Gamskogel (1449 m) auf einsamen Wegen ins bel(i)ebte Kaisertal


Publiziert von windi , 14. Juli 2008 um 10:00.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Kaiser-Gebirge
Tour Datum:16 Juni 2008
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:12 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Autobahnabfahrt Kufstein Nord. Beschildert zur Talstation des Kaiserlifts, Kufstein-Sparchen, 500
Kartennummer:Alpenvereinskarte Kaisergebirge 1:25000

Das Kaisertal hat eine besondere Anziehungskraft auf Wanderer. Dementsprechend geht es dort oft zu wie auf dem Jakobsweg. Seitdem die autobahnähnliche Tunnelzufahrt ins Kaisertal fertig gestellt ist, werden zusätzlich auch noch eine Menge Autos und Lastwagen dort auftauchen und schnell beweisen, dass der umstrittene Tunnel-Bau wirklich nötig war.

Zum Glück gibt es einen Weg ins Kaisertal, der von all dem nicht berührt ist. Vom Parkplatz der Sesselbahn gelangt man nach N über die Wiese in kaum zehn Gehminuten zum Beginn des Kaisertals, den „Kaisertreppen“. Hier muß man sich einreihen in den Pilgererstrom, aber das hat bald ein Ende: Kurz vor Ende des Waldes dem Wegweiser nach rechts Richtung Tischoferhöhle folgen. Ca. 30 HM unterhalb der Asphaltstraße zweigt (unbeschildert und etwas schwer zu finden) der Pfandlsteig oder Wasserleitungsweg, ein ca. 3 km langer, abwechslungsreicher Höhenweg nach links ab. Da er oft direkt auf der Wasserleitung verläuft, ist er fast eben, hat aber auch ein paar extreme Stellen, Treppen, Halteseile und Ausblicke in das wilde Bachtal zu bieten.

Der Weg endet an einem Wehr mit kleiner Wiese und Hütte, wo Kaiserbachwasser in die unterirdischen Rohre abgeleitet wird. Um weiter im Tal voranzukommen, muss man ein kurzes Stück wieder zurück, dann einen gut sichtbaren Weg nach rechts hinauf und bei nächster Gelegenheit spitzwinklig wieder nach rechts. Wenn dieser Pfad sich verliert, gilt es ca. 80 HM durch mäßig steilen Buchenwald direkt und weglos zum Hauptweg hinaufzusteigen. Der Pilgererstrom ist hier, jenseits des Pfandlhofes schon etwas dünnflüssiger, der Weg aber vorerst ziemlich langweilig. Er zieht ins Tal hinab und in einen Tunnel. Ab hier wird es wieder spannend, das Tal felsig und extrem, die Vegetation karg.

Bei der nächsten Brücke überquert man den Kaiserbach und folgt einer Schotterstraße nach S in den Straßwalchgraben und wenn diese aufhört einem schönen, nicht zu übersehenden Pfad nach links hinauf zur Sraßwalch-Jagdhütte. Die dunkel verwitterte, hoch umzäunte Hütte liegt in schöner Wiese exponiert auf einem Rücken direkt unter den plattigen Felswänden des Wiesbergs. Ein schöner Rastpunkt, zumal es auch Wasser gibt. Da der Brunnen aber auf dem Hüttengelände steht, hat man für die öffentliche Wasserentnahme netterweise ein Fenster in den Zaun geschnitten.

Ein markierter Wanderweg führt nun über den Bettlersteig hinauf auf ein blumenreiches Plateau und nach N und W gemütlich hinüber zum Gamskogel. Er ist der höchste Punkt eines flachen Kammes, ist teilweise bewaldet, bietet aber dennoch viele Ausblicke und genug Platz zum Rasten. Der Weg hinab zum Brentenjoch ist kurzweilig und nicht steil, aber viel begangen. Wer am Brentenjoch nicht mit dem Sessellift ins Tal fahren möchte (Feierabend 16.15 Uhr), folgt am besten immer der Skipiste, die vom Brentenjoch aus erst nördlich des Lifts verläuft und viel Schotterstraße einspart. Bei HM 840 unterquert man den Lift und folgt dann einem steinigen breiten Weg nach Hinterdux. Von dort geht wieder eine Skipiste mit Pfad nach N und W hinab zur Sesselbahn-Talstation.

 

Wer zu Tourbeginn die belebten „Kaisertreppen“ umgehen will, kann am Gasthaus Theaterhütte vorbei auf Wanderwegen in Richtung Dickichtkapelle steigen. Dem Abzweig „Tischoferhöhle“ folgend geht es steil hinab ins Kaiserbachtal und auf der anderen Seite ebenso steil hinauf zum Beginn des Wasserleitungsweges. (Besichtigung der Höhle möglich).

 

Ab dem Wehr, dem Ende des Wasserleitungsweges, kann man sich auch im Bachtal weiter vorarbeiten. Man bleibt immer an der linken Bachseite. An Steilufern muß man des öfteren in den Hang ausweichen. Nach ca. 1 km blockiert eine kleine Felswand den Weiterweg (alte, kaputte Versicherungen). Hier heißt es: Schuhe ausziehen, Hose hochkrempeln. Bevor nach ca. 1,5 km das Tal zur Schlucht wird, steigt man nach links hinauf und erreicht problemlos den Schotterweg. Diese Variante ist sehr schön (Badegumpen), aber ziemlich mühsam, weil nur sporadisch ein Pfad vorhanden ist und viel Totholz überstiegen werden muß


Tourengänger: windi


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