Stallkarspitze (2351m) über die Haldenspitze (2220m) - einsamste Allgäuer Alpen


Publiziert von Andy84 , 9. August 2013 um 16:28.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 5 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:45
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m
Kartennummer:AV 2/2 Allgäuer - Lechtaler Alpen Ost

Die Rosszahngruppe bildet den mit Abstand einsamsten Bereich der gesamten Allgäuer Alpen; lange Zustiege, fehlende Gipfelsteige und ungewöhnlich brüchiger Fels halten die Besucher ab. (Auszug AVF)

Als ich im Mai auf der Grubachspitze war, dachte ich mir "wow, auf die Stallkarspitze musst auch mal hoch".
Das es jetzt so schnell geklappt hat freut mich.
Doch es wurde deutlich komplizierter und länger wie erwartet.

Los gings in Vorderhornbach dem Weg Richtung Grubachspitze folgend. Das es auch andere Aufstiege gab wussten wir, doch wollten wir zuvor auf die Haldenspitze.

(Auf der Kompass Karte ist die Spitze mit Haldenspitze markiert, auf der AV-Karte mit Schnatterbachkopf. Da wir laut Gipfelbuch jedoch auf der Haldenspitze waren, hab ich das jetzt mal so als Wegpunkt eingetragen.)

Man folgt dem Weg bis zum Sattele und dann hinein ins Hornbachkar. Den auf der Karte als Steig markierten Weg haben wir erst im Abstieg gefunden und so machten wir uns Weglos an die Ostflanke der Haldenspitze, wobei wir auf ein Geröllfeld zuhielten, von welchem man über den Latschen auf den Grat aufsteigen kann.
Auf dem Grat geht es dann gemütlich hoch zur Haldenspitze, auf dem ein neues Gipfelkreuz mit GIpfelbuch thront.
Jetzt wird uns bewusst das der Übergang zur Stallkarspitze alles andere als leicht werden sollte.
Nach einer kurzen Pause wagen wir uns dann an den Übergang, wobei wir versuchen direkt am Grat zu bleiben.
Dabei werden zwei kurze II-er Stellen abgeklettert und auch eine schöne II-er Platte hochgeklettert. Soweit alles gut und recht, wäre da nicht auf einmal eine Steilstufe aufgetaucht, an der wir auch nach längerem Suchen keinen einfachen Weg nach unten gefunden haben. Erschwerend kommt noch hinzu das die Felsqualität mit jedem Meter den wir näher an die Stallkarspitze gekommen sind schlechter wurde.

Der Abstieg an dieser Stufe hätte sich wahrscheinlich im guten IV-ten Grat befunden, für uns deutlich zu schwer. Auch eine Umgehung schien uns aufgrund des extrem brüchigen Geländes nicht möglich und so fasten wir den Entschluss, weitestmöglich ins Haldenkar abzusteigen und auf den Normalanstieg zu queren.
Es wäre wahrscheinlich möglich gewesen nur ein kürzeres Stück abzusteigen und dann nach der Felsstufe wieder aufzusteigen, aber da wir nicht wussten was uns nach der nächsten Stufe erwartet, entschieden wir uns für diese Variante. Im Nachhinein wäre der Weiterweg am Grat gut machbar gewesen, ein guter Bericht bei festivaltour.de belegt dies.

Und so machten wir uns an den Abstieg und die Querung, wobei es stellenweise auch im II-ten Grat durch brüchige Kamine nach unten ging.

Nachdem wir dann endlich den Grat erreicht haben geht es nun im Vergleich zum vorigen Teil deutlich einfacher hinauf zum Gipfel, welchen ein wackeliges Holzkreuz ziert.

Die Aussicht von diesem Gipfel ist allerdings umwerfend, man hat einen tollen Blick auf die Hornbachkette und vorallem auf die restlichen Gipfel der Rosszahn-Gruppe.
Der Gipfel ist sehr selten besucht, das Gipfelbuch von 1985 ist noch nicht mal halb voll. Und wir waren dieses Jahr erst die dritten die auf dem Gipfel waren.
Aber die Hikr Prominenz aus München hat sich natürlich auch schon im Buch verewigt.... Der ADI war ja auch einfach schon überall ;-)

Nachdem der Aufsteig schon etwas mühsam war entschliessen wir uns auf dem Normalweg durch das Haldenkar abzusteigen, was zwar ein großer Umweg ist, aber deutlich einfacher ist als die anderen Varianten.

Fazit:
Eine schöne Tour, die aber aufgrund des Überganges nicht gerade einfach ist. Wenn man sich im extrem brüchigen Gestein jedoch zuhause fühlt und man einen sehr einsamen Gipfel besuchen will, dann ist man mit dieser Tour genau richtig.

Mit auf Tour: die Saunaflitzer Max, Kisse. Brigitte, Silvia

Tourengänger: Andy84


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Kommentare (3)


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ADI hat gesagt:
Gesendet am 9. August 2013 um 19:28
Hey, Andi!

Lässige Tour über die Haldenspitze, scheint aber auf Euerer Route sehr brüchig zu sein.

VLG aus München!

ADI

Andy84 hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. August 2013 um 21:42
Hallo ADI,

ja war wirklich extrem brüchig. Gibt sicherlich schöneres Gelände.
Trotzdem hat es Spass gemacht ;-)

Nic hat gesagt: Tolle Tour!
Gesendet am 9. August 2013 um 19:40
Gratuliere. Steht auch seit langem auf meiner Liste. Vg Nico


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