Es war weiterhin schwierig, etwas Grösseres zu planen … - eine weitere Ausweichtour musste her. Zum Glück ist ja meine Engadin-Projektliste nach wie vor ziemlich lang; da findet sich fast immer etwas … Wir beschlossen, unser Glück in der Maloja-Region zu suchen und hatten damit nicht schlecht gepokert, auch wenn die Sicht nicht gerade toll war. Aber zumindest blieben wir trocken; die Ansprüche müssen derzeit ziemlich heruntergeschraubt werden …
Wir parkierten das Auto in Plaun da Lej und wanderten erst mal der Fahrstrasse hoch bis zum Dorf Grevasalvas (1945m). Den imposanten Piz Lagrev (3145m) hat man dabei stets im Blickfeld. Der Wanderweg holt nun etwas östlich aus und steigt angenehm an.
Den zahlreichen Kühen weichen wir mal vorsorglich aus (…) und können bald den Zaun verlassen. Wir erreichen Plaun Grand und kurz darauf P.2310. Nun folgt der steilste Abschnitt der Tour, um zum schönen Lej Nair zu gelangen. Es gilt nochmals etwas Geröll zu durchqueren, danach befindet man sich schon bald in den oft zitierten Platten. Bei Trockenheit (und die hatten wir nach wie vor) überhaupt kein Problem.
Mein Blick schweifte immer wieder mal rund herum, denn irgendwie roch es stark nach Regen … Das Bernina-Gebiet war von Anfang an in den Wolken, nun drohte jedoch auch noch der Piz da la Margna in den Wolken zu verschwinden. Über uns zeigten sich jedoch immer wieder blaue Flecken, sodass ich zuversichtlich blieb.
Nachdem man die Platten überstiegen hat, scheint der Gipfel in Reichweite. Das Ganze täuscht jedoch und der Schlussaufstieg zieht sich dann noch ziemlich in die Länge … Auch gilt es, noch einige Schneefelder zu überqueren. Kurz vor halb Elf Uhr standen wir jedoch auf dem Gipfel des Piz Grevasalvas (2932m).
Die Sicht war wie erwartet relativ bescheiden: nach Norden sahen wir immerhin bis zum Marmorera-Stausee, nach Süden & Westen war’s komplett zu und nach Osten reichte der Blick auch nur bis nach Silvaplana …
Kurz darauf zog es sogar ganz zu, eine Nebelwand hüllte uns komplett ein. Dazu wurde es auch noch ziemlich frisch. Wir hielten es deshalb nicht so lange auf dem Gipfel aus und machten uns wieder an den Abstieg. Und wie es in solchen Fällen jeweils ist; etwa eine halbe Stunde später riss es nochmals auf …
Abstiegsvarianten gäbe es durchaus. Da die Regenwolken insgesamt jedoch bedrohlich blieben, stiegen wir auf demselben Weg wieder ab und erreichten nach 2 ½ Std. wieder unseren Ausgangspunkt in Plaun da Lej.
Fazit:
Bei besserem Wetter sicher eine lohnenswerte Tour, zumal der Piz Grevasalvas eine schöne Aussichtskanzel sein soll … - leider haben wir davon nichts mitbekommen. Spass hat’s trotzdem gemacht!
Zeiten:
Plaun da Lej (07.05) – Piz Grevasalvas (10.20): 3 Std. 15 Min.
Piz Grevasalvas (10.40) – Plaun da Lej (13.00): 2 Std. 20 Min.
Tour mit Andri
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