Leilachspitze-Überschreitung und Luchsköpfe


Publiziert von quacamozza , 9. Juli 2015 um 14:40. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:25 Juni 2015
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1600 m
Strecke:P am Schotterwerk-Forchacher Kopf-Kracherspitz-Leilachspitze-Luchsköpfe-Krottenkopfscharte-Östliches Lachenjoch-Lache-Obere Traualpe-Vilsalpsee-Tannheim (23 km)
Kartennummer:AV-Karte Bayerische Alpen BY 5 1:25 000 Tannheimer Berge Köllenspitze, Gaishorn

Die Überschreitung der Leilachspitze von Rauth oder Weißenbach zum Vilsalpsee ist eine lange und recht anspruchsvolle Wanderung mit leichten Klettereinlagen. Mit der (empfehlenswerten) Besteigung der Luchsköpfe als Abrundung kann man die Tour noch etwas schwieriger gestalten. In jedem Fall wartet nach dem Besuch der Gipfel ein Abstieg, der sich hinzieht.

Die Aussicht von der Leilachspitze ist bei entsprechendem Wetter wirklich fantastisch.



Zur Schwierigkeit:

Leilachspitze: T 4- und I im Aufstieg, T 4 und I+ im Abstieg
Westlicher Luchskopf: T 5- und II
Östlicher Luchskopf: T 4+ und I+
Forchacher Kopf: T 4 durch die Südflanke, T 3-4 über den Südwestrücken


Zum Zeitbedarf:

Parkplatz Schotterwerk-Forchacher Kopf: 2 Std
Forchacher Kopf-Kracherspitz: 55 min
Kracherspitz-Leilachspitze: 15-20 min
Leilachspitze-Westlicher Luchskopf: 1 Std
Westlicher Luchskopf-Östlicher Luchskopf: 35 min
Östlicher Luchskopf-Krottenkopfscharte: 35-40 min
Krottenkopfscharte-Vilsalpsee: 1 Std 25 min
Vilsalpsee-Tannheim: 35 min



Wir starten 3 Kilometer westlich von Weißenbach am Lech dort, wo die Straße einen Knick nach Süden macht. Auf einem von einigen Radlern befahrenen Schotterweg geht es etwa 800 Meter bretteben nach Westen. Einige Höhenmeter unterhalb liegt das Schotterwerk.

Ein Wegweiser mit Hinweistafel schickt uns den mit einem roten Punkt versehenen Orchideenleiter-Wanderweg hinauf. Die nächsten 250 Höhenmeter geht es durch aufgelockerten Wald, ein Ambiente, das wir auch schon letztes Jahr in ähnlicher Form beim Zustieg zur Saldeiner Spitze vorgefunden haben.
Was wir nicht finden sind Orchideen. Dabei schauen wir schon recht genau hin.
Zwischendurch bietet eine an die Picknickplätze auf den Kanarischen Inseln erinnernde Erholungszone Gelegenheit zum Verschnaufen. Wir steigen hoch zu einer Weggabelung auf ca. 1180m, an der wir der Beschilderung nach Weißenbach folgen.
Das ist zwar etwas verwirrend, zumal der breite Weg sogleich etwas bergab führt. Doch nach der nächsten Kehre kommen wir sofort an eine weitere Gabelung, an der es nun nach links wieder bergauf geht.

Bald darauf heißt es aufpassen: Auf ca. 1230m verlassen wir den bequemen Fuhrweg und folgen nun einer dürftigen Wegspur nach links aufwärts (Beschilderung: Leilachspitze). Kurze Zeit darauf kommt von rechts ein weiterer Weg hoch. Ein Holzpfeil (Leilach) zeigt nach rechts oben.
Gemeinsam geht es nun weiter durch Geländeformen, die sich in regelmäßigen Abständen zu wiederholen scheinen. Lichtungen, aufgelockerter Wald und kurze Flachpassagen wechseln sich ab. Der Weg ist meistens gut erkennbar. Nur an einer Wiese tun wir uns etwas schwerer, finden aber sofort den Weiterweg gegenüber. Ein Brunnen sorgt für Erfrischung. Auf ca. 1600m legen wir eine erste längere Pause ein. Ein netter Rastplatz mit tollem Tiefblick ins Lechtal lässt uns die Mühen des Aufstiegs fast vergessen. 

Noch 40 Minuten sind es, bis endlich der erste Gipfelerfolg des Tages gefeiert werden kann. An der Einsattelung "Am Gampl" halten sich die Schafe weit von uns entfernt. Schäfer spielen ist also heute nicht.

Seit kurzem gibt es den Namen des oben verlatschten Högers: "Forchacher Kopf" (1914m), eine eher unauffällige Erscheinung, wenn man mal einen Blick auf die vielen Gipfel wirft, die sich vor und hinter uns erheben. Beim steilen Schlussaufstieg über die Südhänge wechselt man dann aber abrupt vom Wandern zum Bergsteigen. Der Kopf ist also nicht ganz so billig zu ersteigen, wie es zunächst von unten aussieht.

Auf dem leichten Südwestgrat geht es hinunter. Die Latschen können gut umgangen werden.

Der Wanderweg Richtung Leilachspitze ist auf den unteren Böden (Weißenbacher Notländer-Kar) teilweise schlecht zu finden, da die Wegspur oft unterbrochen und die Markierungen manchmal versteckt angebracht sind.

Oben besuchen wir das Kreuzl auf der Gratschulter ("Kracherspitz"), dann geht es vollends hoch zum Gipfel der Leilachspitze (2274m).


Der weitere Weg bis Tannheim ist bekannt und bereits viel beschrieben, außerdem nicht zu verfehlen.

Für die brüchige Rinne setzen wir den Helm auf. Die Steinschlaggefahr ist recht hoch, auch wenn wir die einzigen sind, die jetzt absteigen.

Gleich über dem Wanderweg ragen die Luchsköpfe auf. Auch diese wurden in den letzten Wochen stark behikrt.
Der Westgipfel (2180m) ist der höhere und auch anspruchsvollere Gipfel. Es sind zwar nur zwei Meter, aber immerhin...Während Andy und Nico eine weniger schwierige Route auf den Gipfel gingen*Überschreitung Leilachspitze (2274m) und Luchsköpfe (2180m) +, halten wir uns an die Linie von lila *(hier beschrieben). Unter dem Gipfelaufbau queren wir westlich bis zu einer auffälligen Plattenrampe. Diese und die folgende kleine Stufe steigen wir aufwärts (jeweils II). Oben befindet sich ein Steinmann. Dann steigen wir über die brüchige, schrofige Gipfelflanke (T 4) zum Steinmann mit Buch. 

Der Ostgipfel ist weniger anspruchsvoll. Zunächst geht es knapp unterhalb des Grates auf einen Vorgipfel. Aus der tiefen Scharte vor dem Gipfel bleibt man dann immer auf der Grathöhe. Teilweise ist es ausgesetzt, vor allem zu Beginn des Übergangs.    

Die Scharte zwischen den Krottenköpfen und der Lachenspitze (hier als "Lechtaler Scharte" bezeichnet) wird vor Ort als "Krottenkopfscharte" mit der (korrekten) Höhenangabe 1942m genannt.

Nach dieser Scharte nehmen die Schwierigkeiten deutlich ab, und es geht in mehr oder weniger zügigem Tempo Richtung Landsberger Hütte und auf dem normalem Hüttenweg abwärts zum Vilsalpsee, zum Schluss über den Waldweg hinaus nach Tannheim.





Tourengänger: quacamozza, yuki


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»