einem Kreuz vorbei, bis der Zaun extrem steil gerade hoch verläuft und man nach rechts auf einem Pfad eine geröllige Lichtung durchqueren kann. Diesem Pfad folgen. Nach zwei umgestürzten Bäumen (einer frisch, einer alt) quer über dem Pfad links hoch in eine steile Gras-Schrofen-Rinne (kleiner Pfeil an Baum links nach wenigen Metern). Der Rinne nach rechts oben folgen, den Zwischengrat überschreiten und auf der Rückseite in einer weiteren teils sehr steilen Gras-Schrofen-Rinne emporsteigen, bis man links über Pfadspuren zum Einstieg in einer offensichtlichen Scharte queren kann. Bei Nässe sind die Rinnen sicher heikel!

Kletterei: (findet man problemlos ohne Topo, wenn man den ersten Haken gefunden hat...)

Man glaubt es kaum: Der Fels ist fantastisch - Fast immer anthrazitfarbener, bombenfester Edelkalk! Kein Vergleich mit dem Tannheimer-Bruch (erst recht nicht mit Karwendel-Fels ;)).  Dafür muss man die gesuchte Linie zwischen "Wiesen" wohl in Kauf nehmen. Die schweren Stellen in den beiden ersten Seillängen (6-) sind kurz, sehr gut abgesichert, aber die zweite in jedem Fall obligatorisch zu klettern. Nach der dritten Seillänge etwas "Leerlauf" mit zwei Mal Steilgras (bei Nässe Schuhe wechseln!) mit kurzen Kletterstellen, dazwischen eine 4er Länge. Die Ausstiegslängen (4, 5+, 5) dann wieder super Fels mit tollen Kletterstellen (Verschneidungen in den beiden 5er SL :)). Vom letzten Stand leicht, aber exponiert, über den Schrofengrat zum nahen Gipfel.

Die 5+ in der vorletzten Länge ist etwas komisch gebohrt: Zwischen dem ersten und zweiten BH (doch ca. 4-5 Meter) geht der Flug direkt auf die Schuppe darunter und es lässt sich eigentlich nichts legen. Ansonsten wie gehabt durchgehend sehr gute Absicherung, in den leichten Längen Köpflschlingen zusätzlich sinnvoll, Keile lassen sich selten sinnhaft anbringen, wenn man sie brauchen würde.

Dank der Nordexposition und einer steifen Brise kletterten wir in angenehmer Kühle trotz des sehr heißen Tags.

Abstieg: (findet man immer!)

Via dem oft beschriebenen Normalweg drahtseilgesichert hinab vom Zinken, durchs enge Felsenfenster und über den Grat, teilweise exponiert, hinüber zum Sorgschrofen. Ab dort kurz über den Grat, dann durch die rutschige Rinne hinab und über den Rücken zur Skiliftbergstation, von dort beliebig nach Jungholz.

Tourengänger: simba, Nala


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