Denti della Vecchia 1484 m und 1491 m


Publiziert von basodino , 3. Juni 2013 um 17:36.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Sottoceneri
Tour Datum:31 Mai 2013
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   I   Gruppo San Lucio-Monte Boglia 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:via Tesserete mit dem Auto oder Bus nach Cimadera (1080 m) im hinteren Val Colla
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe oben
Unterkunftmöglichkeiten:Cap. Pairolo (1347 m)
Kartennummer:1333 Tesserete

Wir sind nicht kurzfristig dem Schlechtwetter davon gefahren, sondern hatten schon lange geplant, an Fronleichnam ins Tessin zu fahren. Dass das Wetter mitgespielt hat, haben wir natürlich gerne in Kauf genommen, auch wenn unsere ursprünglichen Pläne vom niedrigen Schnee geändert wurden.

Ein lohnendes niedrigeres Ziel im Tessin sind die Denti della Vecchia, eine für diesen Landstrich überraschend felsige und bizarre Landschaft im Val Colla bei Lugano. Cimadera (1080 m) ist hierbei ein günstiger Ausgangspunkt (erreichbar mit Bus oder Auto via Tesserete).
Von der Wendeplatte am Dorfanfang steigt man links über Stufen hinauf, um auf die Straße weiter oben erneut zu treffen. Hier weiter nach links, an der Schranke vorbei und in einem Bogen auf einen Rücken. Diesen gerade hinauf bis ca. 1300 m. Die immer noch Jeep-gängige Straße wendet sich nach rechts in eine ansteigende Querung, fällt einmal ein paar Meter zu einem Bach ab und erreicht nochmals steil ansteigend einen unscheinbaren Sattel, an dem sich viele Wege treffen (ca. 1400 m). T1, 0 h 50 min.

Am Sattel findet sich scharf nach links abbiegend eine nette Bank, von der aus man zwischen den Bäumen erstmals das Ziel der Wanderung sehen kann. Knapp unterhalb findet sich eine Spur, die sich nach links wendet parallel zur abfallenden Straße, die zur Cap. Pairolo führt, nur das man hier nicht an Höhe verliert, oberhalb genannter Hütte über Wiesen durchquert. Dann nach links weg zu einem weiteren Sattel, dem Passo Pairolo (1406 m), wo sich auch ein Wegweiser findet. T1, 10 min.

Der Weg scheint gerade die Wiese gegen den Wald hochzuführen, setzt sich aber indes weiter links fort und ist erst am Waldbeginn zu erkennen. Nun vergnüglich in leichtem Auf- und Ab auf der italienischen Seite der Spur entlang, wobei sich immer wieder Blicke nach Süden öffnen, wo Monte Generoso und der Lago di Lugano nach Beachtung heischen. Nach und nach zieren einzelne größere Felsblöcke den Weg. Man gerät kurz auf die Schweizer Seite (erkennbar am Grenzstein und am Wegzeichen), verbleibt aber südlich der Gratkante und traversiert die Sassi Palazzi. Einmal achte man darauf nicht auf den nach unten führenden Weg weiterzugehen, sondern die Höhe zu halten, um bald bei P. 1398 ein zweites Mal auf die Schweizer Seite zu gelangen. Nur wenige Meter dort den Schweizer Weg nehmen und auf den Felsen achten, an dem die Abzweigung zum Sasso Palazzo aufgemalt ist. Hier auf die italienische Seite wechseln. T2, 0 h 35 min.

Die Spur wird nun ein klein wenig wilder. Rechts tauchen erste größere Felsgipfelchen auf, die man aber nicht erklettern muss. Bald führt der Weg noch etwas weiter hinauf in eine kleine Scharte zwischen einem bewaldeten Hügel links und einem grasigen Felskopf rechts. Der Weg führt wie selbstverständlich auf diesen Felskopf, benannt als Paretina dei Chiodi (1484 m), der Sasso Palazzo liegt auf Schweizer Seite gerade darunter. T3, 0 h 15 min.

Man gehe die wenigen Meter zur kleinen Scharte zurück, durchschreite sie und finde eine stark verlaubte Spur, die mit Vorsicht zu begehen ist (rutschig). Man erreicht wieder den Rücken und folgt diesem bis zum Passo Strecchione (1399 m, am Schild: Bocchetta della Vecchia, Sasso Grande 1395 m). T3, 0 h 15 min.

Von hier kann man auf dem Schweizer Weg zurückkehren zur Cap. Pairolo. Lohnend ist es allerdings, den Sasso Grande zu besteigen. Hierzu folgt man der Spur, die gerade gegenüber des bisherigen Weges ansetzt. In wenigen Kehren hinauf in einen kleinen Sattel, dahinter eine kleine Stufe hinab auf einen Schotterweg, der unter einer massiven Wand hindurchleitet, dann sofort ansteigt (2. kleine Stufe) und in kurzen Kehren in eine Rinne führt (ziemlich bröseliger Untergrund). Diese verlässt man bald möglichst nach links auf einem schmalen Pfad und erreicht erneut einen kleinen Sattel, wobei man hier auf eine Spur von der anderen Seite trifft. Nun rechts des Grates schräg hinauf unter die erste Kletterstelle (bis hierher T3+).
Graue Felsen führen in eine kleine Rinne mit guten Griffen, die man schnell nach links verlässt (II). Ab hier finden sich jede Menge kleine blaue Tupfer, die bis auf den Gipfel führen. Die Route ist sehr steil und führt über leichte Felsen stufenartig höher, wobei manchmal Äste als Griffe dienen, manchmal Äste im Weg sind, zumindest was den Rucksack anbelangt. Weiter oben geht es nach links hinauf, nochmals muss geklettert werden (II) und so erreicht man eine felsige Schulter links des Gipfels, wo noch der oft erwähnte luftige Schritt wartet. Dieser überbrückt eine sehr tiefe, aber auch sehr schmale Spalte, so dass er kein Problem darstellt. Nun in wenigen Schritten auf den höchsten Punkt. T4, II, 25 min.

Man steigt auf der gleichen Route zurück. Aufgrund der erheblichen Steilheit würde ich von einer Besteigung bei Näße absehen. 20 min.

Der Schweizer Weg führt auf der Nordseite des Grates nun die gesamte Strecke zurück, wobei er gerade zu Beginn weit spektakulärer ist, als der italienische Weg. Man quert unter sehr beeindruckenden Felsen hindurch, die beinahe ausnahmslos mit mehr oder weniger schwierigen Kletterrouten versehen sind. Schließlich gelangt man zur Cap. Pairolo, wo man sich dann eine Einkehr verdient hat. T2, 50 min.

Zum Sattel vom Beginn der Tour steigt man ca. 50 Höhenmeter über besagte Straße auf und kehrt auf selbiger zum Start der Tour zurück. T1, 50 min.

Tourengänger: basodino, tourinette


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