Hirzer 2725m - Konditionstest in den Tuxer Voralpen


Publiziert von Jackthepot , 8. Juli 2011 um 22:03.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Tuxer Alpen
Tour Datum:21 Juni 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:Gasthof Haneburger (Wattenstal) - Povers Alm - Povers-Hochleger - Hirzer - und zurück
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Inntalautobahn Ausfahrt 61 Wattens. Im Kreisverkehr Richtung Swarovski ('geradeaus' = 2. Ausfahrt Swarowskistrasse) und immer auf der Straße bleiben. . Am Gasthof Goldener Adler links vorbei, die Landstraße Kufstein-Innsbruck B171 kreuzen, der Beschilderung „Wattenberg/Walchen/Lizum“ folgen - in die Lange Gasse. Man fährt die Straße 9 km steil bergauf bis wenige Meter vor dem Gasthaus Haneburger. Kleine Parkmöglichkeit am Kriegerdenkmal; (Wer hier keinen Platz mehr findet stellt seinen Wagen entlang der Straße ab - dies wird geduldet, nicht aber das Belegen der Plätze des Gasthauses.)
Kartennummer:Kompass Nr.37, Zillertaler/Tuxer Alpen

Der Hirzer ist mit seinen 2725m einer der Großen in den Tuxer Voralpen. Als Skitourenziel im Winter für die Ostalpentouristen wohlbekannt, sind doch in der Wandersaison relativ wenige Gipfelbucheintragungen vorhanden. Eigentlich unverständlich, denn der Hirzer ist ein lohnender und aussichtsreicher Gipfel. Die Tour ist einfach aber nicht gerade kurz. Ausgangspunkt: Kriegerdenkmal in der Nähe des Gasthaus Haneburger (1351 m), an der Straße zum Lager Walchen im Wattental.

Der Aufstieg: Kurz vor dem Gasthaus (gegenüber dem Kriegerdenkmal) führt auf der linken Straßenseite (taleinwärts) ein Forstweg auf die Ostseite des Tales. Hier geht es gemütlich in schattigen Forstweg bergauf in einigen Kehren bis zu den ersten Almhütten. Nach ca. 1 bis 1,5 Stunden erreicht man die Pofersalm , ein weit verstreutes kleines Almdorf mit vielen Hüttchen, das im Sommer sehr lebhaft bewirtschaftet ist (ca. 1620m). An den ersten Hütten vorbei bis zu einer großen Wegekreuzung. Hier gibt es 2 Möglichkeiten: rechts abzweigen und entweder etwas oberhalb der Kreuzung einem deutlichen Almpfad steil über die sonnigen Weiden bergan folgen, oder weiter auf dem (noch relativ) schattigen, aber ab jetzt wesentlich steileren Forstweg gehen. Ich habe mich für die 2 Alternative entschieden, da die steilen Weiden mit vielen ( > 50 ) Kühen besetzt, der Wiesenpfad reichlich zertrampelt und knöcheltief matschig war, mit zahllosen Kuhfladen gepflastert, besetzt von dunkelschwarzen Geschwadern aus Milliarden Fliegen. Zu allem Unglück folgten mir (und meinen beiden, etwas  unmutig dreinschauenden Hunden) dann auch noch ca. 30 neugierige Jungkühe ein paar hundert Meter den Almweg hinauf – was schon etwas unangenehm war ;-) Ca. 30min und knapp 200mH später steht man vor der Pofersalm (1821m).
Hinter den obersten beiden Almhütten zieht nach rechts (Richtung SO), ein markierter, steiler Steig (Nr. 4) entlang eines dichten Föhrenwaldes weiter hinauf zum Pfofersalm-Hochleger. Mit zunehmender Höhe nahm der Bewuchs mit (zur Zeit) herrlich blühenden Alpenrosensträuchern immer mehr zu. Nach etwa einer weiteren Stunde erreicht man die Waldgrenze und kurz danach den relativ neuen Hochleger (etwa 2.160 m).
Von hier führt rechts (südwärts) ein Schotterweg auf einen Rücken hinauf, von dem man einen beeindruckender Blick auf den Olperer und das Skigebiet des Hintertuxer Gletschers zwischen den stolzen Bergen der Lizumer Reckner-Gruppe hindurch. Man folgt dem Steig in Richtung des deutlichen Sattels zwischen Hirzer und Krovenzspitze. Anfangs flach, dann leicht bergauf durch ein Gewirr von Bachläufen, Steinen und Felsblöcken. Der Weg ist schlecht markiert, schwache rot-weiß-rote und später blaue Markierungen auf den Steinen helfen sich zu orientieren und leiten ganz leicht rechts haltend immer bergauf. Um einen Geländebuckel rechts herum, an einem rauschenden Bächlein entlang, bis zu einem Teichlein. Dort biegt der Steig links ab nach Norden und führt –jetzt deutlich erkennbar- die steile Westflanke des Hirzer hinauf. Nach ca. 150mH schwenkt der Pfad dann nach rechts und zieht etwas flacher in Richtung Osten bis zu zwei markanten Steinmännern (ca.2500m).
In einem Bericht habe ich gelesen, dass in einem Skitourenführer einmal stand, der Hirzer sei "physisch etwas anspruchsvoll". Dieser Satz hat sich bei mir eingebrannt, denn wenn man glaubt, dass man bereits am Gipfelgrat sei und in Gipfelnähe sei – weit gefehlt. Von den Steinmännern weg kann sich jeder selbst seinen Weg über den freien, grasbewachsenen Hang suchen. Irgendwie findet man sich aber nach weiteren 150mH Zickzack-Steigen über Wiesengrund dann doch auf dem inzwischen steinigen Gipfelgrat wieder. Erst noch weiter oben -im felsigen Gipfelbereich- ist wieder ein Steig erkennbar, der mehrere Male um eine Geländekante herumführt, bevor das Kreuz zu sehen ist. Schließlich geht’s über einen gut markierten Blockgrat direkt zum Gipfelkreuz auf 2.725 Metern.
Eine prächtige Rundumsicht bietet sich nun dem Bergsteiger. Die Zillertaler Alpen, der Hintertuxer Gletscher, die Stubaier Alpen, die Ötztaler Alpen und im Norden die Kette entlang des Inntales (Nordkette, Karwendel, Rofan ...).
 
Abstieg: Der Abstieg erfolgt über die gleiche Route, lediglich bei den zwei Steinmandln bietet sich der steile, direkte Abstieg hinunter zum Pofers Hochleger an, um den weiten Bogen über den „Olpererblick“ abzukürzen.
Von dort auf bekannten Pfaden zur Pofersalpe, wo man am untersten Almgebäude der Häusergruppe, sowohl flüssige, als auch feste „Balaststoffe“ aufnehmen kann, um die weiteren Abtrieb/Sinkflug zu fördern. Die weiten kehren des Forstweges hinab zum Parkplatz habe ich allerdings sinnvoll (=wenn man den Weg unterhalb durch den dichten Nadelwald hindurch erkennt) abgekürzt, was definitiv eine ordentliche Einsparung an Weg und Zeit darstellt.

Tourengänger: Jackthepot


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