Isaraloch


Publiziert von ossi , 5. Juni 2014 um 16:25.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:13 Mai 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Zürcher Oberland   CH-SG 
Strecke:siehe Varianten im Text
Kartennummer:1:25000 Ricken

Der Begriff "Wandern" löst bei Kindern mitunter recht seltsame Assoziationen aus. Weshalb, lässt sich trotz eingehender Reflexion nicht immer schlüssig ergründen. Die heftigen Reaktionen auf die blosse lautsprachliche Formulierung des Begriffs lassen oftmals keinen anderen Schluss zu. Wer den Kindern die Freude am Wandern erhalten will, der braucht in der Tat ein seidenfeines pädagogisches Gespür...oder einen grossen Knüppel.

Isarlaoch (auch Goldloch genannt): Im hintersten Goldingertal, hinter Hintergoldingen, hinter einem munter plätschernden Wasserfall, in einer romantischen Schlucht, befindet sich der mannshohe Eingang in die 50 Meter lange Höhle. Je nach menschlicher Grösse kann man vielerorts stehen und mit der Taschenlampe die grossräumigen Tiefen des Isaralochs ergründen. Ein niedrigerer Seitengang will ebenfalls erforscht sein, wozu es etwas mehr Mut braucht. Als attraktiver Anziehungspunkt punktet das Isarlaloch bei Kindern unterschiedlichen Alters, wobei nachfolgend einige Varianten aufgeführt sind.

Variante Minimal (T2): Mit dem PW bis Chamm und dort an geeigneter Stelle parken. Nun braunen Wegweisern sowie gelben Markierungen nach Chrumm und weiter zum Goldloch folgen. Das Goldloch ist nicht angeschrieben, man kann den grossen Höhleneingang hinter dem Wasserfall aber nicht verfehlen. Taschenlampe mitnehmen und damit rechnen, dass man schmutzig wird. Diese Variante eignet sich für besonders hartnäckige, wanderungsfeindliche kindliche Zeitgenossen. Man rechne mit einer Zustiegszeit von maximal 20 min auf einem interessant angelegten Singletrail. Kleine Kinder müssen an einigen Stellen allenfalls an die Hand genommen werden.

Variante Standard/Standard Plus (T2): Das ganze wird als OEV-Anlass gestaltet, man steigt in Hintergoldingen aus und rechnet mit zusätzlichen 15 min Gehzeit auf Asphalt, bis Chamm erreicht wird. Gleicher Rückweg.

Wer sich für "Standard Plus" entscheidet, wählt nach dem Besuch des Isaralochs einen auf der Karte 1:25000 eingezeichneten Weg nach Oberchamm und erreicht schliesslich Schutt. Geschickte Pädagogen erkennen das Potential dieser Variante: Man lockt die Kinder bei passender Gelegenheit -wenn zb erste Unmutsbekundungen laut werden- indem man ihnen Speiseeis in Aussicht stellt oder in besonders hartnäckigen Fällen eine Rodelabfahrt verspricht. Doch Vorsicht,  Belohnungssysteme sollten zurückhaltend eingesetzt werden.

Variante Advanced (T2): Die Königin aller Varianten. Man hängt ans Isaraloch den Weiterweg zur Chrüzegg an und verbringt dort die Nacht. Abstieg am nächsten Morgen. Wer es tatsächlich schafft, die lieben Kleinen dafür zu gewinnen, beschert ihnen und sich selbst ein wunderschönes Hüttenerlebnis. Einzelne Brätelstellen unterwegs können genutzt werden, um den Aufstieg von ca. 400 HM zu etappieren.

Variante Teenager (T2): Hier ist Hopfen und Malz verloren. Man kann den Kindern allenfalls sagen, dass sich die Höhle recht gut zum Saufen und für allerlei andere Schandtaten eignet. Als Erziehungberechtigte hält man sich zur fraglichen Zeit am besten NICHT zur selben Zeit am selben Ort auf.

Meine Tour führt mich über Schwarzenberg- Höchhand-Hand auf den Habrütispitz und weiter über den Chümibarren und Oberchamm zum Isaraloch.

Tour im Alleingang

 


Tourengänger: ossi
Communities: Kids & Hike


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Kommentare (6)


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lila hat gesagt: oder genug andere Kinder
Gesendet am 5. Juni 2014 um 18:16
unser Trick früher war oft, gemeinsam mit einer anderen 4-Kinder-Familie unterwegs zu sein. Mit 8 Kindern ist das dann wie Kinderfreizeit und dass man nebenbei wandert - und die Eltern dabei hat - fällt in der Konstellation nicht mehr so negativ ins Gewicht...

LG, lila

ossi hat gesagt: RE:heureka
Gesendet am 5. Juni 2014 um 18:46
Danke lila für diese wertvolle Ergänzung! In der Tat ist dies ein äusserst raffiniertes Instrument, Kinder zum Wandern zu bringen.

LG
ossi

2bd hat gesagt: !
Gesendet am 8. Juni 2014 um 21:27
Reine Poesie, mein Lieber. Reine Poesie!

2bd hat gesagt: OSSI-FAN-CLUB
Gesendet am 8. Juni 2014 um 21:58
Ich, zweifache Mutter, Primarlehrerin und Familientherapeutin gründe hiermit einen Ossi-Fan-Club! Ehre wem Ehre gebührt. Wer tritt noch bei?

2bd hat gesagt: Ach,
Gesendet am 8. Juni 2014 um 22:15
Ich liebe dich, ossi.
Schade bin ich nicht schwul. Stattdessen sitze ich mit meiner Frau am Pool.
Und erfreuen uns in mancherlei Hinsicht des lauen Sommerabends.
Dies, nachdem wir gestern die Überprüfungstour auf den Hochfinsler gemacht haben (du erinnerst dich: hikr Shitstorm!). Diesmal allerdings ganz unverhofft von der Gegenseite: Guscha, Steingässler, Hochgamatsch, Zigerchopf. Von dieser Seite eher T6 als T5. Und dann im Laufschritt überschritten, zurück bis zu den Apösteln.
Fazit: Falls der stolze Volken tatsächlich den Hochfinsler meinte, war er zumindest nicht selber dort. Die mit Abstand schrierigsten Stellen würdigte er keines Wortes. Tja, tja.
Shitstorm2? Heirassa!

ossi hat gesagt: RE:coming out
Gesendet am 9. Juni 2014 um 07:56
Ja. Wirklich bedauerlich, dass wir uns gegenseitig erotisch nicht anziehend finden. Wirklich schade...schade...


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