Kreuzwand und Viererspitze


Publiziert von Max , 26. August 2014 um 19:04.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Karwendel
Tour Datum:17 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1420 m
Abstieg: 1420 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mittenwald, Parkplatz bei der Karwendelbahn, ÖV.
Kartennummer:DAV 5/1

Unglaublich, wieviel Leute im Loisach- und Isartal den schönen Tag nutzen oder nur Richtung Süden passieren wollen. 'Das nächste Mal fahre ich mit dem Zug', mit dieser Erkenntnis stapfe ich den Steig zum Ochsenboden hoch. Der kostet bis zur Dammkarhütte gut 80 Höhenmeter mehr, ideal zum Frustabbau.

Oberhalb des 'Bankerls' trifft der Steig auf den Normalweg zur Hütte, dem Verkehr nach zu urteilen könnte es ein ausgezeichneter Tag für den Wirt werden. Tatsächlich ist jeder Platz auf der improvisierten Terrasse besetzt, ich begebe mich Richtung Westen in's Vordere Dammkar.

Die nächsten gut 300 Höhenmeter sind mit dem Adjektiv "mühsam" nur unzureichend beschrieben. Ob mit oder ohne Spuren, grob- oder feinkörnig, im Schotter geht's halt äusserst zäh nach oben. Am Ende teilt ein markanter Felszacken das Kar, ich halte mich rechts. Es wird zwar noch etwas steiler, aber zumindest besser zu gehen. Am Ausstieg, dem Sattel zwischen Nördlichem Karwendelkopf und Kreuzwand gibt's zur Belohnung etwas Wiese mit Blumen und die ersten schönen Ausblicke.

Beim Aufstieg zum Gipfel hält man sich an das grüne Band, das auf der Südseite der Kreuzwand schräg nach oben führt. Dabei gibt es zwei Varianten. Zunächst quere ich lange die Südflanke, bis der Grat nur noch einen Katzensprung über steile Grasschrofen entfernt war, um auf diesem zum höchsten Punkt zu gelangen. Beim Abstieg nehme ich den nur scheinbar steileren direkten Abstieg vom Gipfel Richtung Einstieg, die Schrofen lassen sich gut als Griffe nutzen.

Nach einer etwas längeren Pause mache ich mich auf den Weg zur Viererspitze. Der Pfad vom Sattel führt weiter Richtung Westen, man verliert ein paar Höhenmeter und landet dann an dem äußerst ansehnlichen Kamm zwischen Vorderer und Hinterer Kreuzklamm. Mir wird etwas mulmig, behelmte Menschen begegnen mir und andere steigen gerade von der Viererspitze im Abseilmodus ab. Hin und wieder poltert ein Stein...

Ich warte ab, bis alle abgestiegen sind und steige dann auf den Gipfel. Fürchterlich schwierig ist's nicht, allerdings sollte man schon schwindelfrei und äußerst vorsichtig sein, wie üblich im Karwendel ist's recht bröselig und mancher Griff erweist sich als locker. Zunächst geht's ein paar Meter in einem Kamin nach oben (II), wo man dann nach links über einen Sporn ausweicht und sich schräg über helleres Gestein Richtung Gipfelkreuz hangelt. Alte Bohrhaken weisen den Weg.

Der Tiefblick auf Mittenwald ist natürlich noch besser als von der Kreuzwand, ansonsten ist das Panorama ähnlich, Bergstation der Bahn und Fernrohr sind additive Fotoziele. Nach einem vorsichtigen und langsamen Abstieg mache ich mich auf den Rückweg. Der Zeitpunkt ist günstig, an der Dammkarhütte ist nichts mehr los, so gefällt mir das.

Nachdem auf den Ochsenboden die Abendsonne scheint, nehme ich nochmals den Gegenanstieg in Kauf, um zum Ausgangspunkt zurückzukehren.

Fazit: Eine schöne Tour, sehr wenig frequentiert inmitten des Schönwetter-Trubels um das Dammkar. Für die Kletterei würde ich das nächste Mal sicherheitshalber einen Helm mitnehmen.
 


Tourengänger: Max


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Kommentare (4)


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83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 27. August 2014 um 10:33
Hey Max, klasse Tour! Wenn du übrigens nächstes Mal über die Vordere Kreuzklamm ansteigst (Bericht von mir), dann vermeidest du den üblen Schotter beim Anstieg durch's Dammkar. Viele Grüße!

Max hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. August 2014 um 16:59
Servus Stefan,

stimmt, ich hätte mich vorher informieren sollen ;-)

Viele Grüße,
Max

Schmiger hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Juli 2018 um 15:03
Hey ihr beiden,

da habt ihr mir aber doch ein wenig Angst gemacht mit den Kommentaren vor dem vorderen Dammkar, bin die Tour gestern noch nach Feierabend gegangen, und muss sagen, bei geschickter Spuren- & Routenwahl im Kar doch eigentlich sehr angenehm zu gehen - bei weitem schlimmere Kare erlebt die man sich hochgequält hat ;-)

hupfulex hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. Juli 2022 um 17:46
Stimmt genau. Kar ist im Aufstieg halb so wild ob tw groben, rel festen schutts. Gibt viel schlimmere karwendel schutzreißn


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