Weißenfluhalpe - Auf Schusters Rappen zum Dornbirner MTB-Eldorado


Publiziert von Grimbart , 14. Juni 2015 um 15:34.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:13 Juni 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 820 m
Abstieg: 470 m
Strecke:ca. 13,0 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Dornbirn, Bahnhof, mit der Stadtbuslinie 9 nach Kehlegg.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Vom Bödele mit der Landbuslinie 38 nach Dornbirn, Bahnhof.
Kartennummer:ÖK25V 1224-West Hohenems, F&B WK 364 Bregenzerwald

Landauf und Landab ist die Weißenfluhalpe bei Mountainbikern schon seit langem ein beliebtes Ziel. Dafür verantwortlich ist nicht nur die erstklassige Aussicht auf den Dornbirner First und in den Bregenzerwald, sondern in erster Linie die Vielzahl an MTB-tauglichen Wegen, die zu ihr hinaufführen.

An diesem Samstag ließ ich aber einmal mein MTB im Keller stehen und schnürte stattdessen meine Wanderschuhe. Es sollte das erste Mal sein, dass ich auf Schusters Rappen der Weißenfluhalpe ein Besuch abstattete, sozusagen auch eine kleine Premiere für mich. Als Ausgangspunkt wählte ich den Dornbirner Ortsteil Kehlegg, der mit dem Stadtbus schnell und leicht erreichbar ist.

 

Die Wolkenfetzen und -bänke, die sich am Dornbirner First stauten und über dem Ebniter Tal verharrten, entsprachen nicht unbedingt meinen Vorstellungen eines gelungenen „Saisonauftakts“. In Vertrauen auf die Kraft des Föhns ließ ich mich aber von meinem Vorhaben nicht abbringen und startete von Kehlegg in Richtung Gschwendtalpe.

Der Aufstieg zum ersten Zwischenziel, der Gschwendtalpe, ist sehr gut ausgeschildert und verläuft durchgehend auf Forstwegen. Die ersten Kehren hinauf zur Bühlaalpe lassen sich allerdings auf einem steilen Ziehweg abkürzen (Der Abzweig ist gut ausgeschildert). Nach der Bühlaalpe geht’s dann für längere Zeit durch den Wald bergan bis man die offenen Weiden der Gschwendtalpe erreicht.

Über Kehren weiter hinauf öffnet sich einem nun der Blick über das waldreiche Ebniter Tal. Meine zu Beginn gehegten Hoffnungen in den Föhn schienen sich zu erfüllen. So lachte mich dann auch der Gräsakopf über der Gschwendtalpe als nächstes Ziel an. Dieser lässt sich entweder vom Gschwendtsattel über den vom Hochälpelekopf herüberziehenden Grat auf schmalem Pfad erreichen oder direkt über die westlichen Weidehänge. Ich wählte den Aufstieg über die Alpweide und stieß dann kurz unterhalb des mit Bäumen bestandenen Gipfels auf den Pfad vom Gschwendtsattel.

Hier legte ich dann meine erste Rast ein und verfolgte die Wolkenspiele am Dornbirner First. Über dem Ebniter Tal hatten sich die Wolken bereits gehoben, nur der Staufen trug noch einen „Turban“; Vorderhörnle und Hohe Kugel hatten sich der Wolken aber schon entledigt. Nur der First – so schien es – wollte heute nicht so recht sein Antlitz lüften.

Im Abstieg vom Gräsakopf folgte ich dem Pfad über den S-Grat, der nach einer kurzen schmaleren Passage, sehr bald auf einem bequemen Waldsteig hinab zum offiziellen Wanderweg führt. Nun ging's in einigem Auf und Ab hinüber Richtung Bregenzer Hütte. Die zahlreichen Holzblöcke und Bretter lassen den Schluss zu, dass bei Nässe dieser Wegabschnitt doch sehr matschig und schmierig sein kann. Die Bregenzer Hütte lässt man vorerst allerdings noch links liegen und folgt dem nun wieder besseren Weg hinab zu einem Bachlauf. Ab hier hat man bis zum Abzweig zur Weißenfluhalpe mit MTB-lern zu rechnen – also Ohren und Augen auf.

