Vilan (2376 m) mit Glück beim Wetterpoker


Publiziert von rkroebl , 1. Juli 2013 um 21:14.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum:30 Juni 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 1480 m
Abstieg: 590 m
Strecke:Seewis - Guora - Sadrein - P.2142 - Vilan - Jeninser Alp - Bergstation Älplibahn (12,2 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Postauto nach cff logo Seewis
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Älplibahn von cff logo Malans (unbedingt reservieren!)
Kartennummer:Ausschnitt map.geo.admin.ch / GPS Garmin etrex30

Das Fazit gleich voraus: Ein bezaubernd schöner Wanderberg, ist er der Vilan, hoch über Seewis im Prättigau und Malans in der Bündner Herrschaft. Für Sonntag hatte ich mir den Vilan ausgesucht, obwohl gemäss Wetterberichten der Osten der Schweiz erst spät vom herrschenden Regenwetter verlassen werden würde. Ich entschied, nicht all zu früh loszugehen und etwas zu trödeln, damit ich im Gipfelbereich Chancen auf sonnige Augenblicke und spannende Ausblicke haben würde. Dieses kleine Vabanquespiel mit den Göttern ging auf, kurz vor Erreichen des Gipfels strahlte die Sonne zwischen den Wolken durch und verbrannte den Wasserdampf, der mich auf dem Aufstieg begleitet hatte.
 
Es gibt verschiedene Wege auf den Vilan. Ich habe mich für den Aufstieg von Seewis via Guora und Sadrein entschieden, weil ich nicht gerne auf asphaltierten Strassen wandere. Bei dieser Route hält sich das nämlich in engen Grenzen. Nach nicht ganz zwei Kilometern ab Postautohaltestelle im Dorf biegt der wrw-markierte Bergwanderweg in Richtung Guora von der geteerten (aber verkehrsfreien) Strasse ab. Ab diesem Punkt geht es nur noch auf einem schmalen Trampelpfad und auf kleinen Alpschottersträsschen durch prächtige Blumenwiesen, lauschigen Wald, dicht bevölkerte Kuhweiden (trotz der nassen Witterung der letzten Tage fast schlammfrei) und auf steilen, aber nicht ausgesetzten Graten weiter. Fantastisch!
 
Kurz nach meiner Mittagsrast bei der Sadreinegg, bis zu der ich teilweise in den Wolken aufgestiegen war, wurde es plötzlich heller. Nach wenigen Minuten konnte ich bereits den Gipfel erkennen und die Sonne machte sich ans Werk. Eine dreiviertel Stunde später stand ich am Gipfel, der lediglich von einem Wanderwegweiser, einer Sitzbank und einer Teppichklopfstange (im Ernst, es ist ein Skiständer) markiert wird. Heute war der Himmel in konstanter Bewegung, die Wolken jagten über mir durch, neben mir durch, sie stiegen von unten auf, stürzten sich von oben herunter. Wenn man lange genug blieb, hatte man durch die Wolkenlücken die ganze Umgebung gesehen und fotografiert. Dramatische Ausblicke zuhauf!
 
Lustig: Nachdem ich ein paar Minuten allein auf dem Gipfel war, tauchte ein Hund da oben  auf. Der Dackelmischling (?) schien allein unterwegs zu sein, ich schaute mich um, da war niemand. Natürlich fiel mir sofort *TeamMoomin's Bericht vom April in den Sinn. "Kann es sein, dass einem auf dem Vilan jedes Mal ein Hund zuläuft, wenn man oben ist?" dachte ich, während der kleine Racker zutraulich zu meinen Füssen stand und mit der herausängenden Zunge schlackerte. Würde mir etwas wie Oli widerfahren?  "Wie weiter?" war jetzt die Frage.
 
Die sich ein paar Minuten später dann selber beantwortete: Des Hundes Frauchen kam auf der wbw-Route von der Jeninser Alp herauf auf den Gipfel. Der Hang dort ist so steil, dass ich sie von oben runterblickend irgendwie nicht gesehen hatte.
 
Ausgiebige Pause und viele Fotos auf dem Gipfel, bevor ich mich dann auf der weniger steilen Route (den Knien zuliebe) an den Abstieg in Richtung Jeninser Alp und danach zur Bergstation von der Älplibahn machte. Wunderbare Landschaft, Fauna, Flora da oben auf der Alp, allein der Abstieg wäre die ganze Tour wert gewesen.
 
Bei der Älplibahn, ich hatte nicht reserviert, kriegte ich wegen no-show anderer Passagiere auf die Schnelle einen Platz. So schnell, dass ich nur noch überhastet meinen noch nicht getrunkenen Most zahlen konnte. Der Chef insistierte, dass ich meinen Mosthumpen mit auf die Fahrt nehmen solle. So gondelte ich also mit Möhl in Hand und Gaumen für CHF 7.00 die 15 Minuten hinunter bis zum Talboden in Malans. Der leere Humpen fuhr dann mit der nächsten Fahrt wieder hinauf.
 
Das Fazit gleich nochmal: Ein sensationell schöner Wanderberg ist er, der Vilan. Da er keinerlei technische Schwierigkeiten bietet, ist nur die Kondition ein Kriterium, das jemanden davon abhalten könnte, den Aufstieg unter die Füsse zu nehmen.
 

Tourengänger: rkroebl


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Geodaten
 16577.gpx Vilan

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