Portlesspitze (3.074m) -ruhige Bergtour im Südtiroler Teil der Ötztaler Alpen-

Die Portlesspitze erfüllt eigentlich alle Voraussetzungen ein beliebter Wanderberg zu sein: deutlich über 3000m hoch, bequem als Tagestour machbar, keine Gegenanstiege oder Kletterstellen und in aussichtsreicher Lage zwischen den großen Ötztalern und der Ortlergruppe.
Trotzdem begegnet mir heute zu Beginn der Hauptferienzeit bei zumindest morgens gutem Wetter nur ein einziges Wandererpaar, in der Ferne sehe ich einmal 2 offensichtlich einheimische Buben einen Hang herunterrennen. Sonst nur Pferde und Ziegen.
Das soll keine Klage sein, überlaufene Berge gibt es ganz in der Nähe schon genug.
Da ab der Mittagszeit das Wetter schlechter werden soll starte ich relativ früh an dem kleinen Naturparkplatz vor der Brücke unterhalb des Thaneihofs. Ein kurzes Stück noch auf der Straße beginnt dann ein ausgeschilderter Steig Richtung Portlesspitze.
Auf der Karte sieht es so aus, als ginge es direkt und schnell bis auf den Gipfel, aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. Der Pfad verschwindet immer wieder, Markierungen leiten mich durch teils wegloses Gelände, anfangs noch bewaldet, später dann über Gras und Steine.
Die Markierungen immer im Auge behaltend geht es dann doch relativ gut über gestuftes Gelände bis ich auf eine Herde Pferde stoße, die sich über den Fremdling wundern.
Noch hält das Wetter, im Süden ist der Ortler gut zu sehen.
Mit zunehmender Höhe wird es dann auch steiniger, der Gipfel taucht auf und ich frage mich wie man den steilen Schlusshang wohl nach oben kommt. Auch hier sind Markerungen angebracht, und es geht deutlich einfacher als gedacht bis die Grathöhe erreicht ist.
Der Blick in das benachbarte Planeiltal wird frei, auch von dort besteht die Möglichkeit die Portlesspitze zu erreichen.
Das letzte Stück auf bzw. neben dem felsigen Grat ist zwar nicht kompliziert, aber das Tempo verlangsamt sich deutlich, bis ich dann endlich nach über 3,5 Stunden auf dem Gipfel stehe.
Die Wolken kommen von allen Seiten, etwas Ausblick Richtung Weißkugel und Kollegen ist noch möglich, dann beginne ich den Abstieg auf dem Aufstiegsweg.
Wieder am Parkplatz angekommen wird aus dem leichten Regen urplötzlich ein Gewitter mit Starkregen.
Ich habe also Glück gehabt, andere wömöglich weniger, bei Nässe ist das Gelände unangenehm rutschig.
Fazit: absolut lohnende, ruhige Bergtour