Vilan (2376 m) - Wächter des Rheintals und Prättigaus


Publiziert von Schneemann , 2. Februar 2014 um 09:51.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum: 1 Februar 2014
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:ca. 14 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Seewies - Postbus, der allerdings nur im 2-h Rhythmus fährt
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe Ausgangspunkt

Im Nordosten war ein kleines Föhnfenster vorhergesagt. Dieses hab ich genutzt um den Vilan zu erklimmen, einen weiteren Schweizer Tourenklassiker. Der Vilan ist ein überragender Aussichtsberg, der als Wächter des Prättigaus überm Rheintal thront und tolle Abfahrtshänge bietet. Der Aufstieg über den langen Südost-Grat ist recht lawinensicher, war allerdings leider auch dem Fön ziemlich ausgesetzt. Der Schnee im unteren Bereich war mal wieder sehr knapp - aber das bin ich in diesem "Winter" gewöhnt ;)

Aufstieg:
Der Ausgangspunkt ist der wunderschön gelegene Kurort  Seewis (947 m). Die Tour ist dabei auch aus dem Unterland (Zürich) mit dem ÖV eher flott erreichbar. Zu beachten ist allerdings, dass der Postbus nicht allzuoft fährt. Wenn man Pech hat muss man 2h warten (und man rate mal wie lange ich warten musste!). 

Der Aufstieg in einem Wort: SONNIG. 
Man startet gleich in praller Sonne bei recht steilen, freien Wiesen - entsprechend warm wirds. Vermutlich ists daher vorteilhaft eher früh zu starten. Den optimalen Startpunkt in Seewis konnte ich leider noch nicht finden. Es gibt wohl viele Möglichkeiten und entsprechend viele Spuren, da die breite Waldschneise über die Wiesen viel Freiraum lässt.

So frei man in der Wahl des Aufstiegs auch ist - am Ende der freien Wiesenhänge (bei der Alp Wurzaneina) vereinigen sich die Spuren. Von hier aus quert man unter den steilen Südosthängen um auf den langen Grat zu kommen. Diese Querung erfolgt zuerst entlang einer fast ebenen Strasse. Dieser folgt man recht lange bis in den Wald hinauf auf dem Ostrücken; dabei kann man jedoch hin und wieder auch die Serpentinen abkürzen.

Im Wald auf der Strasse zeigt dann nach einiger Zeit ein Wegweiser den steil abgehenden Sommerweg zum Vilan an, dem hier auch die Skispur folgt. Nach einer Rampe im Wald ist man dann auch schon wieder auf sonnigen Wiesenflächen und erreicht  Sadrein (1910 m).

Nun folgt man eigentlich nur noch dem langen Südostgrat auf den Vilan. Zuerst gehts dem Grat entlang auf den Vorgipfel mit den vielen Lawinenverbauungen. Von dort gehts weiter dem Grat entlang bis hoch zum Vilan, wobei es beim Gipfel nochmal steiler wird. Abgesehen von der letzten Querung zum Gipfel ist der Aufstieg dank des Grats fast lawinensicher - links und rechts davon gilt das aber sicher nicht (die Lawinengitter und ein frisches Schneebrett zeigen das eindrücklich). Dieser Aufsteig ist eigentlich nirgends schwer, aber der Fönsturm machte ihn doch zu einem Kampf.

Der Gipfel ist angenehm breit und hat eine schöne Sitzbank. Die Sitzgelegenheit ist auch wirklich nötig, weil der Blick ins fast 2000m tiefer liegende Rheintal umwerfend ist.  Der  Vilan (2376 m) ist einer der Aussichtsberge schlechthin - der Wächter überm Rheintal. Man hat eine wundervolles Panorama von den Churfirsten im Norden, über Chur und die Clanda bis zur beeindruckenden Felsgestalt der Schesaplana. Erstaunlichlicherweise war es zudem fast windstill auf dem Gipfel, wo ich zuvor fast aus der Spur geblasen wurde. Ein Traumgipfel von dem man sich nur schwer wieder lösen kann...

Abfahrt:
Der Vilan ist im Grunde ein perfekter Skiberg mit makellosen Hängen. Es gibt daher auch eine Vielzahl an Abfahrtsoptionen. Man beachte allerdings dass viele Hänge ziemlich lawinengefährdend sind. Am Sichersten wäre wohl die Abfahrt entlang der Aufstiegsroute über den Grat. Dieser war jedoch so stark abgeblasen, dass dies keine echte Option war. Die Meisten fahren durch die tolle Mulde neben dem Grat zurück nach Sadrein. Hier gabs noch einige Gelegenheiten in der tiefstehenden Sonne zu "powdern".

Ab Sadrein folgt man dann dem Aufstiegsweg. Bis auf die kleine Rampe durch den Wald ist das unschwierig, wenn auch nicht immer sehr spannend.

Fazit:
Der Vilan ist zurecht ein Tourenklassiker. Ein Traum von einem Skiberg der eine fantastische Aussicht übers Rheintal bietet. Die Tour ist zudem eher unschwierig und hauptsächlich konditionell fordernd. Es hat auch herrliche Abfahrtsvarianten, die allerdings im oberen Bereich durchaus gefährded sein können. Trotz Fönsturm eine herrliche Tour die ich hoffentlich bald mal wiederholen kann!

SLF: "erheblich"

Tourengänger: Schneemann


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

WS
12 Jan 22
Vilan · leuzi
WS+
4 Mär 18
Vilan 2376m · MicheleK
WS
10 Mär 16
Vilan (ÖV) · leuzi
WS+
24 Jan 16
Vilan (2376 m) · Schneemann
WS+
14 Mär 18
Vilan (ÖV) · leuzi
T3
30 Jun 20
Blumen am Vilan · CampoTencia
T3
26 Jun 17
Blumentour über den Vilan · CampoTencia

Kommentar hinzufügen»