Federispitz (1865 m) - eine Firnwanderung


Publiziert von alpinos , 9. Januar 2013 um 21:46.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 7 Januar 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Speerkette   CH-SG   Speer-Mattstock   Zürcher Hausberge   CH-GL 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PKW/ÖV bis Ziegelbrücke

Hochtouren-Feeling mit genialem Trittschnee
[Tour AlpinosM im Alleingang]


Am Vorabend hatte ich einige Zeit vergeblich damit verbracht zu überlegen, wo Sonne und Wind evtl. noch etwas an gut fahrbarem Schnee übrig gelassen hatten; schliesslich gab ich es auf und entschied mich für eine Wanderung auf die Federispitz. In der Annahme, auf weichen und tiefen Schnee zu treffen, packte ich meine Schneeschuhe auf den Rucksack und zog los...



Bei noch kühlen Temperaturen startete ich um kurz nach neun am Bahnhof Ziegelbrücke (423 m). Auf schon bekanntem Weg stieg ich zügig auf dem Wanderweg, dann auf der Teerstrasse hinauf nach Schwanten (1220 m). Optimalerweise wäre ich ab Grüt dem Wanderweg gefolgt, statt weiter auf der Teerstrasse zu bleiben. Kurz unterhalb von Schwanten traf ich auf eine praktisch geschlossene Schneedecke, die, zu meiner grossen Überaschung, aus wunderbaren Trittschnee bestand. So war der weitere Aufstieg leichter als erwartet. Zügig stieg ich steil hinauf nach Obernäten (1547 m). Hier wählte ich, auch wegen möglicher Lawinen am Federigrat, den rechten der beiden Grate, die direkt von der Hütte nach Osten zum Vorgipfel der Federspitz hinauf ziehen. Die Sonne briet mich bald von oben und unten und sorgte für zusätzliche Erwärmung. Vom Vorgipfel stieg ich über vereiste Felsen in den Sattel hinab und dann über den herrlichen Firngrat zum Gipfel der Federspitz (1865 m; 2h10min inkl. zweier kurzer Trinkpausen).

Eigentlich hatte ich mir eine genüssliche Rast in der Sonne vorgestellt; nur leider hatten sich eben Wolken vor die Sonne geschoben und mir wurde schnell zu kalt. So stieg ich meiner Aufstiegsspur entlang nach Obernäten hinab, querte dann nach Stelli (1456 m) und erreichte via Unternätenalp (1321 m) und  Oberalpli (1120 m) schliesslich Unteralpli (934 m). Etwas dem Forstweg nach Osten folgend traf ich auf einen kleinen Steinmann am Wegesrand; dem dahinterliegenden schmalen, unmarkierten Weg folgend, stieg ich zügig durch den Runsenwald entlang eines Gratrückens zum Lindenboden ab und fand mich bald darauf am Bahnhof Ziegelbrücke wieder.



Ich war einigermassen begeistert von den vorgefundenen Verhältnissen; statt der Schneeschuhe hätte ich aber lieber Firngleiter dabei gehabt und hätte so den wunderbaren Firn hinabdüsen können. Wer die Federspitz einmal mit genialem Trittschnee besteigen und etwas Hochtouren-Feeling geniessen möchte, der sollte nicht zögern und noch vor dem nächsten Schnee starten - es lohnt sich!

Tourengänger: alpinos


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Geodaten
 14302.gpx Federispitz

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Kommentare (2)


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Schlomsch hat gesagt: Vielen Dank für den schönen Bericht!
Gesendet am 10. Januar 2013 um 20:36
Hab die Tour im Winter selber schon mehr als hundert Male gemacht. Allerdings immer durch den Runsenwald, wie du im Abstieg. Freut mich, dass mein kleiner Steinmann vom letzten Jahr dir da bei der Wegfindung von Nutzen war.

Gruss Schlomsch

alpinos hat gesagt: RE:Vielen Dank für den schönen Bericht!
Gesendet am 11. Januar 2013 um 12:20
Ach, von Dir war der Steinmann... hatte mich noch gewundert, weil er mir beim letzten Mal, als wir Anfang letzten Jahres dort waren noch nicht aufgefallen war...
vielleicht trifft man sich ja mal dort oder für eine andere Tour :)
Gruss,
Robert.


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