Gratrunde im St.Galler Oberland


Publiziert von AlpinHero , 3. August 2009 um 22:38.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:29 Juni 2008
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Spitzmeilengruppe 
Zeitbedarf: 1 Tage 5:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:Berghotel Schönhalden - Pt 1'680 - Ostgrat Guscha - Guscha - Steingässler - Hochgamatsch (T4) - Chammhüttli - Schönhalden
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem PW über Flums nach Saxli; von da weg mit der Seilbahn hoch nach Schönhalden
Unterkunftmöglichkeiten:Berghotel Schönhalden (tolle Aussicht);
Kartennummer:LK 1154 Spitzmeilen 1:25'000

Bei strahlend blauem Himmel unternehmen wir zu dritt eine Wanderung nahe dem Himmel......nämlich über den Grat von der Guscha zum Steingässler und weiter zum Hochgamatsch.

Vom Berghotel Schönhalden (wer Kinder hat sollte ev. hier mal im Winter zum Skifahren gehen; hat garantiert weniger Leute wie in Flums - dafür gibts halt keine Würstel-Buden) wandern wir gemütlich über Weiden hoch bis kurz nach Pt 1'680, wo der Pfad über den Ostgrat der Guscha nach rechts abzweigt.
Dank der vorhandenen Restfeuchte und der kniehohen Vegetation ist es nicht nur rutschig sondern auch noch sehr schweisstreibend (ich hasse nix mehr als mich nur über eine einzige Unannehmlichkeit ärgern zu müssen - bei zweien kann man abwechseln; ist gleich viel kurzweiliger...).

Je höher wir kommen, desto besser wird der Pfad; auch die Aussicht vermag zu begeistern. Über eine steilere Stelle in der Flanke (ca. Pt 1'994) hinweg, hinauf auf den eigentlichen Rücken und über diesen zum unscheinbaren Gipfel.
Bereits sehen wir unser nächstes Ziel - den Steingässler; den wir über den folgenden lauschigen Grat anvisieren. So zahm der Grat gegen Osten abfällt , so wild gibt er sich auf der Westseite und vermittelt uns einige schaurige Tiefblicke.
Nach ca. 2km gemütlichem Höhersteigen gelangen wir auf den Gipfel des Steingässler und gönnen uns die verdiente Pause.
Eigentlich wollten wir ursprünglich von hier aus absteigen.........ABER.......ich erblicke den Verbindungsgrat gegen den Hochgamatsch und erliege der Verlockung.
Während Kathrin vom Steingässler direkt das Chammhüttli anpeilt - erkunden Chris & ich den Weiterweg nach der Gratsenke. Der von oben erst nur vermutete Pfad erweist sich als überraschend benutzerfreundlich uns so stehen wir nach wenigen Minuten bereits auf der nächsten Anhöhe.
Da wir nun schon mal hier sind - könnten wir auch gleich dem Hochgamatsch selber einen kleinen Besuch abstatten und so geht's hurtig weiter dem Grat entlang nach oben.
Den letzten steilen Aufschwung umgehen wir geschickt in der Ostflanke (T4?) und sitzen bald darauf auf dem komfortablen Gipfelfelsen von wo aus wir die prächtige Aussicht geniessen.

"Wer hoch steigt - der fällt tief" so sagt es nicht nur ein Sprichwort - das selbe gilt auch beim Wandern. Zumindest muss man überall wieder runter, wo man vorher raufgelatscht ist.
So nehmen wir den Abstieg wieder unter die Füsse und pfeilen nach der Rückkehr auf den Grat in Falllinie das Chammhüttli an.

Eine klitzekleine Umgehung gegen Osten hin (so ca. Seelein bei 2'126) kann nicht schaden; jedenfalls erweist sich die von mir abgegebene Empfehlung an Chris als deutlich lohnender wie meine Variante; welche zuerst aus einem gegen 50Grad steilen Schneefeld besteht (leider zu hart, so dass nix wird mit Abfahren) - die anschliessende Querung aus dem Schneefeld über die kleinsplittrige Flanke wird sich wohl in keinem Wanderführer durchsetzen (ein weniger fauler Wanderer hätte auch einfach wieder aufsteigen können); aber schlussendlich gelangen wir beide zur kleinen Alp wo uns Kathrin wieder in Empfang nimmt.

Just in diesem Moment erscheint auf der anderen Seite der Hütte ein barfüssiger Wanderer.......und schwupps stehen meine Eltern vor uns; welche uns regelmässig darin schlagen wenn es darum geht zur möglichst frühen Stunde aufzubrechen. Gut - mein Vater hat es in dieser Hinsicht auch schwerer wie ich; schliesslich verschmäht er die eiserne Bergsteigerregel "kein Weisswein vor 11Uhr" und wird so natürlich beinahe gezwungen bereits vor Antritt der Wanderung einen kleinen Apero einzunehmen.

Während Kathrin, Chris und ich unser Mittagsmahl verzehren; beobachten wir die beiden wie sie unentwegt den Grat zwischen Guscha und Steingässler anpeilen.......schlussendlich muss Sepp jedoch einsehen, dass die Kombination von Mittagshitze und Weisswein nicht für alle ein natürliches Doping darstellt. So kehren die beiden wieder um und gesellen sich wieder zu uns.

Anschliessend wandern wir gemütlich talwärts - und Kathrin kriegt von Chris erläutert wo er im Winter mit dem
Snowboard runtergefräst ist.
Der Weg von Mädems-Hintersäss bis zum eigentlichen Abstieg Richtung Schönhalden ist im Sommer auch nicht spannender als im Winter. Da wir diesmal die Skier/Board's nicht dabei haben fällt der Kilometer auf der ebenen Naturstrasse diesmal allerdings weniger ins Gewicht.

Nach erfolgter Rückkehr runden wir den Wandertag mit einer Einkehr im Hotel Schönhalden ab; so dass meine Eltern innert 1 Tag bereits so etwas wie Stammgäste geworden sind :-)

Fazit:
Hübsche und geradezu lauschige Grattour (T2). Der Aufstieg sollte allerdings trocken sein.
Wer möchte kann anschliessend auf einem kecken Pfadli noch den Hochgamatsch (Stelle T4) erkunden.
Die Sicht auf die Alvier - Gamsberg Kette ist phänomenal.

Tourengänger: AlpinHero, Wichtel


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