Hirzer (2725 m) - hoch hinaus in den Tuxer Alpen

Der Hirzer ist einer der Großen in den Tuxer Alpen. Das fällt spätestens im Rahmen einer Besteigung desselben auf, wenn man sich immer wieder aufs Neue denkt, dass man gleich oben ist - aber Pustekuchen, der Berg gibt sich nicht geschlagen und ist zäh wie Leder! Die freien Hänge am Hirzer sind - wie so häufig in den Tuxer Alpen - schier endlos. Was beim Aufstieg den einen oder anderen Schweißtropfen fordert, ist beim Rückweg ein Gewinn, zumindest wenn man mit Skiern unterwegs ist und den gewaltigen, freien Hang abfahren kann - eigentlich ein Muss für jeden Skitourengeher! Aber auch mit Schneeschuhen hat man am Hirzer seine Freude, denn der Berg bietet eine traumhafte Rundumsicht, bei der vor allem der mächtige Olperer brilliert. Natürlich wissen viele von der lohnenden Tour und daher ist es am Hirzer im Winter alles andere als ruhig. Aber das macht ja nichts, denn schließlich kann man ja nicht immer ganz alleine am Berg unterwegs sein...

Kurz vor dem Gasthaus Haneburger zweigt eine Forststraße ab, die in Kehren durch den Wald aufwärts führt. An ein paar alten Häusern wird schließlich der Wald verlassen und rechter Hand zeigt sich der weite Hang, der hinauf in Richtung Hirzer leitet. Ihm folgt man direkt bergauf, die Aussicht im freien Gelände wird immer besser, auf der anderen Talseite macht vor allem der Malgrübler eine gute Figur! An der Poversalm vorbei geht's weiter aufwärts, bis ein schmaler, lichter Waldgürtel den freien Hang kurz unterbricht. Etwas rechts haltend ist der Wald schnell durchquert und man gelangt zum schön gelegenen Hochleger der Poversalm.

Beim Blick nach oben denkt man sich "es ist ja nicht mehr weit", aber von wegen - es sind noch über 600 Höhenmeter! Auf einem schwach ausgeprägten Rücken geht's weiter. Dieser schließt an den endlosen Hang an, dem man mühsam - da zunehmend steil - nach oben folgt, bis endlich der Kamm erreicht wird. Wer aber meint, gleich am Gipfel anzukommen, der wird sich abermals getäuscht sehen, denn es geht noch ein ganzes Stück am breiten Kamm in südöstlicher Richtung dahin. Zuletzt durch Felsgelände aber stets unschwierig wird schließlich der höchste Punkt (Gipfelkreuz und -buch) erreicht. Lohn der Mühe ist ein wirklich sensationeller 360°-Rundblick mit dem Olperer als Blickmagnet - von der Zugspitze bis zum Großglockner und von der Kuchenspitze zum Hochkönig reicht der einzigartige Ausblick.

Auch wenn's noch so schön ist - irgendwann ist die Zeit für den Abstieg gekommen und dieser verläuft auf der Anstiegsroute. Der schier endlose Hang, der sich beim Aufstieg noch wie Kaugummi gezogen hat, fliegt im Abstieg regelrecht vorbei und so ist man schneller als erwartet wieder unten im Tal.

Schwierigkeiten:
Hirzer aus dem Wattental: WT2 (Anstieg meist durch freie, ideal geneigte Hänge, oben etwas steiler).

Fazit:
Eine enorm aussichtsreiche 4*-Schneeschuhtour, die lohnt! Bereits früh kann man die Ausblicke genießen, die mit jedem Meter besser werden. Dennoch setzt die Tour eine gehörige Portion Frustrationstoleranz voraus, denn der Gipfel will einfach nicht näher rücken. Im Winter ist der Hirzer gut besucht - Einsamkeit wird man bei schönem Wetter eher selten finden.

Mit auf Tour: Uwe.

Kategorien: Tuxer Alpen, Schneeschuhtour, 4*-Tour, 2700er, WT2.