Pointe d’Otemma, Westgrat

Wie mein Tourenpartner t2star bereits in seinem ausführlichen Bericht über unsere Tour geschrieben hat, ist die Gegend um den Lac de Mauvoisin und die traumhaft gelegene Cabane de Chanrion wirklich eine Reise wert.
Allerdings nicht unbedingt um dabei den Pointe d'Otemma zu besteigen, welchen man auch einfach als einen großen Schutthaufen beschreiben kann ... was fürs Klettern am Westgrat eigentlich schon alles sagen sollte ... aber erst mal der Reihe nach ...

Nachdem wir am Abend zuvor erst sehr spät in Mauvoisin angekommen waren und die Nacht in unserem Campingbus auf dem Parkplatz dort (sogar mit öffentlichem WC) verbracht haben, sind wir erst um 9 Uhr mit den Mountainbikes gestartet, was sich leider später als zu spät erweisen sollte.
Für den langen Hüttenzustieg zur Cabane de Chanrion (13 km, 700hm) auf dem westseitigen Fahrweg (zunächst ein langer Tunnel) entlang des Stausees sind Mountainbikes übrigens ideal und so waren wir in knapp unter 3 Stunden bei der Hütte. (Zu Fuß empfielt sich der Wanderweg auf der Ostseite des Sees.) Ab hier begann dann die eigentliche Tour über den Westgrat Richtung Gipfel, wo ich für eine genaue Beschreibung erneut auf den Bericht meines Tourenpartners verweise.

Leider haben wir aber den Gipfel nicht erreicht. Als wir um 16 Uhr noch ca. 100hm unter dem Gipfel waren, entschlossen wir uns schweren Herzens aufgrund der vorgerückten Zeit und dem langen Weg zurück ins Tal umzudrehen. Obwohl es nur gut 1000hm von der Hütte auf den Gipfel sind, benötigt man im unübersichtlichen Westgrat (praktisch keine Steinmännchen) sehr viel Zeit. Hinzu kommt, dass die Felsqualität sehr zu wünschen übrig lässt und man sich teilweise wie auf einem großen Schutthaufen vorkommt. Vorallem der Abstieg hat es hier in sich! Wir benötigten zurück bis zur Hütte volle 3 Stunden und waren froh als wir heil dort ankamen und uns zur gemütlichen Abfahrt auf unsere Räder schwingen konnten (leider mit 100hm Gegenanstieg verbunden).

Abschließend betrachtet ist der Pointe d'Otemma sicherlich ein toller Aussichtsberg, jedoch aus meiner Sicht aufgrund des brüchigen und unübersichtlichen Westgrates keine überaus lohnende Tour. Auch wenn die Besteigung bei einem früheren Start ab Mauvoisin in der Weise wie wir es versucht haben zeitmäßig möglich sein sollte, würde ich doch eher eine Übernachtung auf der Cabane de Chanrion einplanen.

PS: Nach einer weiteren Nacht im Campingbus haben wir uns am nächsten Tag den Tour Salliere vorgenommen ... diesmal mit Gipfelerfolg ...