endlich wieder mal durchs Stollenloch und über die Brücken zum Widderfeld


Publiziert von Felix , 9. Juli 2014 um 23:05. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:25 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Pilatusgebiet   CH-LU   CH-OW 
Aufstieg: 1005 m
Abstieg: 1005 m
Strecke:Schybach, Parkplatz - Schy - Schywald - Birchboden - Stollenloch - Gemsmättli - P. 1987 - Widderfeld - "Himmlsleiter" - Birchboden - Schywald - Schy - Parkplatz Schybach; Lütoldsmatt
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil, Gettnau, Autobahn Sursee - Alpnach und Lütoldsmatt nach Schybach, Parkplatz
Kartennummer:1170

Nachdem ich sowohl den Aufstieg wie den Abstieg bereits einmal geschafft, später jedoch nicht reüssiert hatte, war es an der Zeit, wieder einmal diese überaus geschätzte Gegend und die sehr interessante Tour anzugehen und zu wiederholen.

 

Aus den drei erwähnten Tourenberichten sind die Weg- und weglosen Auf- und Abstiegs-Varianten herauszulesen - heute haben wir verschiedene miteinander kombiniert: identisch ist der Aufstieg ab dem Parkplatz Schybach; heute wieder einmal sehr morastig - der Sumpf lässt grüssen …

 

Über die Alp auf Schy wandern wir auf markiertem Weg durch den Schywald weiter hoch zum Birchboden - noch liegt sie verlassen da. Ab hier, das Wetter wird stets freundlicher, die Wolken ziehen sich zurück, steigen wir erst weglos an, bis wir zur, mit roter und blauer Farbe aufgetragenen Strichen markierten, Spur gelangen, welche nun hilfreich ist, uns im oft unübersichtlichen, felsdurchsetzten, doch überaus attraktiven Gelände, weiter hoch zu leiten.

 

Auf abwechslungsreiche Art, im überraschend sich verändernden steilen Aufstiegshang, führen uns Erfahrung und Markierungen hoch - einige schöne kurze Kraxelstellen dürfen mitgenommen werden, bis vor den Eingang des Stollenlochs, wo wir uns kurz verpflegen, und ich versuche, mich mental auf die Überschreitung der Brücken vorzubereiten.

 

Nach dem ungefähr 12 m in die Tiefe führenden Gang durch den Stollen erwartet uns die zwar bekannte, doch auch heute wieder überwältigende und etwas erschreckende Szenerie der Brücken unterhalb der senkrechten östlichen Felswände des Widderfelds. Während doch die ersten beiden Brücken relativ unproblematisch zu überschreiten sind, verschlägt es mir beim Anblick der dritten doch beinahe wieder den Atem; diese Schlüsselstelle beinhaltet aus meiner Sicht zwei Aspekte. Zum einen ist die Aufstiegsrampe steil, rutschig und abschüssig, zudem „darf“ sie in leicht gebückter Haltung beschritten werden - zum anderen ist der Brückenbogen sehr schmal, und wohl ein Dutzend Meter Luft liegt unter ihr …

Nun, beim näheren Betrachten „löst sich nicht alles in Wohlgefallen auf“, doch erscheint es doch machbar - das geschickte Vorausgehen meiner lieben Ursula beflügelt mich (ein wenig) …Überglücklich schaffe ich dieses pièce de résistance - und im Rückblick erscheint diese Passage von gewaltig eindrücklicher Art!

Der weitere Fortgang unter der Ostwand des Widderfelds hindurch ist vergleichsweise einfach; am Ende der Wand, beim Gemsmättli jedoch, treten wir in dicken Nebel ein: von der Nordseite her drängen während der nachfolgenden Passage stets aufs Neue Wolken aus dem Tal herauf.

 

Für den Gang hinunter zum tiefsten Punkt des Bergwanderwegs folgen wir auf nur schwachen Spuren direkt der Kante der Felswand; für den Aufstieg, wo noch ein Restschneefeld liegt, halten wir uns an den offiziellen Weg. Dieser führt zeitweise steil und exponiert, stellenweise gesichert, hoch zum Wiesengelände, auf welchem wir nun flacher zu P. 1987 gelangen.

 

Immer noch in den Wolkenschwaden laufend, erreichen wir schliesslich den höchsten Punkt auf Widderfeld; erst noch undeutlich erkennen wir auch das etwas nördlicher und tiefer gelegene Gipfelkreuz. Doch allmählich überwiegt der Schönwettereinfluss aus Süden, so dass wir, etwas südseitig unterhalb des Gipfels nahe der Abbruchkante, einen angenehmen Platz zur Mittagsrast finden.

 

Nach dieser folgen wir dem südwestlichen Grat einige Dutzend Meter zurück, bis wir zum Steinmann (mit blauer Markierung) gelangen, welcher den Weg zum Abstieg über die „Himmelsleiter“ anzeigt. Auf ihr gelangt man, einfach abkletternd auf dem mit einem Seil gesicherten Felsband, zum darunter liegenden Grasboden.

Im nun folgenden kombinierten, d.h. Schrofen-Fels-Gelände, weisen einige weitere Markierungen auf Abstiegsmöglichkeiten hin; wir halten uns weiter unten eher rechts, damit wir nicht in unseren heutigen Aufstieg gelangen, sondern die Passage finden, welche erst an einem längerem, taugesicherten, doch einfachen Weg an Felsen vorbei, und Felsbänder traversierend auf steilere Grassflächen führt, danach zum immensen Geröllfeld leitet, in welchem doch Spuren uns weiter nach unten lenken. Auf einer deutlichen Spur - vom Mondmilchloch her kommend - queren wir, und erkennen alsbald am Rand des Geröllfeldes im Wald einen weiteren schmalen Weg, mit Markierungen versehen, welcher uns direkt (ohne Berührung des Birchbodens) in die Nähe des Schywaldes leitet.

 

Durch diesen hindurch steigen wir ab nach Schy und zum Parkplatz Schybach; den verdienten Umtrunk genehmigen wir uns später auf der Lütoldsmatt. 


Tourengänger: Ursula, Felix


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