Traverse Bänzlauistock 2530m - Brunnenstock 2519m - Graustock 2689m


Publiziert von Lulubusi , 8. Juli 2014 um 17:59.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberhasli
Tour Datum: 6 Juli 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: 3 (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 12:00
Aufstieg: 2180 m
Abstieg: 2180 m
Zufahrt zum Ankunftspunkt:via Innertkirchen in Richtung Grimselpass
Unterkunftmöglichkeiten:Im Tal
Kartennummer:LK 1:25000 BL1210 Innertkirchen

Traverse Bänzlauistock 2529m – Brunnenstock 2519m – Graustock 2689m

Bänzlauistock, ein markanter Gipfel der genau in der Verzweigung von Haslital und Gadmertal aufragt und mit einem deutlich ausgeprägten Grat mit dem Mährenhorn verbunden ist. Alle möglichen Aufstiege zum Stock, beginnen im Talboden, was sie recht lange macht.

Wer den langen Aufstieg und ebenso langen Abstieg nicht scheut, für den bietet der Bänzlauistock ausserordentlich schöne, anspruchsvollere Bergwanderungen auf einen spektakulären Aussichtspunkt.

 

Aufstieg

Als Ausgangspunkt für die Besteigung wähle ich P.682 an der Grimselpassstrasse am nördlichen Rand der Üsseren Urweid. Von hier folge ich dem Bergwanderweg zur Blatten. Dieser führt erst auf ein Alpstrasse bis zur Alp Älouwenen P.885 und geht hier in eine gut ausgebauten und markierte Bergwanderweg über, der via Im roten Graben – Fährnersegg zur Blattenalp P.1615 hoch führt.

Von der Alp Blatten geht’s nun weiter auf dem Bergwanderweg südostwärts der Alp Bänzlaui entgegen.

Ca. 300m nach Läckeni P.1738 verlasse ich den Bergwanderweg nach links. Durch einen schwach ausgeprägten Geländeeinschnitt (Rinne) zwischen Läckeni und Schoss steige ich nun in nordöstlicher Richtung aufwärts und schliesslich, auf einer Höhe von ca. 2060m, nach Osten zur Männlisegg P.2158. Nun folge ich direkt dem schwach ausgeprägten Grat, eigentlich eher ein Rücken, bis zum Gipfel des Bänlausistocks P.2530.

 In diesem Teil wechselt sich Gras-, Geröll-, einfaches Blockgelände mit leichter Kraxelei II ab. Unterhalb P.2158 ist die Männlisegg mit Föhren und anderem Gestrüpp überwachsen. Diesen mühsamen Teil umgeht man in dieser Variante.

 

Vom Gipfel geht es nun über den Nordostgrat hinunter bis zum P.2384 dem Kulminationspunkt von Bänzlauistock Nordostgrat und Worbisegg.

Erst einfach über den Bänzlauistock Nordostgrat hinunter, bis vor einigen kleinen Felstürmen, von oben kaum erkennbar, die den Weg versperren. Nun entweder direkt dem Grat folgen und Türme überklettern „III-IV“ oder deutlich einfacher und bequemer in der Ostflanke umgehen. Erst durch einen etwas brüchige, steile aber einfache Rinne vor den Türmchen abwärts (ostwärts) bis man unterhalb diesen wieder bequem zum Grat zurück queren kann, auf dem Grat einfach zu P.2384.

 

Ostwärts folge ich nun weiter dem Grat zum Brunnenstock. Dieser sieht von weitem schwieriger aus als er effektiv ist.

Direkt auf dem Grat Richtung Gipfel, einige kurze Stufen überkletternd „Fels II“ oder nach links in die Nordflanke ausweichend, so können schwierigere Stellen über gut gangbare Bänder umgangen werden, zum Brunnenstock P.2522 hoch.

 

Nun ostwärts wenige Meter vom Brunnenstock absteigen und weiter dem Grat in östlicher Richtung folgen. Die Schwierigkeiten am Grat nehmen nun zu. „Fels bis III ausgesetzt  „

Nach wenigen Metern auf dem noch erst einfachen Grat östlich des Brunnenstock sind abschüssige Platten, direkt an der Gratkante zu überwinden. Wem dies nicht geheuer ist, der sollte besser umkehren.

Zum Graustock bewegt man sich am besten direkt auf dem Grat. Hier ist der Fels meist fest. Einen grossen Turm umgehe ich erneut auf der Nordseite des Grates. Die Nordflanke ist allerdings recht brüchig und instabil, was sie unangenehm macht.

 

Vor dem Gipfelfelsen, ein schöner grosser Turm am Grat, muss über eine sehr ausgesetzt, abschüssige Platte gequert werden. Ein Riss der die Platte durchzieht hilft diese zu überqueren. Am Ende der Platte gute zwei Meter in einen kleinen Sattel direkt am Fuss des Gipfelfelsturms absteigen.

Nun nach rechts, über ein schmales, exponiertes Band um den Turm auf die Südseite des Graustock und von Süden über gut gestuften Fels „III“ auf den Graustock P.2689 hoch.

 

Abstieg

Vom Gipfel des Graustock nordwärts einige Meter in einen Sattel zwischen Graustock und Verbindungsgrat zum Mährenhorn, abklettern „Fels III“. Die Schwierigkeiten nehmen schnell deutlich ab.

Bevor der Grat wieder nach Osten abdreht verlasse ich diesen nach rechts. Mehr wandernd als kraxelnd steige ich südwärts, über ein an Steilheit abnehmendes Blockgelände westlich am Schwarznollen vorbei, weglos zum Wannisbordsee P.2103 hinunter. Jetzt trifft man wieder auf einen Wanderweg dem ich nun folge.

