Pico Teide 3718m Bike&Hike von Puerto de la Cruz

Bei unserer Jährlichen Skitourenwoche Ende März hat sich ein kleines Problem ergeben: Schlechtwetter! Überall in Europa…. Unser Ziel, die Dufourspitze, wird schnell bei Seite gelegt. Österreich, Frankreich, Italien, kommen auch nicht in Frage (überall Regen oder Schnee).

Für eine Tour in Schweden oder Norwegen ist die Zeit für eine gute Organisation nicht da, so buchen mir am Sonntagabend den Flug nach Teneriffa für Dienstag. Der Höchste Spanier an einem Stück von 0m ist das Ziel. Unsere Skitouren Woche wird zur Kletter und Bike&Hike Tour.

Am Mittwoch leihen wir uns 2 Fahrräder und fahren mit dem Auto hoch zum kleinen Parkplatz auf 2350m (etwa 3 Km vor dem grossen Parkplatz der Seilbahn). Hier beginnt der Weg zur Altavista Hütte. Wir lassen die Wanderschuhe, Rucksack und Proviant für den nächsten Tag im Auto und fahren mit den Fahrrädern  runter zu unserem Hotel in Puerto de la Cruz. Oben scheint die Sonne und es ist angenehm warm, doch ab etwa 1800m beginnt eine dicke Wolken Schicht die uns die ganze Woche begleiten wird. Wir frieren bei der Abfahrt da wir viel zu wenig gekleidet sind, der Nebel ist dick und nass und es fühlt sich wie Eisregen an! Erst ab Barroso durchdringen wir die Wolkendecke und die Temperatur wird erträglicher. Dies ist schon mal ein guter beginn, wir Zweifel Stark das wir am Nächsten Morgen auf den Teide Hochkomme…..

Donnerstag 06:00 klingelt der Wecker, die dicken Wolken sind immer noch da, im Dunklen spüre ich auf dem Balkon auch noch regen…. Wir sind kurz vor dem aufgeben und besprechen das ganze nochmals beim Frühstück. Doch bei diesem langen Weg hierher aus der Schweiz müssen wir es einfach versuchen! Punkt 07:00 Fahren wir vom Strand bei Puerto de la Cruz mit dem Fahrrad los, Ziel ist es möglich energieschonend bis zum Parkplatz auf 2350m zu kommen (ca. 40Km), die Karbon Rennräder kommen uns da entgegen, sie sind nicht der letzte Schrei aber immer hin. Sogar der Regen hat aufgehört und es kommt Hoffnung auf.
Unser vorgegeben Ritmus von 10Km/h können wir anfangs halten doch wir wissen das bald der steilste Punkt bei Orotava kommt. Hier sinkt die Geschwindigkeit aber es ist nur ein kurzes Stück, nach Orotava geht es geschmeidiger und immer in der mehr oder weniger gleichen Steigung hoch. Ab etwa 1700m haben wir die Wolken durchbrochen und sind wieder bei angenehmem Sonnenschein unterwegs.
 Nach 4 Stunden kommen wir um 11 Uhr bei El Portillo auf 2000m an. Hier machen wir eine lange Pause und Essen im Restaurant ein Reichhaltiges Menu um uns zu stärken. Um 12:00 fahren wir zum Parkplatz auf 2350m wo wir das Auto Parkiert haben. Um Punkt 12:30 Kommen wir an, das Taxi trifft praktisch zeitgleich an. Taxi? Ja genau, wir hatten ein Problem beim Fahrradverlei weil das Geschäft uns keine Fahrräder geben wollte da wir sie 5-6 Stunden im Auto hätten lassen müssen. Sie sagten uns in Tenerife werde alles gestohlen, insbesondere Fahrräder. Um keine langen Diskussionen zu haben (ok Kriminalität wird es geben aber diese 5-6 Stunden hätten meiner Meinung nach die Räder sicher im Auto ausgehalten) haben wir für 40EURO ein Taxifahrer in Puerto de la Cruz angeheuert der die 2 Räder zurück ins Hotel gebracht hat. Vielen Dank an den netten José, falls Ihr ein Taxi braucht seine Nummer: 670995454 josegandarac@gmail.com.

Wir ziehen uns die Fahrrad Montur ab und schlüpfen in die Bergschuhe. Wir müssen noch ein strategisches Nickerchen einlegen da wir sonst zu früh unterwegs währen (wir haben natürlich keine Genehmigung für den Aufstieg und müssen dadurch nach 5 Uhr von der Seilbahnstation loslegen).
So starten wir um 14:00 von Parkplatz Richtung Altavista Hütte, wie schon oft beschrieben gehen wir den einfachen Weg hinauf, der Hütte vorbei und kommen um 17:30 etwas später als geplant bei der Seilbahnstation an. Hier ist schon alles geschlossen und wir sind alleine. In 30 Minuten sind wir genau um 18:00 auf dem Gipfel. Spektakuläre Rundsicht, keine andere Berggänger, einfach genial! Wir sehen runter auf die dicke Wolkenschicht im Norden und den Wolkenlosen Süden der uns sogar Sicht auf das Meer gönnt.

Nach etwa 30 Minuten auf dem Gipfle geht es wieder einsam hinunter. Der Teil bis zur Seilbahn ist wie ein 4 Spurige Autobahn ausgebaut. Danach sind der Schnee und das weiche vulkanische Geröll sehr kniefreundlich! Wir haben zur Sicherheit die Steigeisen mittgenommen aber nicht gebraucht. Um Ca. 19:45 ist es dunkel und wir setzen die Stirn Lampen auf. Um 20:30 sind wir im Auto nach etwa 2 Stunden temporeicher abfahrt.  Nun können wir bequem mit dem Auto zurück ins Hotel und siehe da die sogar die Fahrräder wurden ordnungsgemäss abgegeben.

Fazit: Grandiose Tour die auch in weniger Zeit abgewickelt werden kann da wir es uns doch gemütlich gemacht haben (Mittagspause und Nickerchen im Auto). Allerdings würde ich eher später abfahren als eine Genehmigung ergattern und mit der Masse vor 17:00 auf dem Gipfel zu sein.  Also absolut nach dem Rummel raufgehen! Es ist ein Nationalpark aber es ist das reinste Verkehrschaos, Busse, Motorräder, Quads, Fahrräder und alles in rauen mengen. Es bilden sich auch immer wieder kleine Staus und die Leute parkieren überall! Es war fast surreal allein auf dem Gipfel zu sein und am Abend die lehre Strasse zu haben. Die nächsten Tagen verbringen wir mit relaxen und Klettern.

Kleiner Tipp für die Kletterfans: Bei Las Canadas bei der langen Gerade nach der Seilbahnstation hat es ein super klettergebiet, beim Touristencenter "Parador de Canadas del teide" einfach den Wanderweg nehmen und nach ca. 15Minuten bei einem kleinen Häuschen rauf zur Wand und den grossen Brocken, ist kaum zu übersehen. Alles tip top im Schuss mit neuen Hacken. Ist ideal wenn es unten grau ist und man trotzdem bei Sonnenschein klettern möchte.