Überschreitung der Speckkarspitze -

Nach einer Übernachtung auf dem Hallerangerhaus begann die Überschreitung der Speckkarspitze mit dem Aufstieg Richtung Lafatscher Joch. Vorher zweigt jedoch der markierte Steig auf etwa 2000 m Höhe nach Osten in das weite Kar zwischen Nordwestkamm und Südwestgrat ab. Dann schwenkt der Weg nach links (nördlich) auf den Nordwestkamm zu, bleibt aber immer etwas unterhalb des Kamms. Er führt durch Schrofen zum Gipfelaufbau. An einigen Stellen sind Drahtseilsicherungen. Auf dem Gipfel der Speckkarspitze lassen einige Wolkenlücken noch kurze Ein- und Durchblicke zu, bevor der Vorhang einmal mehr zugezogen wird. Dabei wäre doch eine so einladende Bank vorhanden, um auf den nächsten Aufzug zu warten. Da ich nicht sicher bin, was ich von den sich auftürmenden Quellwolken halten soll, mache ich mich auf den Abstieg über den Südwestgrat. "Hübsche, leichte Gratkletterei" schreibt der DAV-Führer. Keine Drahtseile oder ähnliches sind vorhanden und man muss immer darauf achten, die Markierungen nicht aus den Augen zu verlieren. Ohne das Wissen um die markierte Route würde ich hier ins Zweifeln kommen, ob ich wirklich auf der richtigen Route bin. Ob das tatsächlich eine I ist? Für mich war es zumindest stellenweise schwieriger.

Beim Abstieg Richtung Lafatscher Joch gerate ich in ein Gemsenrudel, das mich anscheinend nicht kommen hörte. Unglaublich wie kraftvoll und geschickt sie sich davon machen!

Dann hinüber zur Bettelwurfhütte durch eine grandiose Landschaft, wobei immer wieder kleine Ausblicke gewährt wurden. Der Abstieg ins Halltal auf einem spannenden Weg bei beginnenden Regen, sogar ein (fernes) Donnergrollen war zu hören.