Lenzer Horn (2906 m) von der Lenzerheide


Publiziert von Schneemann , 25. Juli 2013 um 23:37.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Lenzerheide
Tour Datum:25 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Strecke:14 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo lenzerheide post Poschti* ab Chur (* Poschti = Schwizerdütsch für Postbus)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo lenzerheide post Poschti ab Chur

Motivation:
Beim Skifahrn in Lenzerheide ist das  Lenzer Horn (2906 m) vom Parpaner Rothorn immer wieder besonders eindrücklich. Schon mehrmals hatte ich mir vorgenommen den Gipfel im Sommer zu versuchen, diesmal hats endlich geklappt!
Ein netter Nebeneffekt dieser Tour ist die Möglichkeit der Sommerhitze zu entkommen, da Lenzerheide schon auf knapp 1500 m liegt und der Gipfel immerhin knapp an die 3000 m heranreicht. Weiterhin ist das  Lenzer Horn (2906 m) der zweithöchste Berg der Plessur-Alpen und bietet eine entsprechende Aussicht.

Tour:
Die Tour war eine Art Belohnung für meine Lernerei der letzten Zeit. Zu einem Belohnungstag gehört aber auch das Ausschlafen ;) Daher bin ich in Lenzerheide erst kurz vor Mittag losmarschiert.

Abschnitt 1:
Das Wegenetz im waldigen Berich über dem traumhaft gelegenen Lenzerheide ist für mich jedesmal wieder sehr verwirrend. Ich startete auf einem sehr gemächlichen Feldweg. Der wurde mir zu langweilig, daher folgte ich einem Pfad in Falllinie durch den Wald, der mir aber wiederum zu steil wurde und mir sämtliche Orientierung raubte. Irgendwie kam ich aber dennoch vollkommen nass geschwitzt in der  Alpe Sansapans (2023 m) an.

Abschnitt 2:
Ab der Alp beginnt für mich das "Hobbit"land. Es ist ein herrlich grasiges und hügeliges Tal zwischen den Rothörnern auf der linken Seite und dem Felsklotz des Lenzer Horn auf der rechten Seite. Dieser Abschnitt ist auch der einzige Teil der Tour der eher flach ist und sehr entspannend erwandert werden kann. Man folgt dem gut erkennbaren und blau-weiss markierten grasigen Weg in Richtung Lenzer Horn, das sich immer mächtiger vor einem aufbaut.

Abschnitt 3:
Nähert man sich dem  Lenzer Horn (2906 m) dann fragt man sich wie in aller Welt man diesem Horn aufs Dach steigen soll. Der Weg macht dann plötzlich eine scharfen Rechtsknick und führt einen steilen Grashang hinauf  bis zum bröseligen Grat. Und da wird schnell auch klar wie der weitere Wegverlauf im Prinzip ist: immer dem Grat entlang bis zum Gipfel.
Ein echtes Highlight ist hierbei eine sonnenseitig gelgene Bergflanke die sich nach dem Erklimmen des Grats auf der anderen Bergflanke öffnet...eine traumhaft schöne Blumenwiese die einen fantastischen Kontrast zum dunklen Fels des Lenzer Horns bildet. Den Anblick vergess ich nicht so schnell wieder ;)

Abschnitt 4:
Ist man durch das Blumenmeer inmtten der Felslandschaft gewandert, dann beginnt der bröselige und lange Gipfelanstieg. Es wechseln sich hier immer wieder steile Felsabschnitte mit abschüssigen Querungen ab. Grundsätzlich liegt leider immer eine "Brösel"schicht über den Wegen und Felsen was das ganze recht anspruchsvoll macht. Auch ist diese Felslandschaft äusserst wild. Zum Glück ist der Weg gut markiert, ansonsten würde man sich im Felsgewirr wohl schnell verfranzen. Der Anstieg zieht sich dabei ziemlich in die Länge und will verdient werden. Der letzte Gipfelhang ist sehr steil und hier sind die Hände nötig, was aber durchaus ein Genuss ist. Man vertraue aber nicht zu sehr auf die Festigkeit des Gesteins und man hüte sich vor scharfen, herausstehenden Steinen.

Der Gipfel selbst ist eng und fällt auf allen Seiten ziemlich steil ab. Aber er bietet dafür eine weite Aussicht (zumindest wenns weniger dunstig ist) und einen tollen Blick über die Lenzerheide.
 
Abgestiegen bin ich auf der Aufstiegsroute.

Schwierigkeit:
Die Beurteilung der Schwierigkeit dieser Tour fällt mir sehr schwer. Die Tour ist ein offizieller Weg und blau-weiss markiert bis zum Gipfel. Schwierige Kletterstellen gibts keine. Aber ich empfand den Berg im oberen Teil dennoch sehr anspruchsvoll, weil man sehr lange in ausgesetztem Gelände unterwegs ist und es fast überall eine bröselige Feinkorn-Schicht auf den Wegen und den Felsen hat. Diese kleinen Körner wirken wie Schmiermittel auf die Bergschuhe und ich hatte manchmal das Gefühl Schlittschuhe zu tragen. Es liegt wohl irgendwo zw. T4 und T5.

Fazit:
Eine anspruchsvolle Tour auf einen sehr wilden Gipfel - das Lenzer Horn. Die landschaftlichen Eindrücke sind toll und man durchwandert verschiedenste Zonen: Wald, grüne Almwiesen, blühende Bergwiesen, bröselige Erosionstrichter und Felsklötze... Auch das Panorama lässt wohl kaum was zu wünschen übrig.


Tourengänger: Schneemann


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