Klammspitzkamm - Von Kofel bis Feigenkopf an einem Tag


Publiziert von AIi , 7. Oktober 2014 um 07:18. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum: 4 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 17:00
Aufstieg: 2350 m
Abstieg: 2350 m
Strecke:Zu Fuß ca. 34km

Das Bergjahr neigt sich langsam dem Ende, die Blätter fallen und die Tage werden merklich kürzer. Bis jetzt kann man sich aber wettertechnisch nicht über den Herbst beschweren. Einmal wollten maxl und ich es aber noch krachen lassen und eine zweite Monstertour unternehmen. Bei unserer letzten waren wir ja südlich des Graswangtals unterwegs und konnten von einem aggressiven Schafbock und einem Sonnenuntergang berichten. Getier ist uns aufgrund der vielen Menschen wenig begegnet, doch auf einer Tour sowohl Sonnenauf- als auch Untergang zu erleben und sie auf 17 Stunden auszudehnen ist schon auch was besonderes.

Start war um 6.00Uhr am Parkplatz neben dem Friedhof in Oberammergau. In der Dunkelheit ziehen wir mit Stirnlampen los und erreichen bald über den Wanderweg den Kofel. Hier hat man einen schönen Blick über Oberammergau und die Sonne ging hinter dem Laberkopf auf. Wieder zurück am Kofelsattel biegen wir gleich an der Schutzhütte nach links in einen alten Steig ein. Dieser führt uns zu einer kleinen Wiese welche wir auf Pfadspuren durchqueren. Dann biegt man nach rechts ab und folgt immer dem Grat auf Pfadspuren über den Vorderen und Hinteren Rappenkopf.  Dann erreicht man eine kleine Hütte an der die Ludwigsfeuer entzündet werden. Der Pfad wird bald zum Steig und gabelt sich vor dem Brunnberg. Links gelangt man zum Gipfel, der schöne Aussicht bietet. Von dort geht man zur Abzweigung zurück und weil der andere Steig so schön den Hang querend dahin führet, folgten wir ihm bis zum Altmutterboden und verzichteten auf den weiteren Gratverlauf. Von dort gehts über einen netten Wanderweg Richtung Sonnenspitze weiter und bald zweigt nach links zum Zahn eine Pfadspur ab. Dort kommt man zuerst am westlichen bekreuzten Zacken vorbei. Von diesem hängt ein Seil herunter doch im oberen Teil wurde es mir an einem Überhang zu heikel und ich stieg wieder ab. Der östliche bekreuzte Zacken hat kein Seil aber es wäre vermutlich ein 3 Meter 3er. Ohne Seil im Abstieg verzichtete ich auch hier auf eine Besteigung. Maxl bestieg noch kurz den höchsten Punkt und dann gings weiter über den Wanderweg zum Sonnenspitz. Diesen kann man sogar überschreiten und dann weiter zum Pürschling marschieren. Über die Straße zieht sich eine ununterbrochene Menschenkaravane hoch und bringt uns zum schnellen Weitergehen. Bald ist dann der Teufelstättkopf  erreicht, wo auf einen von allen Seiten Sparwitze und Geschwätz nur so einprasselten. Am Latschenkopf ist es dann schon wesentlich ruhiger und den Weg zum Laubeneck hatten wir auch für uns allein. Um das Kreuz zu erreichen steigen wir vom Wanderweg über eine Grasfläche zum trat auf und folgen diesem. Über den Wanderweg gehts dann weiter zum Hennenkopf, der beim nötigen Know-how auch überschritten werden kann. Wer von Osten kommt, der kann kurz vor der Gipfelwand nach rechts abbiegen und über eine Stufe und etwas Latschengewühl die Latschengasse zum Gipfel nehmen. Von dort folgen wir dem Grat über Trittspuren bis diese in den unterhalb verlaufenden Wanderweg münden. Den Dreisäulerkopf schenken wir uns, da der Hunger uns zu den Brunnenkopfhäusern trieb. Dort war natürlich die Hölle los und als ich nach 30min anstehen mit dem Futter ankam, berichtete Maxl schockiert, dass die Gesellschaft am Nachbartisch laut " Ein Prosit auf die Gemütlichkeit" gegrölt hatten - Aber was tut man nicht alles für einen vollen Magen, besonders wenn man bis dahin nur ein Ei und eine kleine Semmel hatte. Den Trubel lassen wir dann hinter uns und steigen zur Großen Klammspitze auf. Die Kleine musste ich wegen der fortgeschrittenen Zeit wieder auslassen, doch dann musste ich doch einen kleinen Abstecher zum Sattel zwischen Großer und kleiner Kl. machen und dieser wurde dann zum Versuch der Kleinen Klammspitze via Westgrat. Von Wanderweg quert man in den Hängen zum unteren Ende einer auffälligen Rinne, die sich zum Sattel hochzieht. das obere Ende muss entweder links (2 T6-) oder rechts (2 T5) umgangen werden. Von dort quert man zur Kleinen Klammspitze zuerst einen kleinen Felsgürtel und steigt dann über Grassschrofen steil auf. (T5+) So wird man zur Schlüsselstelle geleitet welche aus einer schmalen Felsschneide besteht die durch zwei Klemmböcke zwei Überhänge bereithält. (2+) Ohne Seil wäre es mir im Abstieg vermutlich zu prekär gewesen und so muss die Kleine Klammspitze weiter warten. Über den Sattel steige ich dann wieder zum Sattel ab und über den Wanderweg zur Großen Klammspitze auf. Der Klammspitzgrat (T3 1) leitet uns dann beim Sonnenuntergang weiter zum Feigenkopf und von dort zur sehr malerischen Hieschwängalpe. Über den Bäckenalmsattel und das unangenehm lange Sägertal hatschen wir zum Parkplatz Sägertal und radeln dann durchs Tal nach Oberammergau zurück.

Fazit: Natürlich eine Gewalttour aber sowas muss unserer Meinung nach auch mal sein. Für Einsamkeitsliebhaber ist aber das Westende des Klammspitzkammes besonders empfehlenswert.

Tourengänger: maxl, AIi


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Kommentare (4)


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©bergundradlpeter hat gesagt:
Gesendet am 7. Oktober 2014 um 09:06
...leck mich fett, a lange Tour habt's da g'macht!

Gratualtion hierfür
Viele Grüße Peter

maxl hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. Oktober 2014 um 00:51
danke. Das ist mir dann auch bewusst geworden am nächsten Tag!!:-)

Fabse_94 hat gesagt:
Gesendet am 13. Oktober 2014 um 17:13
Schon wieder so ne Monstertour! Ihr spinnt doch! :D

maxl hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. Oktober 2014 um 16:12
hmh, ja, in der Tat. Was kann man dagegen schon sagen...:-)


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