Wildstrubel Westgipfel / Lenkerstrubel 3243m, macht seinem Namen alle Ehre! Wild und strublig!


Publiziert von Lulubusi , 2. Januar 2013 um 11:21.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum:30 Dezember 2012
Ski Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-VS 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 750 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Via Leukerbad und Gemmibahn zur Lämmerenhütte
Unterkunftmöglichkeiten:Lämmerenhütte Berghotel Gemmi in Leukerbad
Kartennummer:LK 1:50000 BL263S Wildstrubel / LK 1:25000 BL1267 Gemmi

Wildstrubel 3243m / Lenkerstrubel, macht seinem Namen alle Ehre! Wild und strublig!

 

Nach einer erstaunlich ruhigen Hüttennacht, bricht der zweite Tag mit einem ausgezeichneten Frühstück an. „Müesli, Wurst, Käse, Brot usw. was will man mehr. Einzig das Wetter zeigte sich heute von einer etwas anderen Seite. Ein Blick nach draussen offenbarte mässige Sicht Schneegestöber und vor allem Wind.

Dies hinderte uns aber nicht daran unser, am Abend getroffenes Vorhaben in die Tat umzusetzen und den Wildstrubel zu besteigen. Das Wetter soll schliesslich im Tagesverlauf besser werden.,

 

Aufstieg

Von der Lämmerenhütte P.2501 gehen wir wie schon am Vortag Bericht: Lämmerenhorn/Steghorn westwärts zum Graben der vom Wildstrubelgletscher hinunter zieht. Dieser wird durch diesen Graben entwässert.

Dem Graben nordwestwärts folgend, fellen wir zur Gletscherzunge und in den mächtigen Kessel des Wildstrubelgletschers hinein. Eher am Nordostrand haltend, fellen wir weiter über den hier noch flachen Gletscher der markanten Felsinsel P.2999 ungefähr in der Mitte des Gletschers entgegen.

 

Die Felsinsel umgehen wir an dessen Nordseite. Hier gilt es eine Steilstufe zu überwinden. Etwa 50 Höhenmeter in knapp um die 30° steilem Gelände bringt Abwechslung in das sonst recht flache Gelände.

Die Steilstufe wird von einem kleinen Gletschertor unterteilt. Wir steigen auf der linken Seite hoch, ist etwas weniger steil. Die Steilheit der rechten Seite ist eher oberhalb der 30° anzusiedeln.

 

Später, oberhalb dieser Steilstufe, steigt das Gelände wieder sanfter an. Hier biegen wir nach rechts ab und halten uns erstmal nach Westen. In einer schwach ausgeprägten Sänke gewinnen wir langsam an Höhe.

 

Der Schneefall hat zwischenzeitlich aufgehört. Was man vom Wind nicht behaupten kann. Bei der Hütte hielt sich die Intensität noch in Grenzen. Auf dem unteren Teil des Gletscher, je nach Standort kaum spürbar.

Jetzt aber, je näher wir dem Gipfel kommen umso kräftiger pustet der Westwind über die Gipfelflanken hinunter. Bereits jetzt musst man sich in den Böen recht gut hinstellen und gegen den Wind ankämpfen. Egal Augen zu und durch.

 

Schon bald kommt jetzt unsere eigentliches Ziel, der Wildstrubel in Sicht. Leicht nach Südwesten abdrehend peilen wir nun den Sattel zwischen Mittelgipfel und Wildstrubel an, immer schön dem Winde entgegen. Wenigsten spürt man jetzt dass wir uns Jahreszeit gemäss doch im Winter befinden.

 

Vom Sattel P.3157 steigen wir nun über die vom Wind gepeitschte, etwas steiler werdende Nordwestflanke, dem Gipfel entgegen, den wir in wenigen Minuten erreichen. Wildstrubel P.3146 sei gegrüsst.

 

Die Gipfelpause lassen wir recht kurz ausfallen. Bei dem starken Wind wird nur der Tee zu schnell kalt.

