Alle 7 Churfirsten in einem Tag, West-Ost-Passage


Publiziert von Dimmugljufur , 17. August 2013 um 22:12.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:17 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Churfirsten   CH-SG 
Zeitbedarf: 10:00
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV oder Auto bis Starkenbach
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV oder Auto ab Unterwasser
Kartennummer:237 T, Walenstadt

Die Idee habe ich natürlich von unseren hikr-Marathonbesteigern geklaut, nichts desto trotz musste ich das Projekt doch auch einmal selber durchführen. Der 17. August 2013 stellte sich zwar wettermässig nicht als das allerbeste Datum heraus, aber die Bewölkung und zum Teil fast schon kühle Frische halfen sicher, das Programm erfolgreich zu absolvieren. Die Variante: West-Ost mit Selunbahn hoch und Chäserruggbahn hinunter und den gängigen Abkürzungen abseits markierter Wege. Aber alles im T4-Bereich. In der Fotogalerie habe ich einige Routen eingezeichnet, vielleicht kann ich damit ein wenig bildlichen Aufschluss über die Möglichkeiten der Abkürzungen geben.

Gestartet bin ich mit der ersten (offiziellen) Bergfahrt der Selunbahn ab Starkenbach. 7:10 Uhr los, direkter Weg auf den Selun, alles markiert, kein Problem, Motor warm laufen lassen ;-) Um 8 Uhr war ich beim Gipfel angelangt und konnte den ersten Eintrag ins Gipfelbuch vermerken. Beim Abstieg gibt es die gängige Variante, auf ca. 2000m durch die gut begehbaren Felsen ins Chalttal abzusteigen und dort über Wiese und Karst zum Frümselfuss zu queren (siehe Fotos).

Beim Frümsel bin ich ca. auf 1900m wieder auf den Wanderweg gestossen, den man zur Spitze nimmt und auch wieder absteigt. Kurze Gipfelrast mit Bucheintrag und Fotos. Leider immer noch schlechtes Wetter, alle Churfirstenspitzen in dichte Wolken gehüllt.
Abstieg vom Frümsel bis ein wenig unter 1900m. Da ergibt sich die Chance, ein Grasband ins Frümseltal hinunter zu begehen, das man wieder auf Karst südlich von (P.1848) queren kann. Der Aufstieg kann bequem von unten eingesehen werden. Wenn man das eingezeichnete Geröllfeld und die Grasbänder oberhalb nimmt, kann man im Aufstieg auf dem breiten Rücken des Brisi später den Wanderweg diagonal erreichen und ihn bis zur Spitze weitergehen.

Abstieg über den markierten Weg bis zur Kreuzung P.1797. Weiter dem östlichen Weg folgen, bis dieser nach Norden abbiegt. Man sieht an dieser Stelle Wegspuren, die einen ins Brisital leiten. Dort kraxelt man wieder über Karstfelder bis P.1828 und direkt auf die markant überhängenden Felsen des Zuestoll zu. Direkt unter den Felsen geht ein gut ausgebauter Weg hoch, auf den meisten Karten nicht eingezeichnet da nicht markiert. Aber ein reizvoller Abschnitt. Man bleibt unter den Felsen bis man auf 2100m auf den regulären Wanderweg trifft und nimmt diesen auf die Spitze des Zuestoll. Oben Mittagspause, eine halbe Stunde die Beine ausruhen. Abstieg über den regulären Wanderweg bis P.1737 und ganz brav auf dem Weg zum Schibenstoll rauf.

Auf dem Runterweg werden ca. bei 1820m Wegspuren geradeaus (Norden) führen, wo der Weg nach Osten führt (von da ist man gekommen). Die Wegspuren verteilen sich aber bald, da ist man sich offenabr ab der idealen Abkürzung uneinig. Ich bin dicht unter dem Fels geblieben und habe quasi den Schibenstoll nördlich eng umrundet. Das führt in ein Grasband, das an der westseite des Schibenstoll wieder etwas bergauf führt. Fast hätte ich die Hoffnung aufgegeben, dass sich von da aus ein Weg ins Gluuristal finden lässt, aber tatsächlich: Wenn man sich mal bis dahin vorgearbeitet hat, führt ein dort wieder sehr deutlicher Pfad steil abwärts über einige Fels-/Grasstufen ins Tal. Im Gluuristal dann meine Disziplin: Im groben Felsgelände munteres "Rockdancing", also möglichst flüssig und leichtfüssig über grobe Felsbrocken tanzen. Der Anspruch an Konzentration und Koordination macht dabei den Reiz aus, ein Riesenspass =)
Aber Vorsicht, südlich von P.1899 sollte man die Felsen verlassen und gegen Osten halten, um den Wanderweg, der seitlich am Hinderrugg hinaufführt nicht zu verpassen. Es gäbe sicher die Möglichkeit, auch später noch über einige leichte Felsklettereien den Wanderweg weiter oben zu treffen, aber das kann man ein anderes Mal mit frischen Beinen ausprobieren =)

Also, Hinderrugg über westlichen Wanderweg erklimmen und den Chäserrugg gibts quasi gratis mit dazu. Damit wären das dann die "Seven Summitts of Toggenburg"! Nächstes Mal noch bei Sonnenschein =)

Generell ist zu sagen, dass im ganzen Gebiet, wenn offtrail gegangen wird, auf die Schritte Acht gegeben werden muss. Der Karst ist zwar griffig, aber die Löcher, die man zum Teil wegen des überwuchernden Grases nicht sieht, sind heimtückisch. Ein wenig mühsam ist das hohe und feuchte Gestrüpp, bei dem man auch nicht so genau weiss, wohin man seinen Fuss setzt. Aber mit gesunder Vorsicht und Einschätzung geht das im Grossen und Ganzen tiptop.

Tourengänger: Dimmugljufur


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T4
T4
22 Jun 17
Churfirsten, einen ausgelassen · Dimmugljufur
T4 I
12 Jul 13
Die sieben Churfirsten · Nik Brückner
T4
4 Jul 17
7 Churfirsten in einem 1 Tag · Nussgipfel
T6 III
T4
6 Jul 14
Sieben Churfirsten · xaendi
S+
7 Apr 10
Toggenburger Seven Summits · 3614adrian

Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

Bergstiger hat gesagt:
Gesendet am 18. August 2013 um 00:28
Herzliche Gratulation zu den Seven Summits, wir hatten zwei Tage zuvor etwas mehr Wetterglück!
Gruss bergstiger

Dimmugljufur hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. August 2013 um 00:34
Mercimerci, habe Deinen Bericht ebenfalls gelesen, Gratulation auch zu eurer imposanten Tour! Am gleichen Tag war ich auf dem Vrenelisgärtli, hatte aber zwischen 1600 und 2400m ebenfalls Wolken und Nebel ;-)
Gruss, Dimmugljufur


Kommentar hinzufügen»