Steintalhörndl (2468m) - eine ruhige, aber lange Weihnachtstour


Publiziert von Daniel87 , 26. Dezember 2014 um 22:17.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Berchtesgadener Alpen
Tour Datum:24 Dezember 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m
Strecke:Parkplatz Klausbachtal-Sittersbachtal-Steintalhörndl-Abstieg wie Aufstieg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Inzell aus Richtung Ramsau und dort weiter nach Hintersee. Hier kostenpflichtiger Parkplatz.

In Zeiten, in denen die Skigebiete für einen künstlichen Winter nach dem letzten Strohhalm greifen und mehr denn je der künstlichen Beschneiung verfallen, ergibt sich andererseits nun Ende Dezember die Möglichkeit das knapp 2500 Meter hohe Steintalhörndl zu erwandern - wer hätte das gedacht! Das Steintalhörndl, als Skitour sicherlich realisierbar, bietet sich auch zu Fuß an, da man sich hier so schön an der gewohnt genialen Landschaft berauschen kann - eben die etwas andere Art Weihnachten zu begegnen.

Schon bei der morgendlichen Anfahrt nach Ramsau präsentierten sich die Berge heute allesamt unerwartet aper, größere Schwierigkeiten dürfte es keine geben, so dachte ich mir. Dieser Eindruck bestätigte sich beim Blick vom Parkplatz auf die umliegenden hohen Gipfel nur noch. Die zusätzliche Ausrüstung in Form von Schneeschuhen war, ungeachtet des für diese Jahreszeit doch eher ambitionierten Ziels, entbehrlich - das lästige zusätzliche Gewicht konnte ich mir so ersparen.

Leider etwas später als geplant, ging es auf breitem Weg hinein ins Klausbachtal - die Wahrscheinlichkeit bei Abenddämmerung wieder das Auto zu erreichen schwand so bereits zu Beginn. Bei einer Wegverzweigung dann zunächst nach links Richtung "Hochkalter". Kurze Zeit später hingegen gleich wieder nach rechts, wo man im Wald auf einer schmalen Forststraße immerhin etwas an Höhe zulegt. Bei der nächsten Möglichkeit, auf etwa 1000m, geht es links hoch zum Sittersbachtal. Dieser Weg geht bald in einen unmarkierten Steig über, später verschwindet dieser auch mal gänzlich. Grundsätzlich geht es aber immer geradeaus und man stößt zwangläufig auf den Forstbegangsteig, welchen man aber lediglich kreuzt und sonst unbeachtet lässt. Das Sittersbachtal wird schließlich erreicht, welches rechts und links von Wänden flankiert wird. Auf der linken Seite leiten Steigspuren geschickt durch die Latschen und führen in freies Gelände. Eindrucksvoll setzt sich jetzt die Hocheisgruppe in Szene.

Nun links (nördlich) an geeigneter Stelle die begrünte Südflanke des Steintalhörndls hinauf. Bis zum Gipfel muss man hier noch etwa eine Stunde einplanen, die Flanke zieht sich doch sehr. Ein einziger Bergsteiger ist mir hier begegnet, gerechnet hätte ich heute mit niemanden. Wie bereits erwähnt, auch hier überwiegend schneefrei, nur unbedeutende Reste, und das bis fast zum Gipfel. Ganz oben traf ich noch auf ein paar verharschte Altschneereste. Halbwegs sichere Tritte ließen sich aber in den harten Schnee schlagen, daher brauchten die Steigeisen nicht einmal ausgepackt werden.

Angekommen am Gipfel, mit einer nochmals beachtlichen Höhe, lassen sich letztendlich namhafte Berge wie Watzmann, Hochkönig und Hochkalter bewundern. Das Wetter war dafür heute fantastisch, aber eine lange Pause aufgrund der Kälte dennoch kaum möglich. Nach dem Gipfelbucheintrag, der sich wegen der sofort schmerzenden Finger recht mühevoll gestaltete, ging es den gleichen Weg wieder runter.

Schwierigkeiten & Fazit:

Anstieg ins Sittersbachtal: T2 (3 Stunden).
Sittersbachtal bis zum Gipfel: T3 (2 Stunden).

Die einzige Schwierigkeit bestand heute darin, der Kälte einigermaßen zu trotzen. Altschneefelder waren etwas fest und daher mit Vorsicht zu genießen (Eisschrauben braucht es sicherlich keine, Steigeisen sind hier für mich zu dieser Jahreszeit im Rucksack aber obligat).

Insgesamt eine sehr schöne Tour in einer sehr ruhigen Gegend. Die Eindrücke, die die Landschaft hinterlässt, sind nur schwer zu übertreffen.
Der milde Winter hat mir somit zu Weihnachten noch einmal eine lohnende Wanderung beschert, da ich ursprünglich eigentlich vorhatte Anfang Dezember in die Skitourensaison zu starten. 

Tourengänger: Daniel87


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Kommentare (3)


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ADI hat gesagt:
Gesendet am 29. Dezember 2014 um 00:23
ein sehr würdige und gelungene Weihnachtstour, besser kann man den 24.12. nicht feiern!
Gratuliere!

Beste Grüße und alles Gute für 2015 wünscht Dir


ADI

Daniel87 hat gesagt: RE:
Gesendet am 31. Dezember 2014 um 01:20
Danke, danke. Wenn man zu Weihnachten keine Verpflichtungen hat, ist das natürlich super praktisch :-)
Jetzt muss ich das unbedingt mal als Skitour angehen - natürlich wieder nach deiner Vorlage :-) . Bei "Powder" kann man das aber anscheinend eher weniger machen, weil's so steil ist... dann nur im Frühjahr...

Am Wochenende war ich mal am Schafreuter. Man ist irgendwie nur auf Steinen die Forststraße abgefahren :-/ - jetzt dürfte es aber besser aussehen...

Dir auch alles Gute für das neue Jahr! Evtl. ergibt sich ja auch bei Gelegenheit in 2015 eine Tour zusammen.

VG, Daniel

ADI hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Januar 2015 um 14:32
Hallo, lieber Daniel!

Wünsche Dir für 2015 natürlich auch alles, alles Gute!

Wär schön, wenn sich für 2015 eine schöne gemeinsame Tour ausgehen würde.....

P.S. Wenn die Verhältnisse zu 110% passen, dann kannst das auch im Hochwinter bei Powder machen.

Auf bald, Kollege....


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