 

Unsere ursprüngliche Idee war vom Wildstrubel Hauptgipfel über den Grat zum Grossstrubel hinüber zu wandern. Da dies aber Skifahrerisch wenig hergibt und wir zudem auf dem gesamten Weg dem doch recht starken Wind ausgesetzt gewesen wären, verzichteten wir darauf.

 

Also beschlossen wir zur Hütte zurück zu fahren und nachmittags bei weniger windigen Verhältnissen eine kurz Tour zu starten.

 

Abfahrt

Dafür durften wir auf der Abfahrt, in unverspurten Powder unsere Spuren hineinziehen. Heute war lediglich eine weiter achter Gruppe unterwegs. Diese befand sich aber noch immer im Aufstieg zum Mittelgipfel als wir schon hinunter cruisten.

 

Alles in allem war heute der perfekte Tag um dem Strubel einen Besuch abzustatten. Sehr wenige Besuch, wir drei und perfekte Abfahrtsverhältnisse mit bestem Pulverschnee.

Selbst der Gletscher ist bestens eingeschneit und weist Verhältnisse auf, die man sonst erst im März vorfindet.

 

Etwa der Aufstiegsspur folgen fahren wir zurück und befinden uns dann um die Mittagszeit bereit wieder bei der Lämmeren Hütte.

 

Tour mit Patricia und Harald

 

Startpunkt

Lämmerenhütte 2501m

 

Ziel

Wildstrubel Hauptgipfel 3243m

 

 

Anforderungen

WS-. Einzig auf der Nordseite der Felsinsel P.2999 (LK 1:25000 BL1267 Gemmi) ist eine etwas steiler Stelle zu überwinden, was bei geschickter Routenwahl kein grösseres Problem darstellt.

Orientierung ist einfach, bei Nebel auf dem weite Gletscherplateau aber schnell schwierig.

Auf dem Gletscher hängen die Schwierigkeiten sehr stark von den Verhältnissen ab.

 

Momentan unproblematisch.

 

Hangrichtung

Südost, Ost

 

Lawinengefahr

Bei geschickter Routenwahl recht sicher. In der Steilstufen auf dem Wildstrubelgletscher kann etwas Vorsicht aber nicht schaden.

 

Material

Übliche Skitourenausrüstung

Route in Hochalpinem und vergletschertem Gelände. Deshalb Anseilmaterial und ev. Pickel uns Steigeisen mitführen. (Hüttenwart gibt Auskunft)

 

Zusätzliche Info

Gemmibahn

Lämmerenhütte

 

Wir waren recht zügig unterwegs und benötigten 2 Stunden auf den Gipfel.

 

Fazit

    

  • Super schöne WS Skitour in Hochalpinem Gelände
  • Toller Aussichtspunkt in die Walliser 4000er
  • Tolle Genussabfahr über die weiten Hänge
  • Vom Mittelgipfel Abfahrt noch etwas lukrativer
  • Tour kann gut von der Gemmi als Tagestour unternommen werden
  • Relativ spaltenarmer Gletscher (aber nicht unterschätzen)
  • Orientierung klar (Vorsicht bei Nebel, schnell schwierig)
  • Meist gespurt, da recht häufig begangen
  • An schönen Tagen, Völkerwanderung von der Gemmi auf den Gipfel    
  • Tour auch bei heikleren Lawinenverhältnissen möglich

 

Genaue Route

Lämmerenhütte P.2501, Wildstrubelgletscher, nördlich Felsinsel P.2999, Wildstrubel oder Lenkerstrubel P.3243

Auf selber Route zurück.

 

Alternativ

Schneehorn

Rot Totz

Gratüberschreitung zum Grossstrubel


Tourengänger: Patricia, Lulubusi
Communities: Skitouren


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Kommentare (2)


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TeamMoomin hat gesagt:
Gesendet am 2. Januar 2013 um 13:04
Danke für die guten Infos und schönen Fotos möchte vielleicht diesen Monat auch noch die Strubelkette besuchen, und habe jetzt dank dir eine noch bessere Tourenvorbereitun, Merci!

Lg Oli und Moomin

Felix hat gesagt:
Gesendet am 3. Januar 2013 um 20:30
super - und gut informiert mit Text und Fotos!
Gratuliere und danke - herzlich
Felix


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