Hirzer und Krovenz - von Käsekühlschränken, GPS-Schafen und Laserstrahlen


Publiziert von maxl , 23. August 2018 um 13:19.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Tuxer Alpen
Tour Datum:12 August 2018
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:In's Wattental. Startpunkt zum Hirzer ist der Fahrweg, der am Gasthof Haneburger ansetzt. Rauskommen tun wir noch über dem Lager Walchen
Unterkunftmöglichkeiten:keine

Wieder einmal will ich den schönen Tuxer Alpen einen Besuch abstatten und damit der anhaltenden Hitze ein wenig entkommen. Die Bewegung freilich kommt beim heutigen Programm keinesfalls zu kurz, so kommt man trotzdem sauber in's Schwitzen. Den Hirzer hab ich mir rausgesucht, um die Sache etwas zu würzen als Überschreitung. Ich habe zwar keine Ahnung, was mich im Übergang zum Krovenz erwartet, aber anschauen kann man sich's ja mal, umkehren geht schlimmstenfalls schließlich immer. War aber gar nicht nötig, denn es ist eine genussreiche Rundtour draus geworden...

Die Tour beginnt im Wattental kurz vor dem Lager Walchen - das Auto parken wir zwischen dem Gasthof Haneburger und dem Lager, denn bei letzterem werden wir im Abstieg später aller Voraussicht nach landen. Am an der Straße befindlichen Kühlschrank, in dem Käse verkauft wird (mjam), steigen wir ein paar Meter weglos den Hang hinauf und stoßen auf die Straße, die in der Folge einen guten Teil des Anstiegs auf den Hirzer vermittelt. Freunde ausgiebiger Forstweg-Hatscher kommen hier voll auf ihre Kosten, fairerweise muss man indes sagen, dass die Ausblicke nicht schlecht sind  In langgezogenen Kehren mühen wir uns hinauf und erreichen nach knapp anderthalb Stunden die schöne Pofersalm, nach weiteren 50min dessen Hochleger, an dem die Fahrstraße endet. Etwa die Hälfte des Anstieg hat man nun hinter sich, der Rest verläuft in freiem Gelände auf einem markierten Weg, der als solcher allerdings nicht immer gut erkennbar ist. Hält man aber die Augen offen, findet man immer den nächsten roten Punkt...

Vom Hochleger geht's also ein gutes Stück in mildem Almgelände und in südöstlicher Richtung dem Lanner Kreuz entgegen, in einem kleinen Kessel darunter ändert der Weg unvermittelt seine Richtung und führt eine kleine Rampe etwas steiler hinauf gen Norden in die Westflanke des Hirzer. Im Prinzip kann man diese Flanke nun beliebig hinaufspazieren, im Notfall weisen vereinzelte Markierungen jedoch immer den Weg. Oben am Nordwestrücken angelangt ist die Wegführung klar, es geht nun immer oben am Grat entlang dem Gipfel entgegen. Kurz vor dem Gipfelblock wird's etwas felsiger, bleibt aber leicht (T2). 4h hat der Aufstieg gebraucht.

Für den Abstieg steigen wir direkt vom Gipfel direkt nach Süden durch grobes Blockwerk hinunter. Eine erste etwas steilere Stufe ist noch harmlos abzukraxeln, unten wird's dann kurzzeitig etwas schrofiger. Größere Ausweichmanöver sind nicht vonnöten (T4-). Wir kommen direkt in die Scharte zwischen Hirzer und Krovenz, von hier geht's leicht (max. T3) auf den ziemlich langgezogenen und zerklüfteten Gipfelgrat der Grafennsspitze hinauf. Leicht rechts ausweichend geht's diesen noch ein viertel Stündchen entlang, dann sind wir auch schon am Gipfelkreuz des unauffälligen Krovenz. Der zweite Gipfel des Tages wird erneut mit einer ausführlichen Gipfelrast gefeiert; ein Stünderl kann man für den Übergang einplanen.

Der Abstieg verläuft dann entlang der Markierungen gen Süden richtung Krovenzjoch. Zwischenzeitlich macht ein Schild darauf aufmerksam, dass der Diebstahl der hiesigen Schafe nicht lohne, diese seien nämlich im Rahmen eines Pilot-Projekts mit GPS-Sendern (!) ausgestattet und könnten so geortet werden. What a world we live in.... Noch vor dem Joch kürzen wir etwas in der Flanke ab, um zum Weg hinab zum Außerlannenger-Hochleger zu kommen. Ein weiteres markantes Schild auf dem Weg warnt vor Laserstrahlen - auch nicht unbedingt etwas, was man bei einer erholsamen Bergfahrt in der Natur gemeinhin so erwartet. Unbelasert und ohne gestohlene blökende Vierbeiner kommen wir also über den Niederleger der Außerlann und die Innermelangalm zurück in's Tal. Nun müssen wir über den Lizumbach und gelangen auf die Fahrstraße, die vom Lager Walchen zeitweise sausteil zum Lager Lizum führt. Diese geht's zurück, am Lager Walchen vorbei zum Käsekühlschrank, an dem sich nach wie vor unser mobile Untersatz befindet. Abstiegszeit vom Krovenz alles in allem etwa 2h.


Tourengänger: maxl


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