Galenstock (3586m)


Publiziert von أجنبي , 2. Juni 2014 um 23:47.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:31 Mai 2014
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   CH-VS 
Aufstieg: 1310 m
Abstieg: 1310 m
Strecke:761b nach SAC-Führer Skitouren Zentralschweizer Voralpen und Alpen: Belvédère – Eisgrotte – Rhonegletscher – Galengletscher – Galensattel – Galengrat – Galenstock – inetwa auf gleicher Route zurück zum Belvédère
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Belvédère
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Auto ab Belvédère
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel Tiefenbach (sehr empfehlenswert)
Kartennummer:LK 1:50.000: 255 S Sustenpass / LK 1:25.000: 1231 Urseren

Jedes Jahr gegen Juni kann ich es kaum erwarten, dass der Furkapass geöffnet wird. Der Neuschnee der vergangenen Wochen in der Höhe verhiess Gutes und so fuhren wir am Samstag in aller Herrgottsfrüh ins Bélvèdere. Dort hatten wir mit Bombo abgemacht, welcher die Nacht in seinem beräderten Domizil verbrachte. Etwas nach halb fünf Uhr muss es gewesen sein, als wir die Ski schulterten und los marschierten.

 

Die erste Herausforderung des morgens bestand in der Umgehung des „Bazar Eisgrotte“, welche üblicherweise bergseitig erfolgt. Der Zugang zum Rhonegletscher ist nach wie vor privatisiert und die Eigentümerschaft scheint sich etwas Neues ausgeheckt zu haben, um Tourengängern den Weg zum Gletscher noch mühsamer zu machen: zwei Mäuerchen (siehe Foto) lassen einen nun noch höher den Hügel hoch stapfen, wonach noch Hand angelegt werden muss. Ich kann mich nicht erinnern, dass diese Mauern letztes Jahr auch schon standen. Täusche ich mich?

 

Item. Im Abstieg zum Rhonegletscher wurde es heller, weshalb die Stirnlampen bereits bei der Eisgrotte ausgeknipst werden konnten. Der frühe Start lohnte sich – wie immer: Vor uns waren nur wenige Tourengänger gestartet, die grosse Menge war hinter uns. Plaudernd absolvierten wir die ersten drei Kilometer, ehe wir den Sonnenaufgang an der Mischabelgruppe mitverfolgen durften. Ein traumhafter Tag hoch über den Wolken bahnte sich an.

 

In flottem Tempo meisterten wir die Steilstufe hoch zum Galengletscher. Harscheisen brauchte es dazu nicht. Das änderte sich bald, als wir den Galensattel anpeilten, welcher sich bestens eingeschneit präsentierte – so gut, dass wir auf Ski durchsteigen konnten. Bald folgte die Schlüsselstelle, welche aus der Ferne weitaus flacher ausschaut: der Steilhang (36° auf 100Hm gemäss SAC-Führer) direkt nach dem Galensattel. Bombo spurte tapfer in die Höhe während ich folgte. Irgendwann wurde es uns aber dann doch zu mühsam, so dass auch wir den Aufstieg zu Fuss fortsetzten.

 

Als wir wieder die Ski anschnallen konnten, kam bereits der Ausstieg aus dem Südostsporn (P. 3365) in Sicht. Hier *stiegen wir vergangenen Sommer hoch – eine Tour mit Wiederholungspotenzial. Nach einem Riegel und etwas Flüssigkeit waren wir bereit für den Schlussspurt. Nach dem flacheren Intermezzo zog der Schlusshang zum Gipfelgrat zusehends an. Während Bombo und ich die Ski aufschnallten, gingen Madame und Kollegin C. wacker auf Ski weiter. Für alle Beteiligten stellte der Gipfelgrat keinerlei Schwierigkeiten dar. So angenehm präsentierte er sich mir noch nie. Die Steigeisen blieben im Rucksack.

 

Um 8.30 Uhr, nach knapp vierstündigem Aufstieg, erreichten wir den Gipfel des Galenstocks. Viel war um diese Zeit noch nicht los dort oben. Da es auf dem Gipfel fast windstill war und kein Grund zur Eile bestand, zog sich unser Aufenthalt dort in die Länge. Ich stand binnen eines Jahres zum Dritten Mal (und insgesamt bereits zum vierten Mal) auf dem Galenstock. Vergangenen Juni machte ich ihn *als Skitour, im August *als Klettertour – genug davon kriege ich nie. Dieser Berg hat's mir längst angetan.

 

Erneut blickte ich den Nordgrat hinunter. Irgendwann wird's soweit sein... Bald stand das nächste Highlight an: die Abfahrt vom Gipfel. Bei den hervorragenden Verhältnissen war die Fahrt über den Gipfelgrat eine Kleinigkeit – kein Vergleich zur heiklen Blankeis-Tapserei vergangenen Sommer.

 

Und dann folgte das absolute Vergnügen: Eine tragende Schneedecke mit Pulverauflage. Traumhaft, wie es stiebte, als wir den beinahe unverspurten Galenstock hinunter kurvten. Anstatt dem Galengrat zu folgen, stachen wir bald in die steile Südwestflanke auf den Galengletscher hinunter. Bombo, dessen Fahrtechnik die unsrige um einiges übersteigt, durfte Versuchskaninchen spielen. Die Oberschenkel brannten und die Gesichter grinsten, als wir unten ankamen.

 

Weiter ging's talauswärts und dann steil hinunter auf den Rhonegletscher, wo wir uns eine Pause gönnten. Es galt, der Sonne noch etwas Zeit zu lassen, um uns den perfekten Sulz zu liefern. Um ca. 10.30 Uhr war es so weit: ein gutes Sülzchen trug uns zurück zur Eisgrotte. Der folgende Aufstieg zum Bélvèdere wird jährlich länger. Zurück zum Parkplatz geht man übrigens bequemerweise mitten durch den Bazar. Als wir auf Bergschuhe umsattelten (zwecks Flaschenzug-Üben gingen wir nochmals für ein paar Stunden auf den Rhonegletscher), trafen MaeNi und die weibliche Hälfte von SchmiGno ein. Sie hatten den Tieralplistock bestiegen, welcher mittlerweile auch auf unserer Wunschliste gelandet ist.

 

Und öhm, Bombo: Gerne wieder einmal!


Tourengänger: Bombo, أجنبي


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