Eine T4 Route auf den Gätterifirstkamm und zur Gruebeplatte


Publiziert von Hampi , 16. Oktober 2014 um 12:11.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:15 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-SG 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Strecke:10 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Wildhaus Gamplüt

Gättterifirst

Der Gätterifirstkamm mit 6 kotierten Gipfeln gehört wohl zu den einsamsten und wildesten Gebirgsketten im Alpstein. Bisher bekannte Zustiege auf diesen Grat führten über Routen ab dem dritten Schwierigkeitsgrad. Nun ist zumindest ein Teil des Kammes und der dritte Felskopf durch ein T4 Route auch für Bergwanderer erschlossen.

Gruebeplatte

 

Auf Flugaufnahmen oder auf  Satellitenbildern fallen im Alpstein zwei grosse Kalkplatten auf: Die Silberplatte und die Gruebeplatte.

Während die bekannte Silberplatte bis zum Bodensee weithin sichtbar ist, fristet die Gruebeplatte ein eher stilles Dasein. Sie ist zwar rund 7 mal grösser (190 m lang, 120 m hoch) -  ist aber nur vom Chreienalpfirst aus gut zu sehen.

Das Alpstein Massiv besteht aus Schichten verschiedener Sedimentgesteine. An der Gruebeplatte sieht man, wie diese Schichten steilgestellt bzw. gefaltet wurden, einzelne Schichten und Schichtenpakete erinnern an Zwiebelschalen. Hier ist offensichtlich die gesamte darübergelegene Schicht bzw. die gesamte Nordflanke des dritten Felskopfes abgerutscht. Die Abrisskante ist deutlich erkennbar.

Die Gruebeplatte sieht ziemlich homogen aus. Das weist darauf hin, dass die gesamte darüberliegende Bergflanke in einem Male abgestürzt ist. Die Ausgeprägtheit der Karren im unteren Teil ist ein Hinweis, dass dieses Ereignis bereits vor mehreren tausend Jahren stattgefunden hat. Der Schichtverlauf zeigt aber auch, dass der Nordflanke des zweiten Felskopfes irgendwann das gleiche Schicksal droht.

 

Nach meinem Empfinden ist die Gruebeplatte ein besonders Naturphänomen, das ich bereits seit längerer Zeit näher erkunden wollte.

Ich machte mich bereits letzten Freitag auf den Weg, um nebst dem Besuch einiger Höhepunkte rund um den Tristen einen Zustieg zur Gruebeplatte zu finden.

 

1. Teil Freitag, 10. Oktober 2014

- Aufstieg von Gamplüt auf den Wildhuser Schafboden und in direkter Linie zum P. 2036 unterhalb
  der Moor-Südwand (T5)

- Abstieg vom P. 2036 in Richtung Schafboden und Aufstieg auf den Tristen (T5)

- Abstieg Tristen in Richtung Chreialp und Querung zum P.1874 unter dem Girenspitz (T4)

- Über den Zwinglipass und den Ruchbüel zum P.1988 "Uf de Wand" (T3)

- Abstieg über die Südflanke "Uf de Wand" bis auf die Höhe 1790 m (T5)

- neue Querung direkt zur Alp Grueb (siehe Foto mit Route) (T5)

 

Wegen Wetterverschlechterung Abbruch der Tour

 

2. Teil Mittwoch, 15. Oktober 2014

Eigentlich wollte ich nur den Zugang zur Gruebeplatte erkunden. Östlich oberhalb der Alp Grueb habe ich eine einfache Aufstiegsvariante gefunden. So stand ich bereits nach kurzer Zeit unter der riesigen Felsplatte und unternahm erste Kletterversuche.

Auf Fotos war mir das schmale Grasband aufgefallen, das sich zwischen der Gruebeplatte und der östlichen Felswand bis auf den Kamm des Gätterifirstes hochzieht. Also nichts wie hinauf. Der Aufstieg gelang mir trotz nasser Verhältnisse überraschend einfach. So stand ich bereits nach einer Viertelstunde auf dem gleichen Grat, den ich in einer Klettertour mit Ivo im Frühjahr überschritten habe. Kurze Zeit später erreichte ich den Gipfel des dritten Felskopfes auf 2050 m.

 

Fazit:

Die Gruebeplatte ist ein besonderes Naturphänomen im Alpstein und ein lohnendes Ziel für naturbegeisterte Wanderer und Kletterer.

Dank der T4 Route ist der Gätterifirstkamm und der dritte Felskopf auch für Bergwanderer zugänglich.


Tourengänger: Hampi


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