Wenn am Piz Beverin 8 m. heute zuviel sind


Publiziert von passiun_ch , 26. Oktober 2014 um 09:52.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Hinterrhein
Tour Datum:30 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 863 m
Abstieg: 863 m
Strecke:Alp Mursenas - Alp Nursin - Beverin Pintg - Leiter am Beverin und retour
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Chur - Thusis - Zillis - Mathon - Alp Mursenas (Mautstr. CHF 10.- u. max. 10 PKWs)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Alp Mursenas - Mathon - Zillis - Thusis - Chur

Und wieder kommt es anders als geplant. Drei Tourentage im Oberengadin mit Projekten wie Piz Ot & Co hatten wir, die Renaiolos und ich, uns vorgenommen. Aus terminlichen Gründen blieben in meiner Engadinwoche nur die Tage DI bis DO noch übrig. Die Wetterprognosen versprachen für den heutigen Dienstag nochmals zumindest in Graubünden einen recht schönen Tag und da die Aussichten es nicht lohnenswert machten ins Engadin zufahren, kamen wir uns entgegen und einigten uns sehr schnell auf den Piz Beverin. Im nach hinein für mich vielleicht ein übereilter Endschluss nach den durchwachsenen Gipfeltouren der Vortage, aber der Gipfel lockte.
Unser ausgemachter Treffpunkt war der Bahnhof in Thusis. Kurz vor der Ankunft aus dem Engadin gab es, aus den nicht vorhergesagte grauen Wolken, die ersten Regentropfen. Man wollte uns wohl nur einen kleinen Schrecken einjagen, denn es dauerte lange bis die nächsten kamen. Aufgrund der schlechteren Wetterlage und meinen erkältungsbedingten Schwächen der Woche entschieden wir uns nicht ab dem Ort Mathon zu starten, sondern investierten CHF 10.- in einen Münzautomaten um weiter oben (fast 400 Höhenmeter) bei der Alp Mursenas den Gipfel in Angriff zunehmen.
Vom kleinen Parkplatz ging es zunächst über Alpweiden gemütlich hinauf mit vielen Ausweichmanöver aufgrund der zahlreichen "Kuhfladen" und linkshaltend nach dem überqueren zweier Bäche nun steiler, auf einem stark zerfurchten Weg zu einer Alphütte bei Pkt. 2442. Schon bis hierher bemerkte ich, das das heute nun garnicht mein Tag ist. Ich geriet immer mal wieder leicht in Rückstand, den es dann wieder galt aufzuholen.
Nach einer kleine Trinkpause auf der Alp Nursin entschieden wir uns über den Beverin Pintg und der Leiter zum Gipfel zu gelangen, dafür zweigen wir hier nun rechts ab. Der Weg geradeaus führt auch zum Gipfel, allerdings ohne die bekannte Leiter. Der kleine Steinmann des Beverin Pintg wird dann über eine steile mit Fels durchsetzten Stufe erreicht. Hier benötigte ich schon z. T. meine Hände und ich baute immer weiter ab. Zum Glück war der folgende Abschnitt etwas flacher und ich konnte mich ein wenig erholen. Jedoch wird dieser Grashang zum Ende hin immer steiler und ich kam den beiden nicht mehr hinterher. Erst hier oben  kamen ein paar Regentropfen aus dem grauen Himmel heraus, so daß wir uns etwas wasserabweisendes anzogen.
Immer wieder warteten die Beiden auf mich, bis die "schnaufende Schnecke" sie eingeholt hatte - Danke nochmals.
Es ging weiter hinauf bis zur Leiter, die ganz unvermittelt hinunter in den "Abgrund" führt. Aufgrund eines vorhergehenden leichten Fehltrittes, der nun feuchten Leiter und meines Wohlbefindens war hier heute leider Schluß für mich. Ich fühlte mich nicht sicher genug und ließ die Beiden ohne mich weitergehen.
Eine ganze Weile beobachtet ich die sie noch, bis ich mich an den Abstieg machte.
Wir einigten uns darauf das ich unten an der Wegverzweigung bei der Alphütte warten würde. Der Abstieg die Steilstufe hinab erwies sich dann als problematisch und ich hatte doch so meine Mühe - komisch kenne ich sonst garnicht so.
Als dann der felsigen Abschnitt vorbei war ließ meine Konzentration nach und ehe ich mich versah knickte ich um und stützte mich mit der Hand am Hang ab. Knie, Hand und Fuss schmerzten ein wenig, aber nicht stark - Glück gehabt und eine Bestätigung für mich, an der Leiter heute abzubrechen.

An der Alphütte hielt ich Ausschau nach einem gemütlichen Plätzchen um es dort auch etwas länger auszuhalten. Außerdem hatte ich da ja noch etwas im Rucksack. Ich fand eine Stelle mit Steinen wo es sich drei Leute  bequem einrichten können und nach  verschieben einer Steinplatte gab es auch einen kleinen Tisch. Nun konnte der "Gipfelapéro" angerichtet werden. Auch wenn zwischen durch mal die Sonne hindurch blinzelte, wurde es doch so langsam kühl und ungemütlich, zum Glück sah ich die Renaiolos in der Ferne und es konnte nicht mehr lange dauern. Freudestrahlend erreichten die beiden Gipfelbezwinger meinen Ort der Gemütlichkeit und Doris lupfte das Geheimnis unter dem rotem Fleece. Zum Vorschein kamen Prosecco, Hugo und ein Aperol Sprizz dazu eine leckere Panettone - zum Wohl  auf die beiden Gipfelbezwinger.
Anschließend machten wir uns gemeinsam an den Abstieg hinunter zur Alp Mursenas. Es zog sich dann so langsam zu und begann nun auch richtig zu tröpfeln, aber zum Glück war der Weg ja nicht mehr weit.

Trotz allem auch für mich ein schöner Tag und das Wetter hat auch noch gehalten, auch wenn nicht so wie versprochen und den Bericht vom Gipfel der Renaiolos findet man hier.
Auf der Suche nach einem abschließenden  Käfeli landet wir schließlich in Thusis, da das ansprechend aussehende Café Restaurant in Mathon  heute wegen Krankheit geschlossen war.

Ciao Doris und Ruedi bis zum nächsten Mal, dann vielleicht mit einer Schneeschuhtour im Januar 2015. 

Tourengänger: passiun_ch


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Kommentare (2)


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Gelöschter Kommentar

passiun_ch hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Oktober 2014 um 20:43
... aber ganz bestimmt !

Es ist ja nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen auf der Welt :-))
HG Michael


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