Schilt, Tristli und Siwellen


Publiziert von KraxelDani , 29. April 2013 um 22:54.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:28 Februar 2013
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Schilt-Mürtschengruppe 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1250 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bahn nach cff logo Näfels-Mollis, BusTaxi nach cff logo Fronalp (GL), Unter Stafel
Kartennummer:1:25'000: 1154 Spitzmeilen

Sonne auftanken, nach vielen trüben Tagen, da lohnt es sich, spontan einen freien Tag einzuziehen.

Nachdem ich mich endlich für ein Ziel entscheiden konnte, gibt es schon beim Reservieren vom Bustaxi ein erstes Hindernis: ich sei der Erste, für eine Einzelperson gibt das einen Preis, den ich nicht bezahlen will. Er würde mich zurückrufen, wenn noch mehr Reservationen kommen. Und dann, abends um 9 Uhr, kommt tatsächlich ein Rückruf.

Schliesslich sind wir dann am Morgen zu zweit, die am Bahnhof Näfels-Mollis ins Taxi steigen. Da finde ich dann die 13 Franken preiswert für die 900 Höhenmeter bis Unter Stafel!

Der Skilift läuft heute nicht, die Piste ist präpariert, inklusive dem Winterwanderweg bis Mittler Stafel. So gibts einen einfachen Einstieg, noch ohne Schneeschuhe. Und was für ein prächtiger Tag! Am Südhang vom Fronalpstock ist eine Lawine runtergekommen. Der Weg über Chlusen, Färiboden ist deshalb vorzuziehen. Hier wird es Zeit für die Schneeschuhe. Der Anstieg geht gut, doch so leicht wie im Sommer sind die Höhenmeter nicht zu schaffen. Der Abschnitt bis unter Siwellen bietet jedoch schöne Blicke in verschiedene Richtungen.

Ich wähle die Spuren westlich vom Siwellen, die Hangquerung mit Schneeschuhen ist nicht unbedingt ein Leckerbissen, ausserdem dreht der Föhn auf, der einigen Schnee aufwirbelt. Am Punkt 2241 wird es wieder etwas besser und der Schilt ist schon ganz nahe. Kurze Zeit später stehe ich oben. Was für ein Panorama! Der kalte Wind ist da, das nahe Tristli lockt noch für einen Blick tiefer ins Tal, aber auch dort ist nicht angenehmer für eine Mittagspause.

Nun ist auch Zeit, zuhause ein Lebenszeichen von mir zu geben. Doch ich habe Mühe, der Empfang ist minimal, zweimal höre ich im Wind nur knapp ein Besetztzeichen, es bleibt ein SMS-Versuch. Hätte ich doch nicht versprechen sollen, bis nach dem Mittag ein Zeichen zu geben? Als Alleingänger im Winter bin ich eben vorsichtig, trotzdem will ich nicht, dass ein Suchtrupp umsonst losgeht. Ich gehe auf gleichem Weg zurück und frage unter dem Siwellen den erstbesten Tourengänger, ebenfalls ein Solo-Schneeschuhgeher, nach seinem Handy. Da gibts mehr Empfang und ich erfahre, dass mein SMS angekommen ist.

Nun stellt sich die Frage nach dem besten Abstieg. Bis nach Mollis oder Ennenda ist es doch ein recht weites Stück. Mit dem Nachmittags-Bustaxi kann ich ohne Skiliftbetrieb nicht rechnen. So frage ich den anderen Tourengänger, wohin er noch geht. Er möchte noch auf den Schilt, und hat sein Auto unterhalb Mullern. So frage ich ihn unverbindlich, ob ich mich zum Abstieg ihm anschliessen dürfe. Er sagt zu und wir trennen uns nochmals für kurze Zeit, ich besuche den nahen Siwellen. Auch ein schöner Gipfel, etwas weniger windig als auf dem Schilt.

Der gemeinsame Abstieg geht zügig, obwohl ich sonst schnell absteige, merke ich, dass ich mit meinem Minimaltraining Mühe habe, ihm zu folgen. Gut, mit seinem Job ist er im Gegensatz zu mir Bewegung gewohnt und für mich ist die letzte Schneeschuhtour mehrere Jahre her. Ab Mittler Stafel wählen wir eine Abkürzung, etwa dem Skilift und der Hochspannungsleitung entlang. Hier am Schatten ist der Schnee noch tief und pulvrig, ich komme gar im Abstieg richtig ausser Atem. Persönlich hätte ich die Route wohl anders gewählt. Durch den Wald nach Mullern nehmen wir dann den Winterwanderweg.

Die Tour schliessen wir mit einem Getränk auf der Sonnenterasse vom Berggasthaus Alpenrösli ab. Ich bin froh, die vielen Kurven runter nach Mollis nicht mehr zu Fuss machen zu müssen. Unsere Wege trennen sich erst in Wattwil. Danke Hanspeter für Deinen Taxidienst! Am Bahnhof Wattwil treffe ich einen Kollegen, der heute auf dem Brisi war, das wäre evtl. meine Alternative gewesen falls am Morgen das Bustaxi nicht gefahren wäre...


Aufstieg im Alleingang, Abstieg zu zweit.
Unterwegs von 8:45 bis 15:15 Uhr.


Sollte Dich diese Tourenbeschreibung zu einer Nachahmung animiert haben oder falls Du bei einer ähnlichen Begehung ein besonderes Erlebnis hattest, so freue ich mich auf ein Echo!
Sende mir eine Nachricht über hikr.org oder per Mail.

Tourengänger: KraxelDani


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Kommentare (1)


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Henrik hat gesagt: Hier wird mit viel Umsicht
Gesendet am 30. April 2013 um 13:31
die mögliche Not abgetastet und wiedergegeben! Brandaktuell, denn es läuft ja eine Comm. genau auf dieser Schiene.

Danke

Ciao


siberquäki


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