Piz Segnas und Piz Sardona via Scheitelgrat


Publiziert von Schlomsch , 7. Dezember 2014 um 16:47.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:20 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-SG   Segnas-Vorabgruppe   CH-GR 
Zeitbedarf: 8:45
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 2000 m

Test der Route von Elm zum Surenjoch als Alternative zu den Geissegg-Routen.
 
Die Bezeichnung "Via Scheitelgrat"  ist eigentlich falsch, denn die Route verläuft nicht über den Scheitelgrat (Punkt 2391), sondern südlich davon. Erst auf knapp 2700m wird die Fortsetzung des Scheitelgrates erreicht. Motivation zur Tour ist Domino's *Bericht bzw. die Neugier, wie es da oben weiter geht.
 
Um diese Jahreszeit droht der Alpabzug von Falzüber. Auf dem schmalen Weg den Alpabzug zu kreuzen, das ist meine Sache nicht. Sicherheitshalber wähle ich darum - erstmals - einen der "direkten" Wege von der Tschinglenbahn-Bergstation nach Falzüber. Zum Glück, denn der Alpabzug findet tatsächlich heute statt.
 
Auf dem "unteren" Weg von der Tschinglenbahn nach Falzüber Matt
 
Wegen den vielen Wanderern habe ich erst 3 Bahnen abwarten müssen. Start ab der Tschinglenbahn also erst kurz vor 9. Von der Bergstation geht es links bei dieser Hütte vorbei, dann ein gutes Stück hinunter, und weiter in stetem auf und ab hinüber nach Mättli. Der Weg dorthin fehlt in der Online-Karte, ist aber unterhalten und durchwegs gut.

Etwa auf Höhe des ersten Strommasts gabelt sich der Weg. Hier nimmt man den oberen. Bald mal sind es nur noch Schafwege, die zur Sibetsegg (Punkt 1748) führen. Von da könnte man direkt hoch zu Punkt 1975, was wohl kürzer gewesen wäre. Statt dessen bin auf ziemlich überwachsenen Wegspuren "Zwüschet den Eggen" zu Punkt 1828, und von da absteigend zum Wanderweg nach Falzüber Matt.

Insgesamt ist die Zeitersparnis bescheiden: Falzüber Matt erreiche ich 15 Minuten später, als wenn ich ohne Bergbahn direkt dahin gewandert wäre. Aber eben, ich hab ja auch noch 3 Bahnen abwarten müssen. Und wegen des Alpabzugs lohnt es sich heute sowieso.

Von Falzüber Matt zum Surenjoch
 
Ab Matt bin ich zum Hueli (Punkt 2151) und von da über die Seitenmoräne bis auf 2200m. Das geht alles recht komfortabel, maximal T4. Mit Steigeisen die nächsten 100 Höhenmeter über Schnee, dann auf der für hiesige Verhältnisse erstaunlich kompakten Seitenmoräne weiter. Unangenehm wird es erst ab gut 2600m. Ich bin direkt zu den gelben Felsen, dann auf einem Band links auf die Nordseite (T5) und so auf die gelben Felsen (I-II). Die gelben Felsen sind der oberste Teil der Fortsetzung des Scheitelgrates auf Höhe der Hauptüberschiebung. 
 
Jetzt immer der Hauptüberschiebungslinie entlang bis zur nördlichen zweier Runsen, die vom Surenjoch hinunterführen. Das geht am Anfang leidlich gut, dann wird das Gelände steiler und die Traverse über die abwärts geschichteten und massig mit bröseligem Schutt überdeckten Felsen wird laufend unangenehmer. Selber bin ich noch vor der nördlichen Runse über faule Gesimse zum Surenjoch aufgestiegen (T5).   
  
Vom Surenjoch via Piz Sardona und Piz Segnas zum Segnespass
 
Vom Surenjoch bin ich noch kurz zum Piz Sardona, wo es zu regnen beginnt. Vom Piz Sardona zum Piz Segnas wird der Regen dann echt intensiv, und das, wie vor 2 Wochen, bei bester Wettervorhersage. Aber eben, es ist Sommer 2014. Erstaunlicherweise bessert sich das Wetter beim Segnespass, wo ich bei Raini auf der Terrasse der Segnespass Mountain Lodge noch ein Bügel-Bier konsumiere.

Fazit: Als Alternative zur Geissegg macht diese Route ohnehin nur bei Ausaperung Sinn. Die Route ist T5, also weder besonders schwierig noch besonders ausgesetzt, und bis zum Ausläufer des Scheitelgrats angenehm zu begehen (T4). Die Hauptüberschiebungslinie und die Couloirs zum Surenjoch sind mit feinem Schutt dick überzogen, was die Tour dann doch zu einem eher grenzwertigem Vergnügen macht - selbst mit Pickel.

Tourengänger: Schlomsch


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