Heuwberg Rundgang: Aussicht über dem Sustenpass


Publiziert von Chrichen , 17. September 2014 um 08:01.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:15 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-UR 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 430 m
Abstieg: 430 m
Strecke:ca. 6 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem ÖV: Postauto ab Göschenen bis Susten Passhöhe (nur wenige Verbindungen!)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:(Gleicher Weg umgekehrt)

Als Sportklettern des Alpinwanderns respektive "unbeschwertes Sportwandern" wird diese Wanderung im SAC Führer Alpinwandern / Gipfelziele "Gotthard" angepriesen. Angespielt wird dabei unter anderem auf die relative Kürze, die interessanten Passagen und den Start direkt ab Susten Passhöhe. Markierungen sind durchwegs vorhanden.

Wie schon im *Bericht von Fico erwähnt, scheint dieser Weg nicht allzu häufig begangen zu werden. Das ist eigentlich schade, da sich die Tour auch gut kombinieren lässt mit der Route vom Sustenpass zur Sustli Hütte.

Vom Hospiz bei der Passhöhe des Susten aus geht es zunächst links dem Alpinweg in Richtung Guferjoch/Sustlihütte entlang. Dieser führt an der Handyantenne vorbei und dann gut ausgebaut auf eine erste Anhöhe. Hier verzweigen sich die Wege: Ein Holzwegweiser zeigt an, dass es rechts weiter zum Guferjoch und zur Sustlihütte geht, während links der Heuwberg Rundgang beginnt.

Dieser führt erneut eine Schrofenhalde hinauf (T2, Stellen T3) zum P.2484. Von hier lässt sich bereits eine grandiose Aussicht auf beide Seiten des Passes und den Steingletscher geniessen. Der weitere Weg führt nun über einen ca. 200m langen Grat mit interessanten Kraxelstellen. Eine blau-weisse Markierung auf einem Felszacken ist bereits von weitem zu erkennen.

Die Passage auf dem Grat ist teilweise etwas ausgesetzt und durchsäht von einigen Kraxelstellen (I). Mit Hilfe von Markierungen, Steinmännern und Wegspuren lässt sich eine ideale Route einigermassen gut finden, wobei Felstürmchen meist links, einmal rechts umgangen werden. Besonders kleinere Steine sind des Öfteren locker, Griffe sollten vor Belastung geprüft werden. Eine besonders reizvolle Stelle, vorbei an zwei Felszacken, ist für mich zugleich die Schlüsselstelle auf dem Grat.

Schon bald ist der Grat zu Ende und über eine Wiese geht es nun einfach zum Gipfel des Heuwberg hinauf. Eine Schafherde beobachtet mich, einige Tiere kommen auf mich zu. Die Aussicht vom Gipfel ist in allen vier Himmelsrichtungen beeindruckend. Scheinbar wurde in diesem Jahr auch ein neues Gipfelkreuz aufgestellt. Der Gipfel lädt zu einer ausgedehnten Pause vor dem erneuten Abstieg ein.

Nach einer kurzen grasigen und leicht ausgesetzten Passage auf dem Grat führt der Weg über eine sehr steile Flanke hinunter zur Scharte. Eine Markierung gibt zu erkennen, dass es hier auf Wegspuren hinunter geht. Konzentration ist gefragt, da der Untergrund zum Teil landig und rutschig ist. Einige wenige Flecken frischer Schnee liegen noch, der Boden ist etwas feucht. Eine Wegspur führt mich in eine kleine Rinne, die mir aber recht heikel erscheint. Da sie weiter unten in noch steileres Gelände übergeht und zudem an der Scharte vorbeizuzielen scheint, entscheide ich mich 3-4 Meter zurückzugehen. Anstatt nach rechts zweige ich diesmal nach links ab. Auch hier gibt es eine Wegspur, die doch um einiges vielversprechender aussieht. Dennoch ist mir die Wegführung nicht ganz offensichtlich. Die Wahl besteht diesmal aus einer recht schmalen und wiederum steilen Rinne mit Feinschutt oder einem kleinen, fast senkrechten Felsabschnitt von ca. 3 Metern Höhe (II). Dann doch lieber ein bisschen klettern als rutschen. Die Tritte sind eher schmal, es gibt aber solide Griffe. Bald ist die Stelle sicher überwunden. Die fehlenden Meter bis zur Scharte sind nicht mehr sonderlich schwierig. Persönlich empfand ich diesen kurzen Abschnitt als den herausforderndsten Teil der Wanderung. Möglicherweise habe ich aber nur nicht die richtige Route gefunden.

Von der Scharte aus wird nun in die stets erwähnte steile rutschige Schuttrinne/-halde eingestiegen. Sie ist vor allem mühsam zu begehen, erscheint mir aber nicht überaus schwierig. Da es im oberen Teil keinen Schnee mehr hat, folge ich mehr oder weniger dem durch die Markierungen vorgegebenen Weg. Dabei befindet man sich selten in der Rinne selbst, sondern zuerst rechts, dann links und dann wieder rechts davon (in Abstiegsrichtung) auf etwas festerem Boden. Durch frühere Begeher ist die Spur ist teilweise ein wenig "erodiert". Der Schutthalde unterhalb der Rinne weiche ich aus und bevorzuge ein hier nicht mehr allzu steiles Schneefeld, das sich kontrolliert abrutschen lässt.

Das Ende des Schneefeldes trifft auch schon auf den Weg zum Guferjoch und zur Sustlihütte. Rechts geht's unspektakulär zurück in Richtung Sustenpass.

Tourengänger: Chrichen


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