Kammerlinghorn (2484m) ab Parkplatz Hintertal

Sommerliche Verhältnisse Ende Oktober in den Berchtesgadener Alpen. Einer der leicht erreichbaren Gipfel mit knapp 2500m Höhe in dieser wild anmutenden Bergwelt ist das Kammerlinghorn.
Auf dem Parkplatz bei Ankunft ist allerdings kein Auto zu sehen, und erst nach über 2 Stunden auf dem Karlkogel ein weiter Wanderer.
Vom Parkplatz (976m, Wegweiser) aus folgt man dem ab hier der für den öffentlichen Verkehr gesperrten Straße und läuft auch nach der nach rund 10 Minuten rechts sichtbaren Abzweigung weiter geradeaus bis einige Minuten später ein Weg nach rechts abzweigt mit Schild Richtung Kammerlingalm/Kammerlinghorn. Hier also rechts gehen, es ist weiterhin ein Fahrweg. Nach einigen Minuten lichtet sich endlich der Bodennebel, die Hütten der Kammerlingalm (1283m über NN) tauchen auf. Hier biegt man links ab und läuft den Hang über die Wiese hinauf. Einige Markierungen auf Holzpfeilern bzw. Steinen erleichtern die Orientierung, der Pfad ist nicht immer eindeutig zu erkennen.
Oberhalb der Kammerlingalm sieht man eine große Markierung auf einem Stein, ab hier geht der Weg einigermaßen Steil durch Waldgelände bergauf. Durch den in den letzten Tagen geschmolzenen Schnee ist der Boden z.T. etwas rutschig.
Am Bergrücken angekommen folgt man einfach immer den Markierungen, die Orientierung ist sehr einfach. Von links mündet der Weg von der Bindalm (auf ca. 1750m über NN) auf unseren Weg, es geht weiter durch karstiges Latschengelände. Ein paar Schnneereste liegen noch, das wird in wenigen Wochen bald alles weiß sein..
Nach rund zwei Stunden Gehzeit geht es einigermaßen steil einen Hang über gut gestuftes Karstgelände, bis man am Wegweiser zum Gipfel des Karlkogels (2195m) steht. Von hier aus sind es nur ein paar Schritte zum Gipfelkreuz mit guter Aussicht..
Wieder zurück zum Hauptweg sieht man nun den Hang zum Gipfel des Kammerlinghorns, nach 40 weiteren Minuten realtiv unkomplizierter Strecke steht man auch auf hier am Gipfelkreuz.
Die gesamte Strecke über ist der Weg gut begehbar, solange man sich an den Markierungen orientiert besteht auch zu keiner Zeit Absturzgefahr. Ein paar Schritte rechts und links auf den letzten Metern zum Gipfel sind die steilen Felsflanken, die den Berg von Norden und Süden aus betrachtet ziemlich imposant aussehen lassen.
Abstieg wie Aufstieg oder an beschriebener Abzweigung über die Bindalm.
Fazit: sehr zu empfehlende Tour, abwechslungsreiches Gelände und großartige Ausblicke auf die umliegende Bergwelt inklusive (Watzmanngipfel im Osten erkennbar, Loferer Steinberge im Westen, Reiteralpe im Norden, Richtung Süden der Große Hundstod und im Hintergrund der Hochkönig und der schneeweiße Großvenediger).

Anmerkung:
Die gleiche Route hat ein anderer Autor hier mit T2 eingestuft, ich habe mich knapp für T3 entschieden.
Warum das?
> Die Alpenvereine stufen den Weg erst als blaue, dann oberhalb der Kammerlingalm als rote Route ein
> Gefordert sind Kondition für rund 1500 Höhenmetet Auf- und Abstieg sowie etwas Trittsicherheit für die letzten Meter zum Gipfel (siehe Foto). Rechts und links daneben geht es steil in die Tiefe.
> Ausgestetzte Stellen gibt es keine solange man sich an die Markierungen hält, auch keine gesicherten Kletterstellen.
> Letztendlich vielleicht eine Schwierigkeit T2,5. Hauptsache jeder, der diese Route gehen möchte weiß worauf es ankommt