Gratwanderung vom Cunggel (2413 m) zum Hochwang (2534 m) und durch das Blütenmeer eine Etage tiefer


Publiziert von dulac , 17. Juni 2015 um 22:29.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Schanfigg
Tour Datum:12 Juni 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:RhB Hst. Peist
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus Nr. 90.041 nach Chur, Hst. St. Peter Pagig Abzweig
Kartennummer:map.geo.admin

Nach der Gratbegehung vom Mattjischhorn nach Osten am Vortag wollte ich heute dem Grat in westlicher Richtung folgen. Allerdings bereits beim Cunggel beginnen, da ich das Stück dazwischen bereits von vor zwei Jahren kannte.

 

Der Aufstieg dazu ab der Bahnstatiom Peist. Hier zunächst das kurze Stück in den Ort hinauf, dann dem Wegweiser zum Skihaus Hochwang gefolgt. Zwischendurch auch über ein längeres Stück auf dem Fahrweg, nachdem ich im Umfeld eines Bauernhofs den falschen Spuren gefolgt, im Anschluss weglos über einen Wiesenhang aufgestiegen und am oberen Ende auf diesen Fahrweg gestossen war.

 

Kurz vor Erreichen des Skihaus Hochwang war der breite Gipfel des Cunggel bereits gut zu erkennen. Am einfachsten erschien es mir, einen möglichst direkten Aufstieg durch die Grasflanken zu suchen.

 

Wo es dabei dann etwas zu steil für „Wohlfühlgelände“ wurde, liess sich fast immer auch eine angenehmere Variante finden, bis schliesslich, kurz vor dem Gipfelbereich, auch noch eine Wegspur auftauchte.

 

Bereits beim Aufstieg über diese rund 400 hm umfassende Gipfelzone faszinierte mich die Schönheit der Bergwiesen hier heroben: Blumen in einer Vielfalt und in einer Menge wie ich sie zuvor nur selten gesehen hatte. Die Hänge ein einziges Blütenmeer!

 

Der Gipfel des Cunggel war nach 2h40 ab Bahnstation Peist erreicht. Noch ein wenig zu früh für die Mittagsrast.

 

Nun also war der Grat das Ziel, und von diesem möglichst viel. Sofern die Bedingungen es zuliessen, sollte es bis zum Hochwang gehen. Wohl hatte es an der einen oder anderen Stelle noch eine Wächte und speziell in den Nordflanken gab es auch noch einige ausgedehntere Schneefelder, doch war weder das eine noch das andere ein Hindernis, da sie fast nie den Steig direkt am Grat erreichten.

 

Störender entwickelte sich dagegen der Föhnsturm, dessetwegen ich bald eine Jacke überziehen musste, und der während einer Mittagsrast doch sehr unangenehm geworden wär.

 

Doch dann hatte es im Gipfelgrat plötzlich eine kleine Mulde. Und hier liess sich tatsächlich eine Stelle mit weitgehender Windstille finden, Diese Gelegenheit konnte ich mir nicht entgehen lassen;

 

Leider hatte der Föhn bei der anschliessenden Fortsetzung der Gratbegehung noch den weiteren Effekt, dass sich die Sicht nach Süden und speziell auch nach Westen stark eintrübte. Dennoch war es eine lohnende Wanderung zunächst hinauf zum Ratoser Stein und nach einem erneuten Zwischenabstieg auf den Hochwang.

 

Der Steinmann auf dem Hochwang ein besonders wuchtiger, doch in keinem auf allen drei Gipfeln heute war ein Gipfelbuch auffindbar.

 

Von persönlichem Interesse auf dieser Tour waren auch die übrigen Grate in diesem Gebiet, die ich bei anderer Gelegenheit auch gerne einmal besuchen wollte. Der Übergang vom/zum Montalin schien mir dabei als einziger höhere Anforderungen zu stellen. Was aus den hikr-Berichten dazu ohnehin nicht anders zu erwarten gewesen war.

 

Für den Abstieg hätte man bereits am Fürggli zwischen Hochwang und Ratoser Stein nach rechts zur Pagiger Bleis absteigen können. Doch war zu erkennen, dass dabei doch auch einige Schneefelder hätten durchquert werden müssen. Der (Wieder-)aufstieg zum Ratoser Stein war deshalb heute die bessere Wahl.

 

Der Abstieg nach dessen Überquerung, quer durch die blühenden Almwiesen, hinab nach Triemel war der reine Genuss.

 

Leider waren die Alpwirtschaften hier alle noch geschlossen. Deshalb ohne grosse Rast wieder auf den Abstieg, diesmal nach St.Peter-Pagig, wo ich mit dem Bus zurück nach Chur wollte. Im oberen Abschnitt kann man einem angenehmen Waldweg (ausgeschildert als „Abkürzung“) folgen, der anschliessende Fahrweg, der sich leider, zumindest nicht ersichtlich, abkürzen liess, durch die ausholenden Serpentinen eher lang und langweilig.

 

Dennoch insgesamt eine sehr lohnende Tour.

 

Wer sich mehr für die Flora und weniger für die Grate interessiert, dem kann ich stattdessen den Schanfigger Höhenweg nur wärmstens empfehlen. Er führt mittendurch, mitten durch die blühenden Almwiesen.


Tourengänger: dulac
Communities: ÖV Touren


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