Gulmen (1789m) - dem Nebel entflohn

Motivation:
Endlich mal kein Schneefall und keine Wolken? Ein Grund zur Freude? Nicht wirklich, denn dafür hatte es im Unterland heute eine ungewöhnlich dichte Hochnebeldecke. Weil mich die Dunkelheit langsam nervt, hab ich mich entschieden früher Feierabend zu machen und noch eine Nachmittags-Tour von Amden auf den Gulmen einzuschieben. Der Gulmen bietet sich immer wieder an, da er schnell ÖV-erreichbar ist und ein herrliches Panorama bietet.

Tour:
Eine genauere Tourenbeschreibung mit GPS-Daten hab ich hier schon beschrieben. Meine liebste Variante ist der Aufstieg vom Sell-Lift aus (Haltestelle Sell). Zuerst über die seit wenigen Tagen stillgelegte Skipiste nach oben, dann durch ein kleines Waldstück bis  Altschen. 

Anders als bei der verlinkten Tour, stieg ich von hier nun aber direkt auf den Gratrücken des Gulmen auf (ohne den Umweg über Vorder Höhi). Diese Variante ist eher steil dafür aber deutlich schneller. Wenn man den Schutz der Bäume am Hang gut ausnützt, dann kann man die Lawinengefahr dennoch gering halten. Kurz vor dem breiten Gratrücken durchbrach ich definitiv die Nebeldecke...und war erschlagen von dem Panorama! Das Traumwetter entschädigte für die eher miesen Bedingungen bei meinen bisherigen Gulmen-Touren ;)

Das letzte Stück auf den Gipfel ist dann nur noch Genuss pur und durch viiiele Fotopausen unterbrochen. Wie schon während des Aufstiegs war ich völlig allein dort oben und hab diese seltene Ruhe sehr genossen.

Abfart:
Der Gulmen ist normalerweise stark besucht und daher hats wohl selten gute Abfahrtsbedingungen. Dank den ca. 5-10 cm Neuschnee der letzten Tage wars heute aber ausgesprochen gut und ein ziemlicher Genuss, von oben bis hinunter nach Amden. Ein ziemlicher Schock war allerdings das Eintauchen in die Nebeldecke bei  Hüttlisboden...der Wechsel von Sonne und blauem Himmel zur dichten Nebelsuppe mit 5m Sichtweite war extrem abrupt und irgendwie gespenstisch.
Der Schee reicht derzeit fast bist hinunter nach Amden. Bis auf wenige ausgeaperte Stellen ist die Abfahrt daher noch ganz gut zu fahren, dank des Neuschnees der letzten Tage (der taut aber sicher schnell wieder weg).

Fazit:
Obwohl das schlechte Gewissen mitfährt (weil man nicht produktiv im Büro sitzt), war es eine Top-Entscheidung die Wetternedingungen zu nutzen. Die ca. 2 Stunden Sonne waren dringend nötig und lassen hoffentlich die nächsten Wolken/Nebeltage etwas leichter ertragen...