Erst südwärts bis auf eine Höhe von ca. 2040m zu einer Verzweigung. Hier folge ich dem Bergwanderweg der nach Westen zum Obers Hohmad führt. Nun Wegspuren und Steinmanndli folgend in Richtung Bänzlauiseeli bis zum Bänzlauibach. An geeigneter Stelle nach links und dem Bach entlang zu den Alphütten P.1844 der Bänzlauialp. Diese wird auch erreicht, in dem im Oberen Hohmad nach links abgestiegen wird. So wird die von Felsen durchzogene Westflanke oberhalb der Bänzlauialp umgangen.

 

In einem leichte auf und ab, folgt man nun dem Wanderweg in nordwestlicher Richtung von der Bänzlauialp via Bärwang - Schoss P.1771 - Läckeni P.1738 zurück zur Blattenalp P.1615.

Von hier auf bekannten Wegen zurück zum Ausgangspunkt an der Grimselpassstrasse P.682.

 

Allgemeine Info

Zeitangabe für die gesamte Tour! Inkl. Aufstieg, Abstieg und Pausen. Im Abstieg war ich gemütlich unterwegs!

Alpenpässe

 

Ausgangspunkt

P.682 an der Grimselpassstrasse ca. vor der Üsser Urweid. (Werksbahn der KWO)

 

Ziel

Bänzlauistock 2530m – Brunnenstock 2522m – Graustock 2689m

 

Anforderungen

Zum Bänzlauistock und weiter bis zum Brunnenstock T5, Fels max. II, teilweise ausgesetzt. Verbindungsgrat zum Graustock, bis in den Sattel im Verbindungsgrat zwischen Graustock und Mährenhorn Fels bis III, sehr exponiert.

Vom Sattel abwärts zum Wannisbordsee T5, ab hier zur Blattenalp und in den Talboden zurück T3.

 

Material

Übliche Bergwanderausrüstung.

Für den Grat zum Graustock (ev. 30m Seil, Klettergurt, 2-3 Bandschlingen und Express, HMS, Schrauber) je nach Routine mehr Sicherungsmaterial. Mit Friends, Keilen kann ebenfalls gut zwischengesichert werden.

 

Fazit

  • Eine einsame sehr abwechslungsreiche Tour.
  • Auf mehrere spektakuläre Aussichtsgipfel
  • Viele Höhenmeter und bereits recht lange Tour zum Bänzlauistock
  • Bänzlauistock ein sehr lohnendes, separates Ziel
  • Im Winter als Skitour deutlich einfacher zu erreichen.
  • Tour kann gut verkürzt werden z.B. Wanderung zu den wunderschönen Bänzlauiseeli

 

Genaue Route

P.682 an der Grimselpassstrasse, Älouwenen, Im roten Graben, Blatten P.1615, Lächeni P.1738, Männlisegg P.2158, P.2458, Bänzlauistock P.2530, P.2384, Brunnenstock P.2522, Graustock P.2689, P.2218, Wannisbodensee P.2103, Obers Homad, Bänzlauialp P.1844, Bärwang, Schoss P.1771, Lächeni P.1738, Blatten P.1615, Im roten Graben, Älouwenen, P.682

 

Alternativ

Pfaffenchopf

Mährenhorn

nur Bänzlauistock


Tourengänger: Lulubusi


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Galerie


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Kommentare (3)


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Martin Kettler hat gesagt:
Gesendet am 10. Juli 2014 um 14:12
Tolle Tour ! War letzten Herbst über die Worbisegg auf dem Brunnenstock *Bänzlauistock Nordseite, Worbisegg
Ich habe mir das Ganze noch angesehen und ahnte schon etwas die Ausgesetztheit. Danke für den Bericht und Gruess usem Hasli
Martin

Lulubusi hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. Juli 2014 um 17:23
Etwas Luft unterm Allerwertesten hat man da schon. Lieder hatte ich zu wenig Zeit, sonst hätte ich mich an die Fortsetzung zum Mährenhorn gemacht. Der Grat sieht sehr interessant aus. Jä nu aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

es grüsst vo änet dem Brünig
Pascal

Alpin_Rise hat gesagt: Danke für die Anregung zur Tour,
Gesendet am 30. Juli 2019 um 17:20
war kürzlich auf der Traverse Bänzlauistock - Brunnenstock und fand folgende Route einfacher, Änderungsvorschläge fett

> Erst einfach über den Bänzlauistock Nordostgrat hinunter, bis vor einigen kleinen Felstürmen, von oben kaum erkennbar, die den Weg versperren. Nun entweder direkt dem Grat folgen und Türme überklettern „III-IV“ oder deutlich einfacher und bequemer in der Nordwestflanke (links) umgehen. Erst durch eine etwas brüchige, steile aber einfache Rinne vor den Türmchen abwärts (nordwärts) bis man unterhalb diesen wieder bequem zum Grat zurück queren kann, auf dem Grat einfach zu P.2384.
T4

> Direkt auf dem Grat Richtung Gipfel, einige kurze Stufen überkletternd „Fels II“ oder nach links in die Nordflanke ausweichend, so können schwierigere Stellen über gut gangbare Bänder umgangen werden, eine steile Stufe ca. 200m vor dem Hauptgipfel wird auf einem gut sichtbaren, horizontalen Tierpfad südlich (rechts) umgangen, nun in der Südflanke exponiert oder auf dem Grat zum Brunnenstock P.2521 hoch.
T5+

G, Rise


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