Rote Totz 2848m die Wundertüte und zweite Tour an diesem Tag


Publiziert von Lulubusi , 3. Januar 2013 um 14:52.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum:30 Dezember 2012
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-VS 
Zeitbedarf: 2:00
Aufstieg: 350 m
Abstieg: 350 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:via Leuk nach Leukerbad und mit der Gemmi Bahn auf die Gemmi
Unterkunftmöglichkeiten:Lämmerenhütte Berghotel Gemmi im Leukerbad
Kartennummer:LK 1:50000 BL263S Wildstrubel / LK 1:25000 BL1267 Gemmi

Rote Totz 2848m, zweite Tour an diesem Tag

 

Am Vormittag des heutigen Tages, hatten wir den Wildstrubel, begleitet von stürmischen Winden Bericht hier besucht. Auf Grund des Wetters haben wir auf eine Gratüberquerung zum Grossstrubel verzichtet und fuhren auf direktem Weg zu Lämmerenhütte.

Nach einer ausgiebigen Pause in der wir uns verköstigten, entschlossen Patricia und ich, dem Rote Totz mit einem Besuch zu beehren. Die Tour stellte sich als eine Überraschung heraus! Vor allem wenn man wie mir der Karten glauben schenkt die unsere Variante als L Tour bewertet. Mehr dazu aber später.

 

Aufstieg

Wir starten wieder bei der Lämmerenhütte P.2501 in der wir vortags einquartiert haben. Diesmal ging es aber in die entgegengesetzte Richtung.

Von der Hütte bewegen wir uns in nordöstlicher Richtung in das Lämmerental hinein. An den steil abfallenden Südwestfelsen des Lämmerenhorns vorbei, steigen wir durch das sanft ansteigende und leicht coupierte bis auf die Rote Totz Lücke ca. 2800m.

Erst auf den letzten, vielleicht 50m wird es etwas steiler, bleibt aber unterhalb der magischen 30° Marke.

Von der Lücke begutachten wir den weiteren Weg. Aber bereits hier erscheint uns etwas an der Tour bzw. an dessen Bewertung suspekt. Aus der ferne stellt sich aber einiges anders dar als es dann effektiv ist. Guten Mutes machen wir uns also auf den weiteren Weg.

 

Von der Rote Totz Lücke gehen wir weiter nordostwärts über den flachen Grat. Achtung: Wächten! Deshalb sollte man sich nicht zu nahe an die südöstliche Gratkante wagen. Wer fellen auf dem Grat bis an die südwestlichen Felsen des Rote Totz. Auf dieser Scharte besprechen wir unser Vorhaben neu.

 

Die aus der ferne gesehene Überraschung bleibt eine Überraschung und etwas suspekt! Von der Scharte biegt man nach Osten ab.

Dabei muss man von der Scharte ab und in die Südflanke des Rote Totz hinein fahren. Ansich nichts spezielles, wäre da nicht die Steilheit! Von der Scharte in die Flanke, liegt die Steilheit für einige Meter bei etwa 38°.

 

Die steile Flanke durchsteigen wir von rechts unten (Westen) nach links oben. In der Mitte, am oberen Rande der Flanke befindet sich eine kleine Felsinsel. Diese peilen wir an und steigen links an dieser vorbei aufwärts. Oberhalb der Felsen wird das Glände wieder flacher und man erreicht einfach und in wenigen Minuten das Gipfelplateau vom Rote Totz P.2848.

 

Steile Flanke? Für eine L Tour sehr steil! Es beginnt bei 28° und hört bei 35° auf!

 

Nach einer kurzen Gipfelrast, machen wir uns wieder auf den Rückweg zur Hütte. Das Nachtessen ruft.

 

Abfahrt

Zurück zur Hütte folgen wir mehrheitlich der Aufstiegsspur. Lediglich im Lämmerental suchen wir einen etwas anderen Kurs um möglichst wenig mit den Stöcken schieben zu müssen.

 

Wieder auf die Scharte auf der Südwestseite des Totz hoch zu kommen, stellt sich aber als etwas knifflig dar. Wir queren den steilen Südhang möglichst am oberen Ende um so möglichst nahe unter die Scharte zu kommen. Bei den Momentan herrschenden Schneeverhältnissen (Pulver auf einer harten beinahe eisigen Schicht) und der Steilheit von 38°, kamen wir nur etwa 5 Meter unter die Scharte. Ab da mussten wir unsere Skis abmontieren und uns durch den Schnee hoch wühlen. Mit angeschnallten Skis war kein hochkommen.

 

Nun fellen wir bis zur Rote Totz Lücke zurück. Hier verstauen wir unsere Felle und fahren zurück zur Hütte.

 

Startpunkt

Lämmerenhütte 2501m

 

Ziel

Rote Totz 2848m

 

 

Anforderungen

WS. Durch das Lämmerental bis hinauf auf die Rote Totz Lücke und über den Grat weiter zur Scharte an der Südwestseite des Gipfels übersteigt die Steilheit nie die 30°. Bei viel Schnee sollte man aber genügend Abstand von den Felsen des Lämmerenhorns halten.

Von der Scharte in die Südflanke hinein beträgt die Steilheit 38°. Die Flanke selbst weisten einen Steilheitsgrad von 28°-35° auf.

 

Also nie und nimmer ist dies eine L Skitour.

 

Hangrichtung

Südost, Südwest, Süd, Ost, West

 

Lawinengefahr

Lediglich von der Schart und in der Südflanke des Rote Totz besteht Lawinen bzw. Schneebrettgefahr. Verhältnisse sollten einigermassen sicher sein.

Auf dem Rest der Tour besteht keine Lawinen Gefahr. Bis zur Rote Totz Lücke Gefahrlos möglich..

 

Material

Übliche Skitourenausrüstung

 

Zusätzliche Info

Gemmibahn

Lämmerenhütte

 

Ich habe mit dem Hüttenwart und Bergführer Rücksprache gehalten und er hat mir bestätigt, dass diese ein WS Tour und sicher keine L Tour ist.

In der LK 1:50000 BL263S Wildstrubel definitiv falsch eingestuft. Welche Einstufung im Führer steht weiss ich nicht.

 

Fazit

  

  • Tolle nicht zu unterschätzende kurz Tour von der Hütte
  • Toller Aussichtspunkt auf die umliegende Berge und die nördlichen Täler
  • Wahrscheinlich eher selten begangen da keine Modetour. Wir mussten Spuren
  • Mehrheitlich recht flache Tour
  • Auch gut für Schneeschuhe geeignet
  • Mit etwas Glück kann man Wildtier beobachten.
  • Man bewegt sich mehrheitlich im Jagdbanngebiet. Also Route nicht zu sehr verlassen.  

 

Genaue Route

Lämmerenhütte P.2501, Rote Totz Lücke ca. 2800, über den Lämmerengrat zur Scharte an Südwestfuss des Rote Totz, von der Lücke in die Südflanke hinein und über diese aufr den Rote Totz P.2848

Auf selber Route zurück.

 

Alternativ

Schneehorn

Wildstrubel

Daubenhorn

Gratüberschreitung zum Grossstrubel


Tourengänger: Patricia, Lulubusi
Communities: Skitouren


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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 4. Januar 2013 um 07:19
informativ - und schön bebildert!
lg Felix


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