Sattelkopf-Sattelköpfle-Rosskopf


Publiziert von quacamozza , 20. September 2012 um 17:49.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:18 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K3- (ZS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 1200 m
Strecke:Giebelhaus-Sattelhütte-Sattelkopf-Sattelköpfle-Sattel-Rosskopf-Erzberg Mitterhof-Hinterer Erzberghof
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Auto nach Hinterstein/Ortsende Parkplatz "Auf der Höh" (Tagesgebühr 2,50 €), weiter mit dem Bus oder Mountainbike zum Giebelhaus; Rückfahrt mit dem Bus von der Haltestelle "Aufstieg Schwarzenberghütte" (Achtung: an der Haltestelle befindet sich weder ein Schild noch ein Fahrplanaushang)
Kartennummer:Topographische Karte Allgäuer Alpen 1:50 000

Der Sattelkopf ist ein recht anspruchsvolles, wenig besuchtes Ziel im hinteren Ostrachtal. Der Gipfel eignet sich als kurzer Halbtagesausflug, aber auch als Beginn der Überschreitung von Lärchwand und Glasfelderkopf.

Gut verbinden lässt sich der Berg mit dem kurzen Klettersteig am Sattelköpfle, dem obersten Turm im Westgrat des Sattelkopfs, und mit der steilen Graskuppe des Rosskopfs. Auch diese Nebengipfel werden sehr selten betreten. Am Sattelköpfle existiert das Gipfelbuch seit über 45 Jahren und wird sicherlich auch die momentan aktiven Bergsteigergenerationen überleben.

Zur Schwierigkeit:

Sattelkopf: T 4
Sattelköpfle-Klettersteig: Eine Stelle C,
Einstieg B, ansonsten leicht
Rosskopf: T 3-4


Zur Ausrüstung:

Stöcke, Kletterhelm.
Ein Klettersteigset braucht es meines Erachtens nicht unbedingt, man KANN es als Einsteiger mitnehmen



Ausgangspunkt der Wanderung ist das Giebelhaus (1065m). Von dort folgt man der Fahrstraße Richtung Prinz Luitpold-Haus bis zum Ende der ersten Steigung, wo sich eine Sitzbank befindet. Dort links auf einen Forstweg abbiegen, bis man nach zwei weiten Kehren eine Lichtung kurz vor einer Jagdhütte erreicht. Am Beginn der Lichtung führen schwache Spuren rechts aufwärts. Ab jetzt wird der sogenannte Reitweg betreten. Die Wegspuren sind deutlich ausgeprägt und führen einen sicher nach oben. Bereits hier befindet man sich weit abseits des Touristentrubels, der auf dem Weg zum Luitpold-Haus stattfindet. Ein herrlicher Aufstieg, man atmet die frische Waldluft...der Weg wird übrigens auch als Notabstieg vom Jubiläumsweg Richtung Giebelhaus benutzt, so dass zur späteren Tageszeit durchaus mehr los ist als morgens, allerdings in vernünftigem Rahmen.

Nach etwa 1 Std wird auf ca. 1540m das Bett des Säubachs überquert, bevor es durch Wiesengelände sanft, aber stetig aufwärts zum Sattel (1705m), dem Übergang ins Erzbachtal, geht. Während das ganze Alpgelände im Sommer durch Rinderherden bevölkert wird und dementsprechend mit schlechtem Wegzustand und tierischen Hindernissen zu rechnen ist, hat man diese Probleme nach dem Scheid nicht mehr. Vom Sattel auf breitem Alpweg flach rechts zur Sattelhütte (1709m; 1 Std 30 min vom Giebelhaus). Mächtig und scheinbar unzugänglich erheben sich über der Hütte der Sattelkopf und die weiteren Köpfe im Westgrat.

Nach einer kleinen Pause kann man noch einer wenig auffälligen Fußspur folgen, die aber nicht bis in den Kessel unter den Gipfelwänden des Sattelkopfs, sondern ohne Höhengewinn Richtung Westen führt. Früher oder später muss man also weglos über Geröll und Gras hochsteigen. Dabei peilt man das Sattelköpfle an.
Nicht weit unter den Abbrüchen auf ca. 1850m sollte man dann einen großen Steinmann entdecken. Von hier kann dann mit ein bißchen Orientierungssinn und dem Auge für die weiteren Steinmännchen nichts mehr schiefgehen. Zielstrebig geht es in die Scharte zwischen Sattelkopf und Sattelköpfle hinauf. Die letzten 100 Höhenmeter werden auf der bald flacher werdenden grasigen Gipfelabdachung zurückgelegt.

Zeitbedarf: 2 Std 20 min vom Giebelhaus


Eine weitere Möglichkeit, den Sattelkopf zu besteigen, bietet der Nordwestgrat mit einem mühsamen, schuttig-schrofigen Zustieg aus dem Kessel (Achtung: möglichst den Latschen ausweichen, die kosten wahnsinnig viel Kraft). Bei dieser Variante geht es entlang einer schuttigen Rampe links auf den Grat (Steinmann) und dann weiter in leichter Kletterei (I-II) auf den Gipfel. Zeitbedarf: nicht wesentlich länger als die Normalroute.


Vom Gipfel zurück in die Scharte und dann auf dem kleinen Klettersteig zum Gipfel des Sattelköpfle (2021m; 15 min vom Sattelkopf). Der Klettersteig ist in wenigen Minuten absolviert, etwas zupacken muss man nur an einer Steilstufe (C), der Rest sollte keine Probleme bereiten. Am meisten Zeit nimmt ohnehin die interessante Lektüre des Gipfelbuchs aus den 60er-Jahren in Anspruch.

Zurück in die Scharte, zur Sattelhütte und in den Sattel. Von dort lohnt sich noch ein kurzer Abstecher (ca. 10 Minuten) auf den grasigen Rosskopf (1823m; 1 Std ab Sattelköpfle), der sowohl mit einem idealen Anstieg (und natürlich Abstieg) für Anfänger im Steilgras als auch mit einer schönen Sicht auf den Sattelkopf und die Hintersteiner Berge aufwartet. 


Vom Sattel NICHT den breiten Weg einschlagen, der zum Jubiläumsweg führt, sondern auf teilweise undeutlichen und schwer zu findenden Trittspuren geradeaus abwärts. Auf ca. 1580m (es hilft, den Höhenmesser zu kontrollieren, wenn man bis hier weglos abgestiegen ist) ändert die Spur ihre Richtung und führt rechts abwärts. Unten am diesseitigen Ufer des Bachs bleiben und links hinab auf zunehmend ausgeprägterer Trasse zum Mitterhof (1399m). Schließlich auf breitem Fahrweg, teils recht steil ins Ostrachtal zum Hinteren Erzberghof (1030m) und auf der Fahrstraße Richtung Giebelhaus noch über die Brücke zur nahen Bushaltestelle "Aufstieg Schwarzenberghütte".

Zeitbedarf: 1 Std ab Rosskopf


Fazit: Eine lohnende, einsame, wenn auch kurze Tour zum Entspannen und Genießen

Tourengänger: quacamozza


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