Weisswand und Hoher Zahn


Publiziert von Simon_B , 7. Oktober 2014 um 21:18.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 7 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   A 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m

Nachdem meine Freundin Anne und ich am Vortag an der Wetterspitze einem beachtlichem Steinschlag ausweichen mussten, und Anne dennoch nicht genug von Ihrem erstem Bergurlaub mit mir hatte, dachte ich, wir könnten mit der Weisswandspitze uns mal an Ihrem ersten Dreitausender versuchen.

So ging es dann gegen 08:30 Uhr (ich weiß - relativ spät) vom Parkplatz deutlich unterhalb von Stein los - den näher liegenden Parkplatz bei Stein haben wir leider mit dem Auto nicht gefunden und sind etwas später ein wenig frustriert vorbei gelaufen - naja - ein paar Höhenmeter mehr für die Statistik...

Zuerst ging es relativ wenig bergan auf schönem Wanderweg ins Tal hinaus dem Wegweiser in Richtung Magdeburger Hütte folgend zur Ochsenhüttenalm. Nunr steilte der Weg an und schlängelte sich in Serpentinen hinauf zur Magdeburger Hütte. Hier hatten wir kurz pausiert und Radler und Cola getrunken. Immer noch gab es herrlichen Sonnenschein und wir konnten den Blick von der Hütte genießen. Nach der Stärkung gingen wir ein paar Minuten zurück zum Abzweig, wo es hinauf zur Weisswandspitze geht. Zuerst verlief der Pfad noch ohne Höhengewinn am Hang entlang, wo es auch erste Sicherungen gab. Anschließend ging es zum Geröllhang der von rechts von der Weisswandspitze hinunter kommt. Nun führte uns der Weg steil bergauf, wobei der größte Teil des Weges jedoch nicht über lockeres Geröll verlief, sondern steil, aber relativ angenehm und interessant gespickt mit einigen gesicherten Stellen über die steilen grasigen Hänge hinauf führte. So erreichten wir die markante weit sichtbare Grenze zwischen hellem Kalkgestein und dem darunterliegenden dunklem Urgestein.

Gefühlt erreichten wir sehr schnell den Punkt, wo das schmale Band entlang der Südwand beginnt. Hier entschieden wir uns trotz nun zunehmender Bewölkung, den Abzweig zum Gipfel zu versuchen. Nach dem auf einem Stein aufgemalten Pfeil, gab es nun keine Markierungen mehr, dafür zahlreiche Steinmänner. Der Gipfelabstecher ist dabei noch etwas anspruchsvoller als der Wanderweg. Auch bei optimaler Wegführung mussten wir einige Male die Hände zu Hilfe nehmen. Auch wenn es links des Grates nicht wirklich ausgesetzt war, sorgte doch die respektable Steilheit für ein gewisses Kribbeln. Dennoch erreichten wir nach etwa 20 Minuten ab dem Abzweig den überraschend geräumigen Gipfel mit dem rotem Kreuz. Trotz der stärker gewordenen Bewölkung und der ersten Schauerwolken, welche zum Glück in gewissem Abstand über den Stubaier Hauptkamm zogen, konnten wir schöne Blicke zum Habicht und Tribulaun genießen.

Nach verdienter Rast stiegen wir vorsichtig zurück zum Wanderweg. Hier folgte dann gleich das nächste Highlight - die spektakuläre und teilweise etwas ausgesetzte Querung durch die Südwand der Weisswandspitze. Danach kam ein etwas unangenehmes Blockfeld, bevor es erneut aufwärts zum Hohen Zahn ging. Zum Glück war der Anstieg kürzer als er aus der Distanz aussah, denn mittlerweile spürten wir die zurückgelegten Höhenmeter schon etwas. Auf dem Hohen Zahn bot sich nochmalig ein schöner Blick zur Weisswandspitze und zum markanten Felsband.

Was nun folgte war ein langer, aber unschwieriger Abstieg zur Tribulaunhütte, wo wir ein vorzügliches Essen genossen. Nach der Stärkung stiegen wir begleitet von einem kitschig schönem Regenbogen zurück ins Tal, wo wir gerade noch im letzten Licht des Tages das verdammt weit unten geparkte Auto erreichten.

Fazit: Wer ins Pflerschtal einfährt, dem wird wohl als Erstes die markante unverwechselbare Weisswandspitze auffallen. Das die Wegführung der Überschreitung der Selben dann auch noch so perfekt angelegt über das markante Band zwischen hell und dunkel führt, macht die Tour noch interessanter. Man wird wirklich nicht enttäuscht - der Berg hält, was er von weitem verspricht. Ganz einfach ist die Tour dann allerdings auch nicht - wer konditionell nicht so gut drauf ist, kann die Runde natürlich auf zwei Tage verteilen. Was bleibt, sind ein paar ausgesetzte und einige einfache gesicherte Stellen auf dem Hauptweg und steile Schrofenkraxelei mit kurzen Einserstellen auf dem unmarkierten Gipfelabzweig.

Tourengänger: Simon_B


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