Guscha (2132m) - Steingässler (2251m)

Nach der gestrigen Tour aufs Bielenhorn wollte ich nicht schon wieder früh aufstehen. Trotzdem stand mir der Sinn nach einer geballten Ladung Gipfelglück. Da kommt die Überschreitung von Guscha und Steingässler mit Start in Schönhalden wie gerufen. Wer mehr Zeit mitbringt, dem sei auch der malerische Aufstieg ab Parmort empfohlen.

Der Steingässler wird den ganzen Winter hindurch ausgiebig besucht. In der Tat findet man in der Schattenmulde oberhalb vom Chammhüttli oft guten Schnee. Einsamer geht's auf dem nahen Guscha zu und her. Das ist insofern überraschend, als sich die beiden Gipfel ohne grossen Mehraufwand zu einer abwechlungsreichen Rundtour kombinieren lassen. Beide Ziele erfordern etwas sichere Verhältnisse.

Es ist fast halb zwölf, als ich an der Bergstation Schönhalden (1484m) loslaufe. Man erkennt das Kreuz auf dem Guscha-Vorgipfel, es befindet sich nur einen guten Kilometer Luftlinie entfernt. In sanfter Steigung errreiche ich P. 1709, wo der anstrengende Aufstieg durch die Ostflanke beginnt (zunächst bis 30°). Schlüsselstelle markiert ein Felsriegel knapp unter 2000m, man erreicht hier kurz >35°. Heute problemlos, denn es liegt nur wenig Schnee und der Durchstieg ist perfekt gespurt. Anschliessend immer flacher über den anregenden und aussichtsreichen NE-Grat auf die Guscha (2132m).

Vorher beobachte ich noch zwei Türler, die sich in die steile Direktabfahrt gegen Osten stürzen (bis 45°). Bei den Lawinenverhältnissen vor Ort guten Gewissens machbar. Ich hingegen ziehe nach einsamer Gipfelrast weiter über den Grat Richtung Steingässler (2251m), welcher sich in einer halben Stunde ohne Schwierigkeiten erreichen lässt (einzelne Stellen >30°). Hier ist nun einiges los, sogar ein Alphorn spielt. So verweile ich nicht lange, sondern fahre zum Chammhüttli (2041m) ab: In der schattigen Mulde finde ich traumhaften Pulver ohne jeglichen Steinkontakt.

Wer zurück nach Schönhalden muss, tut gut daran nicht bis Mädemshintersäss abzufahren. Besser man traversiert oberhalb vom Schluderichopf und erreicht ohne viel Stöckeln - vereinzelt etwas rau und mit Steinen - wieder P. 1709. Anschliessend relativ flach über die (momentan geschlossene) Skipiste mit Pulver bis zur Bergstation.

slf mässig


Zeiten (zügig)
1:25  Guscha
0:30  Steingässler
0:20  Schönhalden