Bergsteigen auf Mallorca-Puig de l'Ofre(1093m)


Publiziert von trainman , 11. Juni 2015 um 00:41.

Region: Welt » Spanien » Balearische Inseln
Tour Datum:29 Mai 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 1290 m
Abstieg: 1290 m
Strecke:Soller-Torrent de Biniaraix-Col del Ofre-Puig de l'Ofre-Soller(19km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zug oder Bus nach Soller
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe oben
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels in Palma oder Playa Palma
Kartennummer:Editorial Alpina,Tramuntana Central

Das Ziel des Kurzurlaubs auf Mallorca war natürlich in erster Linie das landschaftlich großartige Tramuntana-Gebirge. Trotz des ungünstigen Standorts des Hotels am Strand von Playa Palma kam ich mit den inzwischen stark verbesserten öffentlichen Verkehrsmitteln schnell in die Gebirgsregion. Zuerst von Playa Palma mit dem Schnellbus Linie 25  in die Hauptstadt Palma, dort weiter mit dem nostalgischen Zug nach Soller. Diese Bahnfahrt sollte ein jeder Mallorca-Besucher einmal gemacht haben, ein Erlebnis der besonderen Art. Nicht gerade billig(einfache Strecke 15 Euro) und auch sehr langsam, was aber bei der einmalig schönen Strecke eher ein Vorteil ist. Für längere Wanderungen ist dagegen der Bus vorzuziehen, er ist doppelt so schnell und kostet nur 3.25Euro, außerdem fährt er öfter. Wegen der späten Ankunft in Soller musste ich wieder einmal mit gesteigerten Tempo marschieren.
Start im Zentrum von Soller zuerst nach Biniaraix , wo der großartige Barranc de Biniaraix beginnt, ein schluchtartiger tiefer Einschnitt, in dem ein mit groben Natursteinen gepflasterter Weg nach oben führt.
Dieser Weg ist Teil des Fernwanderwegs GR 221. Man erreicht eine Hochebene mit einer Finca, der Weg umgeht dieses verbotene Gelände. Bald darauf gelangt man zum Col de l'Ofre, eine Passhöhe, von der aus man zum Cuber-Stausee weitergehen könnte. Zum Puig de l'Ofre geht es nach rechts gemächlich hoch bis zu einer Stromleitung mit hohen Masten. Hier direkt hinauf zum Kamm und weiter nach rechts über den harmlosen "Grat" und zwei kleine Vorgipfelchen zum höchsten Punkt. Nur an einer Stelle muss man die Hände kurz einsetzen, zu einem Einser langt es aber dort nicht.
Der Puig de l'Ofre ist ein exzellenter Aussichtsberg in allen Richtungen und dürfte in dieser Hinsicht nur vom höchsten Inselberg, dem Puig Major übertroffen werden, den aber kein Zivilist betreten darf, er ist vom Militär abgeriegelt und das wird wohl in den nächsten Jahrzehnten so bleiben...
Auch der Gipfelbereich des Puig de l'Ofre   ist vor kurzem von den Großgrundbesitzern, denen fast das ganze Gebirge gehört gesperrt worden, es gibt offensichtlich Machtkämpfe zwischen ihnen und der Tourismusbehörde.
Das Verbot wird natürlich ignoriert(wie auch von mir), es ist ohne Zweifel eine Unverschämtheit und in einer sogenannten demokratischen EU  nicht haltbar. Der Ruf nach Entmachtung solcher Feudalstrukturen ist naheliegend, man sollte allerdings bedenken, dass diese "Bonzen" in den letzten 50 Jahren erfolgreich eine touristische Vermarktung dieses landschaftlichen Juwels verhindert haben...Wäre das Gebiet in öffentlicher Hand, so hätten Investoren, Konzerne und andere "Gschaftlhuber" Mittel und Wege gefunden(mit und ohne Korruption) hier riesige Straßen, Hotelburgen und Seilbahnen zu bauen. Wie man aus wirtschaftlichen Gründen schöne Gebiete zerstört sieht man leider hinreichend oft in unseren Alpen.
Rückmarsch auf demselben Weg, abwärts ist das unregelmäßige Pflaster sehr unangenehm für die Beine.
Wegen sehr großem Passagieraufkommens bei der Rückfahrt mit dem Zug habe ich dann ausnahmsweise den Bus gewählt.
Fazit: Eine außergewöhnlich schöne Tour in einer noch sehr ursprünglichen Bergregion mit alpinen Eindrücken trotz der geringen Höhe, absolut empfehlenswert.

Tourengänger: trainman


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