Machu Picchu (Mountain 3080m)


Publiziert von Sebi4190 , 29. Dezember 2014 um 15:41.

Region: Welt » Peru
Tour Datum: 1 Februar 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: PE 
Zeitbedarf: 5 Tage
Aufstieg: 2600 m
Abstieg: 4700 m
Strecke:76 km

Während meiner Reise durch Südamerika darf natürlich eines nicht fehlen, Machu Picchu. Am 31.1 kommen wir in Cusco an. Sofort machen wir uns auf die Suche nach einer Agentur, die uns über den Salkantay Trek nach Machu Picchu bringt. Leider klappt es letztendlich nicht über diesen Weg Es hat so viel geregnet, dass ein zu querender Fluss zu viel Wasser führt und somit unpassierbar ist. Zweite Option ist der weltberühmte Inkatrail. Wie wir dann erfahren, ist unglücklicherweise der Februar der Monat, in dem der Trail gesäubert und restauriert wird, weshalb er den ganzen Monat gesperrt ist. Die letzte Gruppe vor der Säuberung startet immer am Morgen des 31 Januar. Da wir erst morgen früh starten können fällt diese Option also leider auch weg. So kommt es, dass wir über den sogenannten "Dschungeltrek" nach Machu Picchu gehen. Natürlich kann man auch nur mit dem Zug hin und zurück fahren, aber man kommt ja nicht nur wegen der sagenumwobenen Stadt hierher, sondern auch wegen der unglaublichen Landschaft. 

Am ersten fahren wir gegen 7 Uhr morgens in Cusco los. Der erste Teil des "Treks" besteht darin, mit dem Auto auf einen 4300m hohen Pass zu fahren. Hier angelangt steigen wir bei Nieselregen aus. Jeder bekommt ein Fahrrad und rollt die folgenden 3000hm hinab ins Tal. Dieser Teil wird zwar als downhill-biken verkauft, jedoch fährt man die ganze Zeit auf einer asphaltierten Straße, was nicht zu vergleichen ist mit unserem "Downhill" auf der "Death Road" in Bolivien vor 3 Wochen. Unten angekommen gibt es in einer kleinen Lodge Mittagessen, woraufhin man mit dem Auto weiterfährt nach Santa Maria. 

Am zweiten Tag läuft man, immer am Rio Vilcanota entlang bis nach Santa Teresa, was etwa 21km entfernt liegt. Dabei geht man zunächst in Santa Maria über eine Brücke über den Fluss und gelangt in eine Geisterstadt. Diese Stadt war bis vor einigen Jahren das eigentliche Santa Maria. Es wurde jedoch von einem Hochwasser des Flusses fortgespült, weshalb es danach auf der anderen Uferseite am Berghang wieder aufgebaut wurde. Man läuft nun einige km am Ufer entlang, bis es irgendwann etwas aufwärts in den "Dschungel" geht. Später quert man einen längeren von Erosion geplagten Hang, was für eine Person unserer Gruppe mit Höhenangst nicht ganz so spaßig war. Es geht fortan auf und ab, bis zu 500m über den Fluss. Man befindet sich tatsächlich im "Dschungel", wobei man sich unter richtigem Dschungel natürlich etwas anderes vorstellt. Ebenfalls in Bolivien durfte ich 5 Tage lang im Madidi Nationalpark erleben, was ein echter Dschungel ist. Nachdem man wieder bis zum Fluss hinabgestiegen ist, geht man über eine Holzbrücke auf die andere Seite. Hier geht es steil bergauf bis etwa 100m über den Fluss. Man folgt etwas einer Straße, welche von einem Felssturz unterbrochen wird. Am Ende der Straße kommt das nervliche Highlight dieses Trips. Man setzt sich in eine Art Materialseilbahn, dessen Holz natürlich knarzt und die Rollen am Seil umso mehr quietschen. Mit diesem Ding, in dem maximal 2 Personen Platz haben, überquert man ein weiteres mal den Fluss. Danach geht es stets leicht bergab bis zum Thermalbad von Santa Teresa. Hier werden Heiße Quellen genutzt, woraus insgesamt 3 Bäder errichtet wurden, jedes ein paar Grad wärmer als das andere. Zum Abschluss des Tages laufen wir noch in den Ort Santa Maria, man kann sich auch ein Taxi holen, aber warum sollte man...

