Bänzlauistock Nordseite, Worbisegg


Publiziert von Martin Kettler , 4. Oktober 2013 um 23:11.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberhasli
Tour Datum:22 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1600 m
Strecke:Hopflauenen - Zum See - Worbisegg - Brunnenstock - Bänzlauistock - Hohmad - Guttanen
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Postautohaltestelle Schwendi ( Gadmenkurs)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Postautohaltestelle Guttannen oder Inneri Ürweid
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels Innertkirchen, Guttanen www.haslital.ch
Kartennummer:1:25`000 Innertkirchen + Guttannen

Kaum ein Berg im Haslital steht so exponiert wie der Bänzlauistock, an ihm trennen sich die Wege zum Sustenpass und zum Grimselpass. Obwohl als vorderster Gipfel der Gruppe, wird er doch von seinem Nachbar Mährenhorn im Hintergrund etwas in den Schatten gestellt. Der Höhenunterschied beider Gipfel liegt denn auch bei rund 700 Metern.
Kaum ein Berg im Haslital hat aber auch so prägnante Flanken wie der Bänzlauistock. Die Süd- und Nordflanke welche vom Tal aus sehr gut einsehbar sind, und die Ostflanke welche etwas versteckt dem Mährenhorn zugeneigt ist. Drei ausgeprägte Grate formen den Gipfel zur perfekten Pyramide.

Bisher hatte ich das Vergnügen drei verschiedene Aufstiege an diesem Berg zu bewältigen. Die Ostflanke, welche die Hauptaufstiegsroute von Guttannen oder der Blattenalp ist, hier beschrieben .
Dann die wohl attraktivste Variante über den langen Westgrat von der Blattenalp aus, hier beschrieben .
Oder die wildeste Route über den Südgrat, der sogenannten Männlisegg ( leider kein Beschrieb).

Schon lange schaute ich mir die Nordflanke an, welche über sehr steile Hänge verfügt. Ziegenhirten haben mir bestätigt, dass da früher ein Pfad war, heute aber die Hirten eher über die Worbisegg aufsteigen würden.
Der Ausgangspunkt kann aus zwei Varianten gewählt werden. Die erste, längere Variante geht vom Weiler Wiler ob Innertkirchen Richtung Spycherbergalp hoch. Dies alles der Alpstrasse entlang.
Ich habe die Variante Schwendi gewählt, welche mir als die direktere und ein ganz wenig kürzere Route auffiel. Vorallem ist am Ausgangspunkt eine Postautohaltestelle, welche sehr nützlich sein kann, da man wahrscheinlich über einen anderen Weg absteigt.

Von der Postautohaltestelle ( Zimmerei an der Strasse ), geht man rechts der kleinen Strasse entlang die Flanke Richtung Holzerplatz Äbnet hoch. In vielen Serpentinen, erreicht man nach etwa 2 Stunden den grossen Holzerplatz kurz vor der Brücke zum Äbnetbach. Etwa 50 Meter vor der Brücke, geht ein gut sichtbarer aber unmarkierter Weg links den Hang empor. Nach etwa 1 Kilometer trifft von rechts der Weg von der Spycherbergalp auf unseren Weg. Von hier führt nun schon fast eine Autobahn hoch zur Alp "Zum See" . Nach rund 3 Stunden vom Ausgangspunkt gerechnet, erreicht man die fantastisch, schön gelegene Alp " Zum See" , ein wunderbarer, türkisgrüner See mit Hütten unter der Nordflanke des Mährenhorns gelegen. Hier folgt man nun dem Weg c.a. 2 Kilometer, bevor man zum " Luteren See" weglos hochzieht. Ein kleiner idylischer See mit kristallklarem c.a. 7-8 Meter tiefen Wasser, voll mit den herrlichsten Forellen.
Hier hält man nun an die gut sichbare Worbisegg hoch. Der Einstieg ist anhand der grossen Grasflanke sehr gut sichtbar, es bietet sich hervorragend an hier auf den Kamm zu steigen. Der Direktaufstieg über die breite grosse Grasflanke vor der Worbisegg sollte tunlichst unterlassen werden, denn die letzten 150 Meter bestehen aus reinem Kies, durchsetzt mit grösseren Steinen.

Die Worbisegg ist sehr gut begehbar, steil aber ohne Probleme machbar. Als Tip: Eher immer auf der rechten Seite des Grates bleiben und nicht zu früh Richtung Bänzlauistock  ziehen. Die Worbisegg muss bis zuoberst auf den Grat bestiegen werden, links und rechts liegt sehr loses Geröll!!
Auf dem Grat angekommen, erhält man einen wunderbaren Blick zum Bänzlauistock oder auf der anderen Seite zum Grat Richtung Brunnenstock, Graustock und Mährenhorn.
Sehr empfehlenswert ist ein kurzer Abstecher zum ersten Gipfel des Brunnenstockes. C.a. 20 Minuten von der Worbisegg entlang dem Grat zum sogenannten Brunnenkopf ( Stelle II Grat ).
Der Grat zum Graustock wird sehr ausgesetzt und hat Stellen im III Grat und ist ohne Seilsicherung nicht zu machen. Die ganze Gratübersteigung Bänzlauistock - Mährenhorn ist eine sehr selten begangene Route im Bereich 7-8 Stunden und Klettern im  III  und z.T. IV Grat. Auskunft Bergführer.
Von der Worbisegg hält man nun dem Ostgrat und leicht in die Nordflanke des Bänzlauistockes ausweichend Richtung Gipfel hoch. C.a. 30  Minuten !

Der Abstieg kann nun über mehrere Varianten erfolgen. Richtung Guttannen via Hohmad c.a. 3 Std. , Richtung Innertkirchen über die Bänzlaui- und Blattenalp c.a. 4 Std. oder über den Westgrat auf die Blattenalp und nach Innertkirchen c.a. 3 1/2 Std. Mit Innertkirchen ist die Üsseri Urweid gemeint !

Der Bänzlauistock gehört mit Sicherheit zu den attraktivsten Bergen im Haslital, sei es die Begehung oder  auch die phantastische Aussicht die der Gipfel bietet. Aber er ist auch der Berg mit ausnahmslos langen Auf - und Abstiegen. Im Durchschnitt muss, egal auf welcher Route, mit c.a. 4-5 Stunden Aufstieg gerechnet werden, und der Absteig wird dann auch nochmals mit c.a. 3 und mehr Stunden zu Buche schlagen. Aber egal wie................... ein nahezu perfekter Berg!

Tourengänger: Martin Kettler


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