Den „MTB-Singletrail“ verlässt man dann bald einmal und steigt über die offene Alpweide zum Gipfelplateau des Weißenfluhkopfs auf. Zu meiner Überraschung blühten abseits des Weges schon die ersten Alpenrosen, die ich auf dieser Höhe noch nicht unbedingt erwartet hätte. Oben angelangt geht’s nun flach hinüber zur bereits sichtbaren Alphütte. Die Nebelschwaden hatten sich leider noch nicht ganz verzogen, so dass die ansonsten erstklassige Aussicht zu Kanisfluh, Klippera, Dornbirner First und Alpkopf nicht so zur Geltung kam. Der Blick hinüber zu Altmann und Säntis war hingegen ungetrübt.

Was den Abstieg betraf so entschied ich mich, mich über die „Hüttenmeile“ gen' Bödele zu begeben. Dazu geht’s auf gleichem Weg wieder hinunter und nach einem kurzen Gegenanstieg hat man nach gut 20 Minuten die auf einer Waldlichtung gelegene Bregenzer Hütte der Naturfreunde erreicht. Weitere 20 Minuten später frohlockt die Lustenauer Hütte mit ihrer Sonnenterrasse und freiem Blick (so die Wolken nicht wären) zu Hohen Ifen und Diedamskopf zur Einkehr.

Nach der Lustenauer Hütte geht’s zunächst einmal hinunter zu einem Bacheinschnitt und nach kurzem Gegenanstieg eben hinaus zur Hochälpelealpe mit der Benediktkapelle. Von dort dem Forstweg treu bleibend über Alpweiden und durch Wald weiter zur Skitrasse am Hochälpelelift. Eine Viertelstunde später war dann der Losenpass bzw. das Bödele mit seinen zahlreichen Vorsäß- und Ferienhütten erreicht. Mittlerweile hatte sich der Föhn auch im Bregenzerwald durchgesetzt und so kam ich dann am letzten Wegabschnitt doch noch in den Genuss des Bregenzerwaldpanoramas. Vielleicht bin ich heute dann doch zu früh aus den Federn. Aber Schmecks, wenn dies nicht einmal die Wetterfrösche erahnt haben.

 

Anmerkung:

Die Schwierigkeitsbewertung T2 bezieht sich nur auf den Abschnitt Gschwendtalpe – Gräsakopf – Weißenfluhalpe. Der Rest verläuft auf breiten Forst- und Ziehwegen. Die Kamera befand sich während der Tour noch in der „Winterzeit“ und hat die Zeitumstellung noch vor sich ;-)

 

Gehzeiten:

Dornbirn, Kehlegg – Bühlaalpe – Gschwendtalpe (ca. 1' 15'') – Gräsakopf (ca. 15'') – Weißenfluhalpe (ca. 50'') – Bregenzer Hütte – Lustenauer Hütte (ca. 40'') – Hochälpelealpe – Bödele (ca. 1' 05'')


Tourengänger: Grimbart


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Kommentare (2)


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kata hat gesagt: Coole Tour
Gesendet am 17. Juni 2015 um 19:46
Scheint eine super Tour gewesen zu sein. Diese Gegend muss ich mir auch mal anschauen. Macht scheinbar auch mit dem Mountainbike Sinn.

Grimbart hat gesagt: RE:Coole Tour
Gesendet am 18. Juni 2015 um 20:17
Vielen Dank,

Bei den zahlreichen Wegen, die sich anbieten, sollte sehr gut überlegt werden, welchen man für seine MTB-Tour wählt.

Nur ein Tipp vorweg: Vom Gütle aus, ist es zu Beginn saumäßig steil.
Über Kehlegg via Rudach zum Hottersattel ist da im Vergleich weitaus angenehmer (auch wenn am Weg hinauf nach Kehlegg die eine oder andere Rampe wartet)

BG
Grimbart


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