Zugspitze über Höllental rauf + runter


Publiziert von Gekko , 7. Juli 2014 um 18:42.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Wetterstein-Gebirge
Tour Datum: 6 Juli 2014
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 2250 m
Abstieg: 2250 m
Strecke:22 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von München über die A95 nach Garmisch; durch Garmisch der Beschilderung Richtung Ehrwald/Fernpaß folgen; Abzweig nach Hammersbach und den Schildern zum Wanderparkplatz folgen;
Unterkunftmöglichkeiten:Münchner Haus
Kartennummer:AV Karte 4/2

Ein Klassiker auf den münchner Hausberg. Aufgrund dem normaler Weise großen Andrang, gerade an Wochenenden bin ich um 3:30 Uhr in Hammersbach gestartet. Spätestens beim Genuß den Sonnenaufgang von weiter oben sehen zu können und der in den Morgenstunden angenehmen Temperaturen, weiß man wofür man das gemacht hat.
Im Dunklen geht es vom Parkplatz in Hammersbach los. Bei der Abzweigung in Hammersbach Richtung Höllentalklamm wird die Stirnlampen eingeschaltet. Zuerst folgt man dem breiten Fahrweg taleinwärts bis dieser endet. Ab hier folgt man dem Steig und Beschilderung Richtung Höllentalklamm. Kurz vor dem Eingang zur Klamm kann man wählen, ob man lieber durch die Klamm, oder etwas weiter oberhalb über den Stangensteig zur Höllentalangerhütte gehen möchte. Ich wählte die Klamm, da diese gerade im Dunklen eine tolle Stimmung hat und zudem auch die kürzere Variante ist. Die Einganghütte zur Klamm macht meines Wissen erst gegen 6:00 Uhr auf, das Drehkreuz ist allerdings zu jeder Uhrzeit offen.

In der Klamm folgt man den unzähligen Stufen und in Stein gehauenen Tunneln steil nach oben. Auch bei trockener Witterung gleicht die Klamm an manchen Stellen fast einer Dusche.
Am Ende der Klamm angekommen folgt man geradeaus dem Weg und kommt bald zur Baustelle der neuen Höllentalangerhütte.
Ab hier eröffnet sich auch schon der erste Blick auf das Ziel, was gar nicht mehr so weit aussieht. Man sollte sich aber nicht täuschen lassen, da man zu diesem Zeitpunkt erst knapp 1/3 der Strecke und Höhenmeter geschafft hat.
Der Weg geht direkt an der Hütte vorbei weiter taleinwärts und quert bald das breite Bachbett nach Rechts über eine Brücke. Die nächsten 150 Hm folgt man dem eher mäßig steilen Weg über die grasigen Hänge aufwärts. Danach wird es deutlich steiler und man nähert sich dem Steilaufschwung durch den die bekannte "Leiter" und das "Brett" führen. Ab dem Beginn der Seilsicherungen können sich ungeübtere Gipfelstürmer mit einem Klettersteigset durchgehend sichern.

An der Leiter angekommen erklimmt man eine ca. 40m hohe leicht nach hinten geneigte Wand und folgt im weiteren Velauf den Sicherungen. Nach weiteren 5-10 min erreicht man dann das Brett. Eine Stelle an der als Tritthilfen im halbmeter Abstand Stahlstifte an einer glatten Wand angebracht sind und diese auf einer Länge von ca 60-70m queren. Hat man das Brett überwunden ist der sog. untere Klettersteig geschafft. Von der Schwierigkeit her nur als B einzustufen, allerdings sollte man Schwindelfreiheit und Trittsicherheit mitbringen.

Genau bei Höhe des "Bretts" kam dann die Dämmerung und die Stirnlampe konnte in den Rucksack zurück.

Der Weg folgt nun teils steil, teils flacher den grasigen Schrofen rauf zu den Schotterfeldern. Immer wieder hat man Sicht auf den Gipfel. Hat man die Schotterfelder erreicht folgt man der Spur entlang des Hanges mäßig steil bergauf. Diese mündet weiter oben dann direkt auf den Höllentalferner. Je nach Verhältnissen kann dieser auch problemlos ohne Steigeisen begangen werden. Anfang bis Mitte Juli ist in der Regel noch eine gute Schneedecke vorhanden und die ohnehin gut ausgetretene Spur erleichtert den Aufstieg zusätzlich.

Hat man sich die ca. 300 Hm über den Höllentalferner bis zum Wandfuß raufgekämpft kommt man zum Einstieg des oberen Klettersteigs. Dieser ist mit Schwierigkeit B/C bewertet. Die häufig als Schlüsselstelle der Tour bezeichnete Randkluft zwischen Gletscher und Wand stellt normaler Weise erst deutlich später ein Problem dar. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es noch keine (siehe Bilder).

Der Klettersteig folgt zuerst steiler der Wand nach oben, später dann deutlich abflachend immer Richtung schon weit sichtbaren Gipfel. Doch es zieht sich noch mehr, als man im ersten Moment denkt.
Ist man in der Irmerscharte angekommen (wenn man zum ersten Mal zum Eibsee runterblicken kann), hat man noch die letzten steilen Meter zum Grat. Hier waren noch relativ harte Firnreste, allerdings mit guten Tritten und immer frei zugänglichem Seil. Am Grat angekommen hat man noch wenige Höhenmeter und man steht auf Deutschlands höchstem Berg.

zur Ausrüstung:
- feste Bergschuhe von Vorteil, je nach Schneelage
- Steigeisen/Grödeln momentan nicht nötig, bei aperem Gletscher aber obligatorisch
- Klettersteigset optional, je nach persönlichem Können
- Helm sollte dabei sein, gerade für den oberen Klettersteig bei großem Andrang

Zeiten:
da meine Gehzeit nicht annähernd den angegebenen Zeiten entsprechen, kann ich nur eine grobe Angabe für den durchschnittlich fitten und vorbereiteten Bergsteiger machen. Natürlich stark abhängig von den Verhältnissen am Berg, ob man sichert oder nicht, usw....

Hammerbach bis Zugspitzgipfel (ohne Pausen) ~ 5-7 Stunden


 


Tourengänger: Gekko


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T3+ L K2
T3+ L K2
T3+ WS- K2
18 Jun 16
Zugspitze via Höllental · hikemania
T3 WS- I K2
22 Aug 15
Zugspitze durchs Höllental · Manu81

Kommentar hinzufügen»