Hausstock via Drahtseilfurggeli


Publiziert von Frangge , 7. Juli 2015 um 20:43.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 4 Juli 2015
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Hausstockgruppe   CH-GL 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW Tierfehd

Auch für mich soll die Hochtourensaison jetzt endlich beginnen. Ich wollte seit Jahren schon die Baustelle des Pumpspeichers Muttsee anschauen und damit ist dann auch schnell ein Ziel gefunden: Der Hausstock. Relativ kurzfristig haben noch ein paar Kollegen zugesagt und das Wetter ist auch stabil. Stabil extrem heiss!

Der Hausstock ist zwar schon mehrfach beschrieben worden, wobei sich allerdings einige Berichte mit anderen Routen befassen. Ein paar Bilder mehr vom Drahtseilfurggeli können auch nicht schaden... Per mobility sind wir kurz vor drei Uhr in Tierfehd angekommen und haben uns von der überdimensioniert scheinenden Seilbahn nach Chalchtrittli befördern lassen. Der Weg in die Muttseehütte über Nüschenegg ist extrem gut ausgebaut und einfach zu gehen. Schweisstreibend ist es dennoch... Am Muttenwändli geht es zum ersten Mal ein paar Meter über Schnee, dann noch ein letzter Anstieg und nach zweieinhalb Stunden kommen wir an der Hütte an (ohne Schnee T2, 700hm).

Bei der Hitze freuen wir uns über ein kühles Panache und nehmen nach dem z'Nacht noch den Aufstieg zum Ruchi in Augenschein. Ich hatte weniger Schnee erwartet. Er sollte aber wohl einfach zu begehen sein, da selbst am Morgen weich. Ausserdem hatte es einige Seilschaften mit dem gleichen Ziel auch schon die Tage zuvor, ergo gute Spuren.

Am Morgen gehen wir wie die meisten Seilschaften um sechs Uhr los. Ist bereits schon wohlig warm. Wir stapfen im Schnee einer achtköpfigen Gruppe hinterher, es geht in angenehmen Tempo die Westflanke (im Schatten!) hinauf und passieren viel Geröll und drei grössere Schneefelder, von denen das Letzte etwas steiler ist. Steigeisen haben wir nicht gebraucht. Stock und/oder Pickel haben völlig gereicht. Die letzten 200 Höhenmeter hat es einen Pfad zum Gipfel, dem wir einfach folgen. Auf dem Ruchi treffen wir wieder auf die Gruppe deren Spur wir so einfach gefolgt sind. Vermutlich wäre der Aufstieg im losen Geröll etwas mühsamer gewesen als das Stapfen durch den Schnee (Bis hierhin T4+ und weitere 640hm).

Nach einem schnellen z'Nüni gehen wir zum Drahtseilfurggeli und inspizieren dieses erst einmal, worauf sich zwei von uns vieren entscheiden, eine lange Mittagspause auf dem Ruchi zu machen und nicht mit auf den Hausstock zu kommen.

Mit meinem Kollegen steige ich an der Stahlkette selbst gesichert ab ins Furggeli und auf der anderen Seiten wieder hinauf - doch recht ausgesetzt und ohne die Ketten hätte ich vermutlich wieder kehrt gemacht. Freeman beschreibt die Stelle hier *Hausstock 3158m, via Ruchi und Drahtseilfurggeli schön. Allerdings ist das Drahtseil auf der Seite des Chli Ruchi auch durch Ketten ersetzt worden, es sind zwei Passagen und ich habe auch die Stellen gefunden, von denen Freeman sagt dass dort die Sicherung etwas länger sein könnte. Das sind zwei mal ca fünf Meter lange ausgesetzte Stücke. Auf der anderen Seite hinauf geht es an der Kette entlang sehr bröselig wieder hinauf. Ich habe auf ein paar Bildern die Ketten markiert.

Der Rest ist bis auf 5m leichte Kletterei Gehgelände. Am Gipfel des Hausstock treffen wir wieder auf 'unsere' acht Konstanzer, geniessen die Rundumsicht (wenn auch nicht sonderlich weit). Leider ist das Gipfelbuch voll. Wer also Lust verspürt, es zu erneuern, sei also herzlich eingeladen, ein neues mitzubringen (noch einmal 200hm).

Dann also wieder zurück - ab durch das Furggeli und unsere Zurückgelassenen wieder aufsammeln (200hm Gegenanstieg). Im Abstieg geniessen wir mehrfach die Schneefelder. Ein klein wenig Rutschen ist auch angesagt. Nachdem wir inclusive etwa 45 MInuten Pause etwas mehr als acht Stunden unterwegs waren, sind wir kurz nach zwei Uhr wieder zurück an der Hütte, machen eine ausgiebige Pause und geniessen noch einmal ein Panache. Wir wollen um 16:40 an der Seilbahn zurück sein und sputen uns also im letzten Stück des Abstiegs. In der Mittagshitze rinnt der Schweiss in Strömen und einen Tag später sitzt der Schlussspurt noch etwas in den Beinen.

Ansonsten gibt es natürlich noch die Baustelle zu erwähnen. Sieht schon speziell aus, immerhin ist ed gut zu Wissen, dass Vieles wieder renaturiert wird. Klar das ist ein riesiger Eingriff in die Bergwelt, aber ich finde immerhin besser als z.B Kohle o.ä. Interessant fand ich es schon noch und Lärm gab es auch keinen mehr. 

Am Schluss möchte ich mich noch bei meinen Mitgängern bedanken, es war ein wunderschönes Wochenende und die Tour mit euch hat mir sehr viel Spass gemacht. Auch wenn es mehr Schnee als gedacht gehabt hat - habe ich ein wenig unterschätzt, sorry dafür.

Tourengänger: Frangge


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