Mit Sherpa(s) über den Nepali Highway :-)

Ich hatte mir für diesen Sommer auch ein paar Projekte für das BEO vorgenommen, allerdings nur bei entsprechenden Wetterprognosen. Wenn andere bei Schlechtwetter durch den neuen Lötschberg für einen Tag  ins Wallis flüchten, dann geht das bei gutem Wetter doch auch umgekehrt.
Dieser Sonntag im August war wohl der Schönste im ganzen Monat, wenn nicht sogar einer der Schönsten im ganzen Sommer. Jedoch fand ich beim Stöbern auf Hikr und in diverser Literatur eine wunderbare Tour mit einem attraktiven Namen: Nepali Highway.
Da ich noch nie am Furka zu Fuß unterwegs war und es in der Albert-Heim-Hütte vorzüglichen Aprikosenkuchen geben soll und aus weiteren allerdings  persönlichen Gründen ging es nicht ins BEO, sondern eben in den Kanton Uri. Und wie sich dann später herausstellte brauchte ich "meine" Walliser Eisriesenwelt garnicht vermissen, denn die Mischabel, das Weisshorn und sogar das Matterhorn konnte ich in der Ferne erblicken.
Die Fahrt mit dem PKW aus den Tiefen des Oberwallis zieht sich dann doch in die Länge und dann noch an einem Sonntag, mit den bekannten Hindernissen auf der Straße. So kam es dann wie es kommen musste, ich verpasste das einzige Postauto des Vormittages um nur wenige Minuten. Also wurde umdisponiert und das Auto nicht in Tiefenbach abgestellt sondern am Hotel Furkablick. Es gab ja schließlich noch eine Verbindung am Nachmittag um Vieri.

Der Nepali Highway ist in den Blockfelder z. T. weglos und weiß-blau-weiß markiert, also eine alpine Route, somit T4. Allerdings empfand ich ihn bei weitem nicht so schwer und würde sagen ein T3+ reicht aus, aufgrund der Markierung stufe ich ihn dennoch hier auf Hikr in T4-.

Vom Hotel Furkablick auf einem angenehmen Bergweg über Wiesen und später dann durch leichtes Blockgelände recht leicht hinauf zur Sidelenhütte. Die Felsformationen und der Galenstock oberhalb der Hütte sehen schon beeindruckend aus, da ich noch keine Stunde unterwegs war ging es auch gleich weiter. Erst hier beginnt der Nepali Highway und auch hier erst die alpine Route. 
Am Anfang geht es leicht absteigend unter dem Chli Bielenhorn entlang. An zwei Stellen sind Seile angebracht um leichter abzusteigen (siehe Bilder) allerdings kaum der Rede wert.
Wenn auf den sonst bekannten Höhenwegen das weite Panorama im Mittelpunkt steht, so beeindrucken hier doch eher die Granitwände oberhalb des Weges. In leichtem Auf und Ab geht es dann über zahlreiche Blockfelder (auf die Markierungen achten!) um das Bielenhorn herum in den Talkessel des Tiefenbachgletschers. Weiter über Moränenschutt und Gletscherschliffe hinunter zum Gletscherbach und in kurzem Gegenanstieg auf den Felskopf mit der Albert-Heim-Hütte.
Die Hütte bietet einen wunderbaren Logenplatz mit Blick zum Galenstock. Man merkte das Sonntag war, es war reichlich was los und die gewünschte Aprikosenwähe vorrübergehend aus. Der Wind pfiff um die Ecken und so schön die Sonne auch schien, war es mit dem kalten Wind recht ungemütlich. In der guten Stube sitzen wollte ich dann bei dem Wetter auch nicht, so genoss ich das Panorama etwas unterhalb und windgeschützt. Als Abstieg wählte ich nicht den breiten Hüttenweg sondern den Bergweg entlang des Tiefenbachs hinunter via Älpetli und Schluechtbielen bis zum Hotel Tiefenbach.

Ein wunderschöner Tag mit einer entsprechenden Tour in einer mir wandertechnisch unbekannten Ecke geht zu Ende und die relativ lange Anreise hat sich mehr als gelohnt.

Noch ein Wort zum Titel: die Tour wurde mit meinen neuen Wanderstöcken "SHERPA" aus dem Hause ... bewältigt, nur ein kleines Wortspiel, denn es gibt ja auch noch andere Stöcke :-))

Die Bilderflut bitte ich zu entschuldigen, aber ich konnte mich einfach nicht entscheiden !