Vordere Stangenspitze (3127m)


Publiziert von Chiemgauer , 9. September 2013 um 22:20.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Zillertaler Alpen
Tour Datum: 7 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1960 m
Abstieg: 1960 m
Strecke:30,5 km (18,6km und 500Hm mit dem Rad)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Inntalautobahn ins Zillertal abbiegen und dort an Mayrhofen vorbei, bis Ahornbahn und Stilluptal angeschrieben sind. Nun an Ahornbahn vorbei und über die Mautstraße zum Speichersee Stillup. Einige sah ich auch weiter hinten am Stilluphaus parken (ordentliche Zeitersparnis, wenn man zu Fuß unterwegs ist), offiziell darf man aber da nicht mehr hinter fahren.
Unterkunftmöglichkeiten:Kasseler Hütte
Kartennummer:Kompass Nr. 37

 

Heute hatte ich beim Start meiner Tour noch keine Ahnung welches der vier möglichen (wie sich raus stellen sollte wären sogar fünf in Frage gekommen) Gipfelziele ich ansteuern werde, weswegen ich (eigentlich unnötig) auch Pickel und Steigeisen eingepackt haben. Ich habe mich dann für den „schnellsten“ 3000 von der Kasseler Hütte entschieden, um so mehr von der Gipfelpause zu haben, denn ab Nachmittag hätten Gewitter durchziehen können. Das Wetter hätte dann durchaus ein anderes Ziel zugelassen, aber auch die Vordere Stangenspitze war sehr lohnenswert.

 

Die Tour starte ich mit dem Rad, wobei es eine gefühlte Ewigkeit flach oder nur mit minimaler Steigung ins Tal geht, bevor es kurz vor der Grünen-Wand-Hütte endlich nach oben geht, aber noch „gemütlich“ fahrbar. Bis hier ist es auch durchgehend geteert. Weiter geht es nun zur Materialseilbahn der Kasseler Hütte, wobei noch etwa die Hälfte geteert ist und die letzten Meter für mich zu steil werden und ich etwas schiebe. Von hier dann über den guten und nirgends zu steilen Steig hoch zur Kasseler Hütte, wo ich dann vor der Qual der Wahl Stand. Wollbachspitze (wäre ungesichert vertretbar gewesen, aber natürlich ist vor Sologletscherbegehungen abzuraten!), eine der beiden Stangenspitzen, Grüne Wand Spitze oder doch die soeben entdeckte Roßwandspitze. Auf Empfehlung des Hüttenwirts habe ich mich für die Vordere Stangenspitze entschieden. Dafür folge ich etwas den Steig in das Sonntagskar, bevor ein Wegweiser weglos zur Vorderen Stangenspitze leitet. Ab hier wild nach oben und immer das Firnfeld unterhalb der Vordere Stangenspitze ansteuernd. Am besten man hält sich etwas rechts, da hier fast durchgehend gut zu gehen, quert erst weiter oben durch das Blockgelände und steig durch dieses zum Firnfeld hoch. Bei diesem stelle ich fest, dass es noch pickelhart gefroren ist und ich eine Zunge queren müsste um auf die linke Seite zu gelangen oder wieder etwas absteigen. Mir ist ersteres viel zu riskant und zweites zu mühsam (wären wohl bloß 20m gewesen), also ziehe ich die Eisen (damit ich sie nicht umsonst mitgenommen habe) an und gehe am Firnfeldrand nach oben, bis fast an dessen Ende eine geeignete Möglichkeit (Steinmann) ist, auf den Rücken unterhalb der Westflanke zu gelangen. Nun den Steigspuren und Steinmännern folgend durch die steile Flanke hoch bis zum Gipfel. Bei idealer Routenwahl könnte es mit T4/I klappen, ich hatte aber kurze Stellen T5- und zwei/drei winzige II. Da es das Wetter gut mit mir meint, kann ich eine meiner geliebten 2 Stunden Pausen einlegen und das Leben genießen!!!

Noch immer nicht ganz sicher, ob Wetter wirklich den ganzen Tag hält, probiere ich (im nach hinein leider) den Grat (sieht überwiegend nach höchstens T5 aus) zur Hintern Stangenspitze nicht und mache mich auf den selben Weg wieder zurück. In der Gipfelflanke ist dabei zu beachten sich möglichst weit links (in Abstiegsrichtung), im Schuttgelände zu halten. Ist zwar etwas unangenehmer zu gehen, allerdings nur T4/I während die direkte feste Variante eher T5/II sein dürfte. Beim Firnfeld geht es daneben durch übelsten Sand/Schutt nach unten. Im Aufstieg sicher grausig. Ich habe aber etwas weiter unten auch einen Steinmann auf dem Westrücken entdeckt, vermutlich kann dieser sinnvollerweise bereits hier betreten werden. Danach einfach so gut es geht und es das Gelände zulässt die Kasseler Hütte ansteuern und über den Aufstiegsweg und rasante Radabfahrt (Vorsicht viel Gegen- und Wanderverkehr) zurück zum Auto.

 

Stellenweise mühsame (im Sonntagskar), dafür aber landschaftlich wunderschöne Tour auf einen einsamen Zillertaler Gipfel. Im Stilluptal, sowie um die Kasseler Hütte (Aschaffenburger Höhenweg) ist allerdings mit zahlreichen Wanderern zu rechnen. Hier kommt man sich fast wie ein Außerirdischer vor, wenn man Steigeisen und Pickel dabei hat.


Tourengänger: Chiemgauer


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