Trogehorn - mit neuen Wegvarianten


Publiziert von Felix , 7. August 2014 um 15:52. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Emmental
Tour Datum: 6 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 780 m
Abstieg: 780 m
Strecke:Innereriz, P. 1200 - Obere Breitwang - P. 1730 - Kleine Chrinde - Kleine Chrinde (P. 1910) - Trogehorn - P. 1870 - direkter N-Abstieg zur NW-Umgehung Trogehorn - (P. 1730) - Serpentine 1680 m.ü.M. - nach Bachquerung (vor Obere Breitwang) weglos nach P. 1280 - P. 1200
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Sumiswald, Rüederswil, Eggiwil, Röthenbach, Oberei, Süderen und Aussereriz nach Innereriz, P. 1200
Kartennummer:1208

Die I bezieht sich auf die Umgehung der Leiter am E-Grat des Trogehorns …

 

Für diese Runde fahren wir via  Innereriz - Parkplatz Vordere Hungerschwand an den Ferienhäusern vorbei bis zu P. 1200. Wieder folgen wir anschliessend - bei jetzt noch wolkenlosem Himmel - der Fahrstrasse bis zur Obere Breitwang, schlagen heute jedoch den Weg über erst tiefes, matschiges Kuhgelände ein Richtung Schiltwang. Im Wald angekommen steigt es nun „meditativ“ an - in unzähligen Serpentinen steigen wir auf den in guter Neigung angelegten Kehren hoch bis zum Waldende, wo wir einige alte, aus Steinen aufgeschichtete Lawinenverbauungen erkennen - und über uns die beachtlichen Felswände der Trogenhorn- und Hohgant-Ausläufer.

 

Auf steilen Grasflanken zieht sich nun die schmale Spur hoch an P. 1730 vorbei in den felsigen Eingang in die Kleine Chrinde, in welcher im untersten Bereich der Weg sogar aus den Felsen herausgeschlagen oder -gesprengt werden musste. Nach dieser beinahe etwas düsteren Passage treten wir an die Sonne heraus und werden der fantastischen Landschaft mit steilen Grashängen und zahlreichen „frechen“ Felstürmen gewahr - so wild einerseits, so liebreizend anderseits!

Uns kaum sattsehen könnend streben wir das Kar weiter hinauf - ein kühnes Felsenriff zieht uns, aus verschiedenen Perspektiven, besonders in seinen Bann. Frohgemut schreiten wir dem Pass Kleine Chrinde (P. 1910) entgegen, wo sich uns - der leider etwas dunstige Ausblick zu EMJ und weiteren Bernern, sowie dem Brienzergrat im Vordergrund, eröffnet.

 

Nach einer kürzeren Aussichtspause nehmen dir den nur gemächlich steilen Schlussanstieg zum Trogehorn unter die Füsse - nach der guten Wegspur auf dem begrasten Rücken erfolgen die letzten Aufstiegsmeter genüsslich auf den teils grossen Felsplatten des attraktiven Hohgant-Sandsteins.

Länger lassen wir uns bei angenehmer Temperatur und Windstille zur Mittagsrast nieder, bevor wir uns auf dem E-Grat, anfänglich wieder im Blockgestein, hinunter begeben zu P. 1870 - nicht ohne die Leiter auch im bestkraxeligsten Felsbereich umgangen zu haben.

 

Während unseres vor kurzem erfolgten Ganges durch die Chrinde zum Hohgant-West, Widderfeld,  Aff und zur  Steinigi Matte hatten wir bei der Geländebetrachtung vermutet, dass ein direkter Zustieg zu P. 1870 möglich sein könnte - die Topo-Vergrösserung der LK bestätigte uns dies. So ists denn ein Leichtes, einen Durchgang zwischen den Gratfelsen zu finden - unterhalb kann der „Weg“ im relativ gut begehbaren Schrofengelände nach Gutdünken gewählt werden. Wir erkennen sogar eine schwache Spur, welche zum Bergwanderweg zur Chrinde (auf ca. 1800 m.ü.M.) leitet; doch wir ziehen es vor, die Direttissima in nördlicher Richtung weglos einzuschlagen, welche uns auf ungefähr 1725 m.ü.M. zum grossen Geröllfeld führt.

Ausgeprägt die darin verlaufende Spur, sicherlich von Schafen und Gämsen am meisten begangen, leitet sie einfach um den Nordsporn des Trogehorn-Ausläufers herum zur schmalen, sehr nassen, Spur im meist steilen Grashang, zur NW-Seite. Hier ist nun höhere Konzentration angesagt, wäre doch ein Ausrutschen sehr unvorteilhaft, da man rasant Fahrt aufnähme und arg lädiert viel weiter unten „landete“. Gegen Ende dieser uns ebenfalls neuen Passage verliert sich die Spur beinahe; diejenige, welche zu P. 1730 leitete, können wir nicht erkennen, weshalb wir einer im Gras niedergetretenen etwas absteigenden, Linie folgen. Sie bringt uns zur Rinne, welche von der Kleinen Chrinde herunterführt, und anschliessend auf eine der alten Lawinenverbauungen. Nach diesen beiden neuen, aufschlussreichen Erkundigungen setzen wir uns hier, in der Kehre auf 1680 m.ü.M., ein letztes Mal für heute nieder, und verpflegen uns kurz bei zunehmender Bewölkung um die Felswände herum.

 

Gemütlich schreiten wir danach im Wald auf dem „Zickzackweg“ hinunter, ziehen im wieder offenen Weidegelände auf dem Bergwanderweg weiter bis zur Querung des Baches, welcher von der Kleinen Chrinde herunterfliesst. Über die abgegraste Weide steuern wir weglos und direkt P. 1280 zu, wo wir unseren Marsch auf der Fahrstrasse fortsetzen. Kurz vor unserem Startpunkt auf P. 1200, sichten wir im Wald wiederum eine Gruppe der speziellen Braunroten Stendelwurze - eine letzte Augenweide.

 

ñ 1 h 50 min (P. 1200 bis Trogenhorn) 


Tourengänger: Ursula, Felix


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