Rosswandspitze (3157m) - Unberührtes Zillertal
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Vieles dürfte im Zillertal nicht noch einsamer und unberührter sein als die Rosswandspitze, die keinerlei Anzeichen von Begehungsspuren zeigt. Ein zu Brennholz verarbeitetes altes Gipfelkreuz ist eigentlich das einzige Anzeichen, dass hier schon mal jemand oben war. Da wirkte die Tags darauf besuchte Kleinspitze direkt überlaufen.
Start mit dem Rad ist vom Stillup Speichersee bis zur Materialseilbahn der Kassler Hütte. Bis zur Grüne Wand Hütte alles geteert, danach eher ungut, allerdings lohnt es sich bis zur Materialseilbahn zu „kämpfen“, denn runter geht es doch sehr gut. Von dort zur Kassler Hütte um vor Ort noch mal beim Hüttenteam den richtigen Übergang über die Rosswand abzuklären. Weiter über Panoramaweg ins Sonntagskar und dort wo dieser wieder zu fallen beginnt weiter zur Rosswand. Ich steuere dabei die untere Grasrampe bei etwa 2500 Hm an, weil ich da meine eine Spur zu erkennen. Je näher man kommt um so steiler wirkt der Grashang und weil noch feucht und Boden sehr hart verzichte ich darauf. Dieser Übergang (kommt man auch problemlos auf die andere Seite) dürfe ein Schafwechsel sein. Ich steige unterhalb der Rosswand auf, bis man erstmalig einfach (Stellen I) auf den Grat kommt (ziemlich genau bei 2700 Hm). Bei einem Bericht auf Stein und Schnee wird hier direkt abgestiegen, was aber doch etwas ungemütlich von oben wirkt. Ich steige wie bei der Kassler Hütte erwähnt vielleicht noch 10 Hm am Grat auf (gutmütiger als es scheint und da kommt wohl auch die Stelle II wie im AV-Führer erwähnt) um darauf einfach auf die Weißkarseite queren zu können. Ab hier beginnt dann der „Spaß“, denn ich kann mich kaum an etwas erinnern, was mühsamer zum Aufsteigen war. Über knappe 400 Hm quäle ich mich, oft auf allen Vieren weil die Beine wieder durchgehen, durch Hang und Rinne nach oben. Ganz ungefährlich ist es auch nicht, denn gerne wenn man einen kleinen Stein lostritt, kommt von oben ein großer der gerade durch diesen noch gehalten wurde. Irgendwann komme ich dann doch in der Scharte an und es geht über den kurzen Südgrat zur Rosswand. Zu Beginn gutmütig wird er oben doch etwas luftiger und hat Stellen II, dabei auch ein kurzer Reitgart über einen Block. Am Gipfel sind dann jede Menge Holzreste einen alten Kreuzes verteilt. Gipfelbuch konnte ich keines finden, aber womöglich ist es nur gut versteckt.
Runter gehe ich dann in der Westflanke etwa 10m unter dem Grat. Dort wohl alles bis I, eher nicht ausgesetzt und einfacher als direkt am Grat. Danach wieder durch die Rinne und den Hang quälen ins Weißkar und über unangenehmes Wiesengelände (alles aktuell extrem Hoch und selten sieht man Kontur des Boden) bis zum Aschaffenburger Höhenweg und über diesen queren bis man zur Materialseilbahn absteigen kann. Danach kann gemütlich zum Auto gerollt werden.
Weiß nicht ob Rosswandspitze wirklich so selten besucht wird oder womöglich mehr noch im Frühling (die Rinne macht bei Firn sicher deutlich mehr Sinn!!!), aber Steinmänner oder Spuren habe ich keine gesehen. Nachahmer würde ich evtl. auch dazu raten weiter über die Rosswand aufzusteigen. Sah alles gut machbar aus, bis ein Aufschwung der aber gleich zu Beginn kommt. Womöglich ist es da aber auch da alles sehr lose.
Anmerkung: Abstieg zieht sich schon gewaltig wenn man direkt zum Aschaffenburger Höhenweg absteigt. An der selben Stelle wieder die Rosswand zu queren und abzusteigen ist sicher deutlich kürzer.

Kommentare (2)