Am dritten Tag folgt man wieder am Rio Vilcanota entlang, diesmal aber nicht im auf und ab, sondern bis zur Bahnstation Hydroelectrica etwas über Uferhöhe. Rechts und links schießt das Wasser die steilen Hänge hinab, anfangs noch sauber, sobald es im großen Fluss ankommt dann lehmig braun. Noch nie habe ich so einen reißenden Fluss gesehen wie hier. Nach dem Mittagessen in Hydroelectrica läuft man entlang der Bahnschienen nach Aguas Calientes, von wo aus man am nächsten Tag nach Machu Picchu geht. Von den Schienen aus sieht man bereits einen Teil der Stadt. Unglaublich wie dort oben solche Bauwerke entstanden. Die Berghänge sind so steil und dann steht mitten auf einem Kamm tatsächlich eine Stadt, die vor über 500 Jahren erbaut wurde. Abends in Aguas Calientes fühlt man sich wie in einem reinem Skiort in den Alpen. Der ganze Ort besteht nur aus Hotels, Bars und einem Bahnhof Für den Zug. Der Ort wurde natürlich nur für die Besucher Macchu Picchus erbaut und wird nicht umsonst als das größte Touridorf Südamerikas bezeichnet. 

Am vierten Tag stehen wir um 4 Uhr auf um über die Treppen nach Machu Picchu zu steigen, und hoffentlich vor allen anderen dort den Sonnenaufgang zu erleben. Man kann sich auch mit dem Bus hochfahren lassen, welche allerdings nicht vor 6 Uhr fahren und Aufpreis kosten. Vor Sonnenaufgang waren wir definitiv oben, jedoch heißt die Stadt ja auch "Wolkenstadt" und wir waren leider tatsächlich mitten in Wolken. Die ersten 2 Stunden sehen wir rein gar nichts, wir laufen hoch zum Sonnentor und wieder runter. Dann verziehen sich die Wolken ein wenig und der Blick auf die Stadt wird frei. Wirklich unglaublich dieser Ort. Am Mittag machen wir uns auf den Weg zum Machu Picchu Mountain. Er befindet sich im Süden der Stadt, gegenüber dem Zuckerhutförmigen Huayna Pichu, welcher deutlich häufiger bestiegen wird, da es dort weitere Ruinen zu sehen gibt. Für beide braucht man jeweils eine Genehmigung. Wir haben uns in Cusco bei der Buchung für den ruhigeren und höheren Gipfel entschieden. Hier waren wir allerdings wieder in den Wolken und sahen rein gar nichts. Irgendwann muss man natürlich auch wieder runter und so laufen wir die Treppen wieder runter. Dabei quert man ständig die Straße auf der die Busse fahren. Manchmal gehen die Treppen nicht direkt gegenüber auf der anderen Seite weiter sondern ein paar Meter versetzt. Ein mal gehen wir dabei in die falsche Richtung und merken es erst, als es sich auch nicht mehr lohnt umzudrehen. Am Abend fahren wir mit dem Zug nach Ollantaytambo. Der Rest unserer Gruppe fährt noch mit dem Bus zurück nach Cusco, wir bleiben hier, damit wir uns diese Stadt noch in aller Ruhe anschauen können.

Der fünfte und letzte Tag dieses Trips besteht also aus durch Ollantaytambo schlindern. Eingerahmt von steilen Berghängen liegt der uralte Ort im Tal. Schaut man die Hänge hinauf, entdeckt man weitere Inkabauten. Einfach Wahnsinn was dieses Volk schon vor einem halben Jahrtausend zu leisten im Stande war. Am Nachmittag fahren wir mit einem Kleinbus wieder zurück zum Ausgangsort Cusco. 
Auch wenn wir nicht unseren gewünschten Weg nach Machu Picchu bekommen haben und auch nicht das Beste Wetter hatten, war es eins der eindrücklichsten Dinge, die ich je gesehen habe. Diesen magischen Ort muss man einfach gesehen haben, auch wenn er noch so überlaufen ist.

Bei den Höhenmetern habe ich die alle Strecken ohne Auto miteinbezogen, sodass folgende Tagesetappen entstehen

1. Tag: 30km Rad (fahren) 3000m runter
2. Tag: 21km laufen, 1000m rauf 700m runter
3. Tag: 15km laufen, 600m rauf 
4. Tag: 10km laufen, 1000m rauf, 1000m runter

Die Kosten für den Trek beliefen sich auf etwa 230 $, wovon etwa 150 $ allein für die Zugfahrt nach Ollantaytambo und das Eintrittsticket nach Macchu Pichu sind. Fährt man nur mit dem Zug hin und zurück, kommt man ungefähr auf die gleichen Kosten. 
Die Zeitangaben der Fotos sind teilweise MEZ, also 6 Stunden voraus.

Tourengänger: Sebi4190


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